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Das Komplott (German Edition)

Das Komplott (German Edition)

Titel: Das Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Freund?«
    »Kein Kommentar.«
    »Sie lügen«, warf ihm Delocke vor. »Sie lügen, und wir wissen, dass Sie lügen. Sie sind nicht einmal ein guter Lügner, Quinn.«
    »Mir doch egal.«
    »Warum haben Sie den Hummer in North Carolina zugelassen?«, erkundigte sich Pankovits.
    »Weil ich auf der Flucht war. Schon vergessen? Ich war auf der Flucht und habe versucht, keine Spuren zu hinterlassen. Geht das in Ihr Hirn? Falscher Führerschein. Falsche Adresse. Falsche Papiere.«
    »Wer ist Jakeel Staley?«, fragte Delocke.
    Quinn zögerte für eine Sekunde, versuchte, sich zu fangen, und antwortete lässig: »Mein Neffe.«
    »Wo ist er?«
    »Irgendein Hochsicherheitsgefängnis. Ich bin sicher, dass Sie genau wissen, in welchem.«
    »Alabama, für achtzehn Jahre«, gab Pankovits Auskunft. »Jakeel wurde in der Nähe von Roanoke mit einem Van voller Kokain geschnappt, stimmt’s?«
    »Sie haben doch sicher die Akte.«
    »Haben Sie versucht, Jakeel zu helfen?«
    »Wann denn?«
    Pankovits und Delocke taten so, als wären sie tief frustriert. Dann tranken beide einen Schluck Red Bull. Delocke nahm sich einen Keks. Ein Dutzend waren noch übrig, außerdem stand eine volle Kanne Kaffee auf dem Tisch. So, wie es aussah, hatten sie vor, die ganze Nacht zu bleiben.
    »Quinn, jetzt hören Sie schon auf mit den Spielchen«, sagte Pankovits. »Wir wissen, dass Jakeel in Roanoke geschnappt wurde, mit einer Menge Koks, und dass er sehr lange sitzen wird. Die Frage ist, ob Sie versucht haben, dem Jungen zu helfen oder nicht.«
    »Na, klar hab ich ihm zu helfen versucht. Jakeel gehört zur Familie, er ist bei uns angestellt, und er wurde bei der Arbeit geschnappt. Die Familie lässt niemanden im Stich.«
    »Haben Sie ihm den Anwalt besorgt?«
    »Ja.«
    »Wie viel haben Sie dem Anwalt gezahlt?«
    Quinn überlegte kurz. »Ich weiß nicht mehr so genau. Aber es war eine Menge Geld. In bar.«
    »Sie haben den Anwalt in bar bezahlt?«
    »Das habe ich doch gerade gesagt. Soviel ich weiß, ist nichts gegen Bargeld einzuwenden. Wir benutzen keine Bankkonten, Kreditkarten oder sonst etwas, das vom FBI überwacht werden kann. Nur Bargeld.«
    »Wer hat Ihnen das Geld für den Anwalt gegeben?«
    »Kein Kommentar.«
    Pankovits griff langsam nach einer dünnen Akte und holte ein Blatt Papier heraus. »Dee Ray sagt, dass er Ihnen das Geld für den Anwalt in Roanoke gegeben hat.«
    Quinn schüttelte den Kopf und grinste gehässig, was wohl so viel wie »Schwachsinn« heißen sollte.
    Pankovits schob die Vergrößerung eines Fotos über den Tisch. Es zeigte Dee Ray, umgeben von FBI -Beamten, mit Handschellen, offenem Mund und wütendem Gesicht. »Wir haben Dee Ray, etwa eine Stunde nachdem wir Sie verhaftet haben, aus seiner Wohnung in Washington geholt. Er redet gern. Genauer gesagt, er redet erheblich mehr als Sie«, erklärte Delocke.
    Quinn starrte das Foto an und war sprachlos.
    Der Gefrierschrank. Vier Uhr morgens. Victor Westlake stand auf und ging herum. Er musste sich bewegen, um nicht einzuschlafen. Auch die anderen vier FBI -Beamten waren noch wach und hatten sich mit rezeptfreien Amphetaminen, Red Bull und Kaffee vollgepumpt. »Diese Jungs sind ja so was von langsam«, sagte einer von ihnen.
    »Sie sind gründlich«, erwiderte ein anderer. »Sie machen ihn mürbe. Aber dass er nach sieben Stunden immer noch redet, ist einfach unglaublich.«
    »Er will eben nicht ins Bezirksgefängnis.«
    »Das kann ich ihm nicht verdenken.«
    »Ich glaube, er ist immer noch neugierig. Katz und Maus. Wie viel wissen wir wirklich?«
    »Sie werden es nicht schaffen, ihn reinzulegen. Er ist zu clever.«
    »Sie wissen, was sie tun«, warf Westlake ein. Er setzte sich wieder hin und schenkte sich noch einen Kaffee ein.
    In Norfolk goss sich Pankovits ebenfalls eine Tasse Kaffee ein und fragte: »Wer hat Sie nach Roanoke gefahren?«
    »Niemand. Ich bin selbst gefahren.«
    »Mit was für einem Auto?«
    »Daran kann ich mich nicht erinnern.«
    »Quinn, Sie lügen. In der Woche vor dem 7. Februar hat Sie jemand nach Roanoke gefahren. Sie waren zu zweit. Dafür gibt es Zeugen.«
    »Dann lügen Ihre Zeugen. Sie lügen. Alle lügen.«
    »Sie haben den Hummer am 9. Februar gekauft, in bar gezahlt und kein Fahrzeug in Zahlung gegeben. Wie sind Sie an dem Tag, an dem Sie den Hummer gekauft haben, zu dem Händler gekommen? Wer hat Sie hingebracht?«
    »Daran kann ich mich nicht erinnern.«
    »Sie können sich nicht mehr daran erinnern, wer Sie hingebracht hat?«
    »Ich kann

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