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Das Komplott (German Edition)

Das Komplott (German Edition)

Titel: Das Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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jetzt geklärt. Daten, Orte, Aktivitäten, Einkünfte. Das Gute ist, dass Sie in den letzten drei Monaten nichts ausgesprochen Schlimmes angestellt haben. Die Drogentransporte sind natürlich nicht gerade hilfreich, aber wenigstens ist niemand zu Schaden gekommen, richtig?«
    »Richtig.«
    »Und das ist die ganze Geschichte, ja? Sie haben nichts ausgelassen? Sie haben uns alles erzählt?«
    »Ja.«
    Plötzlich drückten die beiden Beamten den Rücken durch und runzelten die Stirn. »Was ist mit Roanoke, Quinn? Waren Sie auch in Roanoke?«, fragte Pankovits.
    Quinn sah an die Decke und überlegte kurz. »Kann sein, dass ich ein- oder zweimal durchgefahren bin, aber das ist alles«, erwiderte er.
    »Sind Sie sicher?«
    »Ja, ich bin sicher.«
    Delocke schlug eine Akte auf und überflog ein Blatt Papier. »Wer ist Jackie Todd?«, fragte er.
    Quinn schloss die Augen, während sich sein Mund leicht öffnete. Dann war ein leises Röcheln zu hören, das von ganz weit unten kam, als hätte ihn jemand in die Magengegend geschlagen. Er ließ die Schultern hängen. Wenn er weiß gewesen wäre, wäre er jetzt blass geworden. »Keine Ahnung«, sagte er schließlich. »Ich kenne ihn nicht.«
    »Wirklich?«, fuhr Delocke fort. »Es sieht so aus, als wäre Mr. Jackie R. Todd am Dienstagabend, dem 8. Februar, in einer Bar in Roanoke festgenommen worden. Trunkenheit in der Öffentlichkeit, Körperverletzung. Im Polizeibericht steht, dass er sich mit einigen anderen betrunkenen Gästen geprügelt und die Nacht im Gefängnis verbracht hat. Am nächsten Morgen hat er die Kaution von achthundert Dollar in bar gestellt und ist gegangen.«
    »Das war ich nicht.«
    »Wirklich?« Delocke schob ein Blatt Papier über den Tisch, das Quinn langsam in die Hand nahm. Es war ein Polizeifoto, und der Mann darauf war eindeutig er.
    »Daran gibt es wohl kaum einen Zweifel, oder?«
    Quinn legte das Blatt Papier wieder hin. »Okay, okay. Dann habe ich eben einen falschen Namen benutzt. Was hätte ich denn tun sollen? Mit meinem richtigen Namen Verstecken spielen?«
    »Natürlich nicht«, meinte Pankovits. »Aber Sie haben uns angelogen.«
    »Sie sind nicht die ersten Cops, die ich angelogen habe.«
    »Das FBI anzulügen kann Ihnen fünf Jahre einbringen.«
    »Okay, ich hab ein bisschen geschwindelt.«
    »Das überrascht uns nicht, aber jetzt glauben wir Ihnen nichts mehr. Ich denke, wir müssen noch mal von vorn anfangen.«
    »Am 9. Februar hat ein gewisser Jackie Todd bei einem Gebrauchtwagenhändler in Roanoke für vierundzwanzigtausend Dollar in bar einen Hummer H3, Modelljahr 2008, gekauft. Klingelt’s bei Ihnen?«, sagte Delocke.
    »Nein. Das war ich nicht.«
    »Da bin ich anderer Meinung.« Delocke schob eine Kopie des Kaufvertrags über den Tisch. »Und das hier haben Sie noch nie gesehen, oder?«
    »Nein«, erwiderte Quinn, nachdem er einen Blick auf den Kaufvertrag geworfen hatte.
    »Jetzt geben Sie’s schon zu«, fuhr Pankovits ihn an. »Wir sind nicht mal halb so dumm, wie Sie glauben. Sie waren am 8. Februar in Roanoke, sind in die Bar gegangen, in eine Schlägerei geraten, ins Gefängnis gewandert und am nächsten Morgen nach Zahlung der Kaution wieder auf freien Fuß gekommen. Dann sind Sie in Ihr Motelzimmer in der Safe Lodge, das Sie bar bezahlt haben, haben noch mehr Geld geholt und sich einen Hummer gekauft.«
    »Ist es ein Verbrechen, in bar für ein Auto zu zahlen?«
    »Überhaupt nicht«, erklärte Pankovits. »Aber zu diesem Zeitpunkt hätten Sie nicht so viel Geld haben sollen.«
    »Kann schon sein, dass ich mich bei ein paar Daten und ein paar Zahlungen geirrt habe. Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern.«
    »Erinnern Sie sich noch daran, wo Sie die Waffen gekauft haben?«, wollte Delocke wissen.
    »Die Waffen?«
    »Den Smith & Wesson Kaliber .38, den wir in Ihrem Trailer gefunden haben, und die 9-Millimeter-Glock, die wir in einem von Ihnen gemieteten Abteil in einem Mietlager gefunden haben, vor etwa zwei Stunden.«
    »Gestohlene Waffen«, war Pankovits behilflich. »Noch mehr Verstöße gegen Bundesgesetze.«
    Quinn verschränkte die Hände hinter dem Kopf und starrte seine Knie an. Eine Minute verstrich, dann noch eine. Ohne zu blinzeln und ohne auch nur einen Muskel zu bewegen, starrten die beiden Beamten ihn an. Im Raum herrschte Stille, eine nervöse Stille. Schließlich suchte Pankovits aus seinen Unterlagen ein Blatt Papier heraus, hielt es hoch und sagte: »Das ist die vorläufige Liste der sichergestellten

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