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Das Komplott der Senatoren (German Edition)

Das Komplott der Senatoren (German Edition)

Titel: Das Komplott der Senatoren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansjörg Anderegg
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mern-Unterdrückung korrekt eingeschaltet war und rief die oberste Nummer in der Liste an. Schon nach dem ersten Summton meldete sich eine Frauenstimme:
     
    »Mc Guane Security Services, Sie wünschen?« Einigermassen überrascht unterbrach er die Verbindung. Eine stinknormale Firmennummer. Er notierte sich den Namen auf einer Pap i erserviette. Beim zweiten Versuch hatte er weniger Glück.
     
    »Ja?«, krächzte eine heisere Männerstimme.
     
    »Mc Guane Security Services?« Es war ein Schuss ins Blaue, aber die Antwort ve r blüffte ihn derart, dass ihm beinahe das Telefon aus der Hand fiel:
     
    »Wer? Nein, das Lager von Mamot. Woher haben Sie diese Nummer?«
     
    »Entschuldigung – falsch verbunden«, stammelte er und drückte schnell den roten Knopf. Mamot, Heiliges Kanonenrohr! Sofort schwirrten Erinnerungsfetzen wie ein Film im Ze i traffertempo durch seinen Kopf. Mamot war ganz offensichtlich in die Schwierigkeiten ve r wickelt, gegen die sie in Indien zu kämpfen hatten, und nun Malta, der Kaptan. Die Spassky? Die Sabotage in Pembroke? Die Liste wurde immer interessanter. Er wählte die dritte Nu m mer.
     
    »Mamot Waters, Büro Executive Vice President Guyot, Sie wünschen?« Wieder stockte ihm der Atem. Er wunderte sich, wie hoch hinauf in Mamots Hierarchie die Kontakte dieses Kaptan reichten.
     
    »Ich möchte den EVP sprechen«, sagte er in geschäftsmäßigem Ton.
     
    »Wen darf ich melden und in welcher Angelegenheit?« Darauf war er nicht vorber e itet. Er hatte erwartet, dass die Liste zu irgendwelchen dubioser Gestalten führte, nicht in die Vorzimmer eines Großkonzerns. Der Drang, sofort aufzulegen, war groß, doch seine Neugier überwog. Kurzerhand stellte er sich vor und ließ Titel und Namen seines Vaters als Grund für den Anruf fallen.
     
    »Miss Guyot ist leider zur Zeit nicht im Haus, Sie kann Sie aber am Nachmittag zurüc k rufen.« Es war ihm später nicht klar, ob die Tatsache, dass Guyot eine Miss war oder dass sie zum obersten Management von Mamot gehörte den Ausschlag gab. Jedenfalls entschied er sich spontan, sie aufzusuchen. Das nette Vorzimmer schaffte es, fünfzehn Minuten am Nachmittag im Kalender der vielbeschäftigten Miss Exec u tive Vice President zu reservieren.
     
    Nach dem aufschlussreichen Gespräch versuchte er es mit dem letzten Eintrag in der Liste, doch niemand antwortete. Um ganz sicher zu gehen, suchte er im Internet, fand jedoch keinen Hinweis auf einen Namen oder eine Adresse, die zu dieser Telefo n nummer gehörte. Insg e samt konnte er mehr als zufrieden sein mit seiner Ausbeute. Der mysteriöse Tote aus der Vittoriosa war nicht nur ein international gesuchter Gangster, er hatte offensichtlich auch Verbindungen in die Teppichetage von Mamot. Kampfbereit sah er den fünfzehn Minuten bei Miss Guyot entgegen.
     
    Kurz nach dem Essen, wenn man das pampige Thunasandwich mit Mayonnaise so nennen konnte, parkte er seinen Wagen vor dem Haupteingang der nordamer i kanischen Zentrale von Mamot. Er trat ein paar Minuten zu früh ins Vorzimmer. Seine Gesprächspartnerin war noch nicht da, also setzte er sich in einen der tiefen, weißen, Ledersessel und begann lustlos im Geschäftsbericht zu blättern, der zur E r bauung der Gäste auf dem Glastisch lag.
     
    »Wie Sie sehen boomt das Wassergeschäft, Dr. O’Sullivan«, begrüßte ihn die Ma n agerin, als sie pünktlich zur vereinbarten Zeit durch die Tür schritt und lächelnd auf ihn zukam. Das freundliche Gesicht konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Miss Guyot mit ihrem hochgeschlossenen, mausgrauen Kleid und der streng nach hinten gekämmten Frisur den fatalen Eindruck einer Zuchtmeisterin aus der Zeit Charles Dickens machte. Die unerwartete Erscheinung warf ihn gehörig aus dem Gleichg e wicht. Sie schien seine Verblüffung nicht bemerkt zu haben oder ignorierte sie pr o fessionell und führte ihn ins Büro.
     
    »Es geht um Senator O’Sullivan, wenn ich recht verstanden habe? Herzliches Beileid im Nachhinein.«
     
    »Danke, aber es geht nur am Rande um meinen Vater. Ich will es kurz machen, da wir nur wenig Zeit haben.« In wenigen Worten, die er sich sorgfältig zurechtgelegt hatte, berichtete er gerade so viel über die Ereignisse in Indien und Malta, um die entscheidende Frage stellen zu können: »Ich möchte nur von Ihnen wissen, was M a mot Waters mit unseren Schwieri g keiten zu tun hat.«
     
    Sie betrachtete ihn mit einer Mischung aus Erstaunen, Ärger und Spott. Schließlich antwo r

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