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Das Krähenweib

Das Krähenweib

Titel: Das Krähenweib Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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und jetzt war er da, und sie wollte ihn nie mehr loslassen. Annalena schlang ihre Arme um seinen Nacken und vertiefte den Kuss. Ihre Lippen teilten sich, ihre Zunge traf auf seine.
    Kurz kam es ihr in den Sinn, dass sie ihm nun auch erzählen könnte, dass sie die Tochter eines Henkers war, aber dieser Gedanke trat hinter die aufkeimende Lust zurück.
    Voll Wonne ließ sich Annalena mit ihm auf das Stroh sinken. Sie streckte die Arme begehrlich nach ihm aus, und Johann kam ihrem Wunsch freudig nach. Er schmiegte sich an die vollen Brüste mit den dunklen Spitzen, an den flachen Bauch und den runden Venushügel mit den schwarzen Locken.
    Sie küssten und liebkosten sich und schließlich öffnete Annalena ihre Schenkel und umfasste sein Gesäß, um ihn an sich zu ziehen.
    Behutsam drang Johann in sie ein.
    Annalenas Lider flatterten, als er vorsichtig zu stoßen begann und dabei ihren Hals und ihre Schultern küsste. Dieses Mal fühlte sie die Lust noch wesentlich intensiver als im Dunkel des Apothekenhofes. Sie hob ihm ihre Hüften entgegen, streichelte seinen Rücken und schon bald erfüllte ihr Stöhnen die Scheune. Im selben Moment, in dem er sich in sie ergoss, breitete sich eine glühende Welle reinen Wohlgefühls in ihr aus, die ihr beinahe die Sinne raubte. Aneinandergeschmiegt blieben sie schließlich unter den Decken liegen.
    »Wohin wollen wir nun gehen?«, fragte Annalena schließlich. Sie hatte ihren Kopf an seiner Brust geborgen und schaute in die ersterbende Flamme im Ölkrug. Bisher hatten sie darüber noch nicht gesprochen. Johann hatte die Pferde lediglich in eine bestimmte Richtung gelenkt und Annalena gebeten, diese beizubehalten, wenn sie an der Reihe war, auf den Kutschbock zu klettern. Aus dem Lauf der Gestirne konnte sie in etwa ablesen, dass es nach Süden ging, doch der Süden war groß und hatte viele Städte. Annalena kannte keinen dieser Orte und es war ihr auch nicht wichtig, welches Ziel sie hatten, doch vielleicht hatte Johann einen Plan.
    »Nach Wittenberg«, antwortete er. »Mein alter Lehrmeister Kunckel hat dort einen Bekannten, bei dem können wir unterkommen. Sein Name ist Kirchmaier, er ist Professor an der Universität.«
    »Meinst du nicht, dass das gefährlich ist? Immerhin könnte es sich bis dorthin rumgesprochen haben, dass ein Kopfgeld auf dich ausgesetzt ist. Und du wirst Kirchmaier deinen richtigen Namen sagen müssen.«
    »Wittenberg ist nicht mehr Hoheitsgebiet des preußischen Königs, es gehört zu Sachsen. Die Preußen können mir dort nichts tun. Außerdem wird Kirchmaier schon dafür sorgen, dass man uns in Ruhe lässt. Ich werde mich als Student an der Universität einschreiben und vielleicht schon bald ein ehrbarer Mann sein.«
    »Und das Gold? Wirst du das Goldmachen sein lassen, nachdem es dir so viel Ärger gebracht hat?« Annalena sah Johann prüfend an, und was sie in seinen Augen sah, gefiel ihr ganz und gar nicht.
    »Es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, dass ich es lasse, und ich will dich nicht anlügen«, antwortete er. »Ich werde aber nur im Geheimen forschen, falls dich das beruhigt.« Johann bemerkte die Zweifel in ihrem Blick. »Diesmal werde ich vorsichtiger sein, das verspreche ich dir.«
    Er beugte sich vor und ihre Lippen fanden sich erneut, und da sie weder an das, was zurücklag, noch an das, was kommen würde, denken wollte, zog sie ihn in ihre Arme.

    Das Treffen sollte vertraulich bleiben, und so achtete Röber darauf, dass er von nicht allzu vielen Leuten gesehen wurde. Trotz der zunehmenden Dunkelheit und der sich leerenden Straßen suchte er seinen Weg durch schmale Gassen und über Pfade, die man nicht mal als Gassen bezeichnen konnte. Er hatte seinen schlechtesten Rock angelegt und niemand hätte vermutet, dass er ein reicher Kaufmann war, den es auszurauben lohnte. Höchstens der Kopfverband machte ihn zu einem lohnenswerten Ziel, denn Verwundete waren leichte Beute. Dank des Pfeffers hatte sich die Platzwunde entzündet, und der Medicus meinte, dass er eine deutliche Narbe zurückbehalten würde, die er jedoch mit seinem Haar oder einer anständigen Perücke verbergen konnte.
    Röber erreichte den Treffpunkt, ein altes Haus in der Nähe des Stadtrandes, unbehelligt. Für einen kurzen Moment hatte er das Gefühl, in eine Pestgasse eingebogen zu sein, so totenstill war es hier. Wenn es in den angrenzenden Gebäuden Bewohner gab, so hatten diese sich bestimmt schon auf ihre Strohsäcke gelegt.
    Das Haus vor ihm ächzte leise im

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