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Das Kreuz des Zitronenkraemers

Das Kreuz des Zitronenkraemers

Titel: Das Kreuz des Zitronenkraemers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Bonerz , Johanna Kirchen
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„sieht gar nicht so aus.“
    „Nun ja, es wird wohl zwischendurch mal renoviert worden sein“, entgegnete sie. Anne hatte inzwischen leider das Badetuch gegen Hose und Sweatshirt ausgetauscht.
    „Bist du sauer?“, fragte Hannes unsicher und schickte Paula vom Sofa. „Nein, bin ich nicht, ich freue mich, dass du da bist. Du hättest nur mal anrufen können. Dann wäre ich vorbereitet gewesen.“
    Da war er wieder, Annes Perfektionismus. „Entschuldige bitte“, gab Hannes zurück, „aber ich saß bis vor einer halben Stunde noch im Knast, falls du es vergessen hast. Mein Handy habe ich bei meiner Entlassung leider mit leerem Akku zurückbekommen. Wenn’s dir jetzt nicht passt, kann ich gern wieder gehen.“ Jetzt war Hannes wirklich enttäuscht, hatte er sich seine Freilassung und das Wiedersehen mit Anne doch ein wenig anders vorgestellt.
    „Tut mir leid, war nicht so gemeint. Ich hätte dich einfach schöner empfangen wollen … mit einem Essen oder so … “ Der Empfang eben an der Wohnungstür war doch anfangs gar nicht so schlecht, dachte Hannes, hätte ruhig so bleiben können! Das sagte er Anne aber nicht, sonst hätte sie ihn vermutlich wieder als oberflächlich bezeichnet.
    „Komm schon her“, flüsterte sie endlich und nahm Hannes in den Arm. „Ich bin doch froh, dass du da bist. Hoffentlich hat dieser Albtraum nun ein Ende.“
    Anne bestellte Pizza und Salat per Telefon und deckte den Esstisch so präzise, als wolle sie einen Staatsempfang vorbereiten. Hannes öffnete mit einem lauten Plopp eine Flasche Rotwein, während Anne kunstvoll gefaltete Servietten in die dazugehörigen Gläser platzierte.
    Pizza direkt aus dem Pappkarton wäre Hannes genauso Recht gewesen. Trotzdem freute er sich, endlich mit Anne und den klirrenden Gläsern anstoßen zu können. Bei diesen Gläsern klappt`s auch mit dem Nachbarn, schoss ihm durch den Kopf. Vielleicht auch mit der Ex?
    Das gelieferte Essen war hervorragend und Annes Stimmung schien sich langsam aber sicher aufzuhellen.
    Hannes erzählte unermüdlich vom Knastalltag und endete erst mit der göttlichen Fügung seiner heutigen Entlassung.
    „Ist denn jetzt schon jemand anderes festgenommen worden?“, fragte Anne nachdenklich. „Nicht, dass ich wüsste. Lehnertz glaubt, dass es sich um einen Mord aus Habgier handelt und der Täter im Kreis der Familie zu suchen ist. Und der Bruder des Mordopfers, ein gewisser Andreas Steinmetz, ist seit Sonntag verschwunden, hat zumindest Kommissar Lenz von der Kripo erzählt. Ich soll morgen früh bei der Suche im Revier nach ihm behilflich sein.“
    „Das ist ja interessant!“, murmelte Anne nachdenklich, „Barbara munkelt, dass unter den Jägern irgend etwas nicht stimmen würde. Passt ja irgendwie nicht zusammen. Seltsam.“
    „Weißt du da Genaueres?“, fragte Hannes aufgeregt. „Nein, nicht direkt“, gab Anne mit einem Achselzucken zurück. „Sie hat nur gehört, dass es Streitigkeiten unter euch Jägern geben soll und dass das Mordopfer wohl das Revier aufkaufen wollte … oder so ähnlich“, setzte sie hinterher, als sie in Hannes erstaunte Augen blickte.
    Hannes dachte an die Annonce von Gritzfeld in der Wild und Hund und erzählte, dass das Opfer in der Tat wie ein Jäger gekleidet war und dass Gritzfeld wohl einen neuen Jagdpartner suchte. „Übrigens Gritzfeld“, funkelte Anne plötzlich mit bösen Augen. „Warum hast du mich eigentlich belogen? Warum musste ich von Gritzfeld erfahren, was wirklich los war! Hättest mir ruhig die Wahrheit sagen können am Telefon … von wegen Jagdunfall und ich fahr mal kurz mit zur Polizei.“ Jetzt war Hannes ernsthaft verdutzt. „Wann hast du denn mit Gritzfeld gesprochen?“ „Na an jenem Sonntagmorgen, als ich Paula suchen sollte … “ „Aber Gritzfeld war doch verreist an diesem Tag. Deshalb musste ich ja auch die Nachsuche für ihn übernehmen. Du musst dich irren. Bist du dir wirklich sicher?“
    „Also hör mal, so verkalkt wie du bin ich noch lange nicht. Wahrscheinlich hast du wieder was nicht richtig mitgekriegt. Wäre ja nicht das erste Mal.“
    Anne stocherte mit ihrer Gabel im Salat herum und Hannes hatte die ungute Ahnung, dass sie im Moment lieber was anderes als Tomatenscheiben aufspießen wollte.
    „Ich wundere mich nur“, versuchte Hannes sie zu besänftigen, „die letzte Woche war einfach ein bisschen viel für mich, hab wahrscheinlich was durcheinander geworfen. Und ich frag mich wirklich, was im Revier los ist.“
    „Meinst du

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