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Das Komplott der Senatoren (German Edition)

Das Komplott der Senatoren (German Edition)

Titel: Das Komplott der Senatoren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansjörg Anderegg
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verschaffen.«
     
    Sie hätte ihm um den Hals fallen mögen. Blieb nur noch, Lee zu gewinnen, aber da hatte sie seltsamerweise ein gutes Gefühl.
     
    »Wir erledigen das professionell«, rief er ihr nach, bevor sie die Bürotür hinter sich zusc h metterte. Was im Klartext hieß, dass aus ihrem Hobby nun ein Vollzeitjob wurde, sofern ihr Kunde mitspielte.
     
    »Das – hört sich interessant an«, grübelte Lee laut und deutlich, nachdem sie ihm die neuen Erkenntnisse geschildert hatte. »Das ändert natürlich die Ausgangslage. Damit bringen Sie meine Pläne ganz schön durcheinander, Marion.« Sie erschrak. Fühlte er sich bedrängt durch ihre Hartnäckigkeit? War sie wieder einmal in ein Fettnäpfchen getreten? Sie beherrschte diese Kunst erwiesenermaßen meisterhaft.
     
    »Es tut mir leid, wenn ich ...«
     
    »Unsinn, ich mache Ihnen doch keinen Vorwurf. Ich bin froh, dass Sie einen entscheidenden Schritt weitergekommen sind, aber eigentlich wollte ich Sie wegen einer ganz anderen Ang e legenheit sprechen.« Es fehlte nicht viel, und der Hörer wäre ihr aus der Hand gefallen.
     
    »So?«, murmelte sie verblüfft.
     
    »Ja, aber das muss jetzt wohl warten.«
     
    »So«, wiederholte sie albern. Fettnapf! stand groß vor ihrem geistigen Auge. Glüc k licherweise überhörte er den überflüssigen Kommentar und sagte nach kurzer Den k pause:
     
    »Ich glaube, wir sollten nochmals eine Reise in den Süden unternehmen.«
     
    »Das wäre schön«, platzte sie heraus. Halt die Klappe, Mädchen! »Ich meine ...« Klappe! Wieder schien er sie nicht gehört zu haben.
     
    »Ich will diese Sache ein für alle Mal vom Tisch haben, verstehen Sie?«
     
    »Ja – ja – natürlich, ich verstehe das sehr gut.« Klappe!
     
    »Ausgezeichnet. Ich weiß auch schon, wo wir beginnen werden.«
     
    Flagstaff, Arizona
     
    Dieser Ford besaß ein Navigationsgerät, dessen Display nicht zu übersehen war. Ohne GPS hätte Lee den Mietvertrag nicht unterschrieben. Die Anzeige funktionierte auch tadellos, doch der berührungsempfindliche Bildschirm reagierte weder auf seine noch auf Marions zarte Finger. Es sollte nicht sein, also saß sie wieder mit der Karte auf den Knien neben ihm. Die Interstate 17 endete hier in Flagstaff. Er fuhr mit gedrosselter Geschwindigkeit an der Au s fahrt zum Grand Canyon vorbei. Die dritte rechts, hatte sein Navigator gesagt.
     
    »Was soll das werden?«, rief sie ungehalten, als er bei der dritten Abzweigung ei n spurte.
     
    »Hier rechts müssen wir raus, sagten Sie doch.«
     
    »Quatsch, die Dritte. Das hier ist die Zweite.«
     
    »Ich hab nachgezählt.«
     
    »Ich dachte, Sie könnten bis drei zählen, knirschte sie leise zwischen den Zähnen.
     
    »Das habe ich gehört«, lachte er. Die Situation weckte durchaus angenehme Eri n nerungen an ihre erste Fahrt nach Fountain Hills. Während er den Wagen in die fa l sche Strasse lenkte, dozierte er: »Die Frage beim Zählen ist immer: beginnt man bei null oder eins?«
     
    »Papperlapapp. Die dritte nach dem Ende der Interstate heißt ganz klar die Dritte nach der Ausfahrt.«
     
    »Also null.«
     
    »Was?«
     
    »Sie beginnen bei null, die Autobahnausfahrt ist Nummer null.«
     
    »Wie auch immer. Das sind nur Spitzfindigkeiten. Jedenfalls fahren Sie jetzt falsch.« Triv i alitäten reizten sie, das musste er sich merken. Er warf ihr einen belustigten Blick zu, doch sie hatte sich wieder ins Studium der Karte vertieft. »Um den Park herum, dann links«, brummte sie mit gesenktem Kopf.
     
    Vor der Buchhandlung schlug ihnen die Gluthitze entgegen, als sie die Türen öf f neten. Die Luft flimmerte über den wenigen Autos auf dem Parkplatz. Keine Me n schenseele war zu sehen, kein streunender Hund, noch nicht einmal ein Vogel fla t terte über ihren Köpfen. Ein paar Zikaden zirpten in den kläglichen, grauen Büschen und von der Hauptstrasse schwappte das eintönige Rauschen des Verkehrs herüber, sonst war es still, ausgestorben. Ihm schien, als hätte der Staubschleier die Landschaft in Tiefschlaf versetzt. Der Zeitpunkt für die Bespr e chung war gut gewählt und wohl auch der Ort. Nur linke Intellektuelle, Künstler und Weltverbesserer ve r irrten sich in dieses kleine Antiquariat, hatte Ben beteuert, mit Sicherheit keine Schlipsträger aus dem Dunstkreis der Big Coal.
     
    »Am besten, ich stelle Sie als meine Mitarbeiterin vor«, sagte er, bevor sie eintraten. »Ben hat eine etwas einseitige Vorstellung von Anwälten.«
     
    »So, hat

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