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Das Kopernikus-Syndrom

Das Kopernikus-Syndrom

Titel: Das Kopernikus-Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henri Loevenbruck
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Aufsehen zu erregen. Wir haben einen mit allen Utensilien zusammengestellt, die ihr bestimmt brauchen werdet: etwas zum Aufbrechen der Schlösser, ein bisschen Elektronik, um die Alarmsysteme außer Gefecht zu setzen, einen Scanner, eine Digitalkamera, einen Verbandskasten … Und Badji, der es wie immer auf die feine Tour macht, hat Plastiksprengstoff und Zünder mitgebracht.«
    Der große Schwarze zuckte die Schultern.
    »Kinder, es ist besser, man denkt an alles. Selten gelingt es einem, eine Tür mit einem Teelöffel einzuschlagen.«
    »Ich hoffe, es kommt nicht so weit«, bemerkte Louvel.
    »Ein weiterer Vorteil eurer Verkleidung ist«, fuhr Lucie fort, »dass ihr Handschuhe tragen könnt und somit keine Fingerabdrücke hinterlassen werdet.«
    Während sie redete, hatte sie den Werkzeugkasten auf den Tisch gestellt, um ihre Worte zu unterstreichen. Jetzt verstand ich, womit sie die Nacht verbracht hatten. Sie hatten diese Expedition minutiös vorbereitet.
    »Marc hat ein falsches Auftragsblatt erstellt, ein falsches offizielles Dokument, demzufolge ihr die unterste Etage des Parkdecks inspizieren sollt, um festzustellen, ob die Druckwelle die Stützpfeiler beschädigt hat. Das kann natürlich einer genauen Analyse nicht standhalten, aber wenn euch jemand fragt, was ihr da macht, dürfte es reichen.«
    »Meiner Meinung nach herrscht da unten ein solches Chaos, dass man euch eher nicht viele Fragen stellen wird. Nach Reynalds Festnahme wurde die Sicherheitsstufe in den letzten Tagen bestimmt gesenkt.«
    Louvel sagte das ohne große Überzeugung, als versuche er, sich selbst zu beruhigen.
    »Vielleicht«, bemerkte Lucie. »Aber wir haben allen Grund anzunehmen, dass sich diese Aufgabe als sehr gefährlich erweisen dürfte, vor allem, wenn ihr euch in den geheimen Räumlichkeiten befindet, sofern ihr so weit kommt, und deshalb haben wir beschlossen, euch bewaffnet runterzuschicken. Die zweite Schwierigkeit besteht also darin, die Pistolen einzuschmuggeln. Badji, zeigst du's ihnen?«
    Ich stellte fest, dass die junge Frau den Leibwächter duzte, während Louvel ihn siezte. Doch alle drei schienen sich seit langem zu kennen. Man ahnte, dass sie eng miteinander verbunden waren und sich sehr schätzten. Das wirkte irgendwie beruhigend, vermittelte den Eindruck, sich in den Händen von Menschen zu befinden, die genau wussten, was sie taten.
    »Wir haben frisierte GLOCK 26 aus Polymer. Wir haben alle Metallteile ersetzt, wodurch sie unentdeckt bleiben, sofern wir genau durchsucht werden. Es sind 9-mm-Parabellum-Subcompacts, ziemlich leicht und leicht zu bedienen, mit wenig Rückstoß. Außerdem haben wir Magazine für zwölf Schuss montiert. Das müsste ausreichen. Die Munition muss irgendwo versteckt werden, weil sie Kupfer und Blei enthält.«
    »Ich hoffe vor allem, dass wir die Waffen nicht brauchen werden«, sagte Damien und seufzte. Er fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut wegen der militärischen Wendung, die diese Mission unweigerlich nehmen würde.
    »Wir beschaffen für alle Palm-Rechner, auf die wir die Pläne von La Défense laden, vor allem Reynalds Pläne. Es sind die einzigen, die wir über die besagten Räume haben. Wir können nur hoffen, dass sie exakt sind. Zur Erleichterung haben wir alle Unterlagen durchnummeriert. Versucht sie euch einzuprägen. Die Palms sind mit GPS ausgestattet, aber es würde mich wundern, wenn ihr euch so weit unter der Erde nach Satellitennavigation richten könnt. Im Grunde müsstet ihr euch nach Reynalds Plänen zurechtfinden.«
    »In Ordnung.«
    »Da wäre noch ein Problem: Sak und ich würden gern in Kontakt mit euch bleiben, um euch über den Computer zu helfen und bei Problemen als Backup dienen zu können. Ihr werdet alle mit tragbaren HF-BLU-Sendern und -Empfängern, mit einem Verschlüsselungs- und Entschlüsselungssystem und mit Kopfhörern ausgestattet. Aufgrund der Tiefe der unterirdischen Räume müsst ihr dieses bewegliche Relais in das drahtgebundene Telefonnetz anschließen, um Kontakt mit uns halten zu können.«
    Sie zeigte auf einen Apparat in der Größe eines Magnetophons mit einer breiten beweglichen Antenne.
    »Ich kümmere mich darum«, versicherte Badji. »Das erste Telefon, das ich finde, wird die Aufgabe übernehmen.«
    Ich war beeindruckt von der Menge ausgetüftelten Materials, das die Gruppe SpHiNx besaß. Sie waren keineswegs kleine amateurhafte Hacker, wie sie im Internet vorgaben.
    »Wo habt ihr das alles aufgetrieben?«, fragte ich

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