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Das Kreuz des Zitronenkraemers

Das Kreuz des Zitronenkraemers

Titel: Das Kreuz des Zitronenkraemers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Bonerz , Johanna Kirchen
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Bänder vom sichergestellten Anrufbeantworter des Ermordeten. Sprachlos lauschte Hannes der Stimme eines angeblichen Rolf Müller, der Bernd Steinmetz zur Revierbesichtigung einlud. Im Auftrag von Gritzfeld, der leider verhindert sei. Es gibt keinen Rolf Müller im Revier! Wer sollte dieser Kerl nur sein? Hannes Hirn rauchte, kam aber zu keiner Erklärung. Diese ganze Geschichte wurde immer verworrener. Sollte tatsächlich doch jemand von den eigenen Kameraden hinter diesem Mord stecken?
    Anschließend musste Hannes irgendwelche sinnlosen Sätze auf ein Tonband quatschen. Zum Stimmenvergleich.
    Der gute Lehnertz, der zu seiner Unterstützung angereist war, wurde zusehends nervöser und ließ Hannes bei einem anschließenden erneuten Verhör kaum selbst ein Wort sagen.
    Anne allerdings würde stolz auf Hannes sein! Rannte er doch täglich eine halbe Stunde im Innenhof und quälte sich anschließend in der Mucki – Bude, die ihm der Wärter am Dienstag bei seinem Lauftraining empfohlen hatte.
    Ständig hoffte Hannes auf Nachrichten von Lehnertz bezüglich seiner Entlassung. Doch nichts geschah. Schließlich gab er Freitagmittag die Hoffnung auf, da Beamte ja freitags nach 13:00 Uhr nichts mehr arbeiten.
    Doch er sollte sich irren. Um 15:30 Uhr betrat plötzlich ein gut gelaunter Blaumann seine Zelle. „So, Herr Harenberg, dann packen Sie mal ihre sieben Sachen und folgen mir! Lassen Sie bitte nichts liegen, da Sie diese Zelle wohl hoffentlich in nächster Zeit nicht mehr sehen. Beeilen Sie sich bitte, in einer halben Stunde habe ich Wochenende!“ Aha, daher diese gute Laune. Typisch Beamter! „Wie, werde ich verlegt? Aber bitte nicht in eine Zelle mit mehreren ... “, stotterte Hannes ahnungslos, während er verzweifelt versuchte, seine zerknitterten Kleider in den Koffer zu quetschen. „Quatsch!“, beruhigte der Beamte lachend. „Sie werden entlassen! Oder wollen Sie noch länger bleiben?“
    Noch nie im Leben hatte Hannes so schnell seine Sachen verstaut! Nachdem endlich alle Formalitäten erledigt waren und Hannes seine persönlichen Dinge wiederhatte, machte er sich per Taxi auf den Weg zum Polizeipräsidium. Dort sollte er sein Auto abholen.
    Am Präsidium angelangt, meldete Hannes sich gleich bei Kommissar Lenz. Dieser sprang blitzartig von seinem Schreibtisch auf. „Hallo“, tottelte er verlegen in seinen grau melierten Vollbart, „tut mir wirklich leid, dass wir Sie verdächtigt haben. Aber in Anbetracht der Tatumstände und der Aussage von Frau Mathilde Klassen sah es ja nun wirklich eindeutig aus.“ Dieses Zugeständnis fiel ihm scheinbar sehr schwer, sein Kopf war krebsrot und seine dicken Wurstfinger trommelten nervös auf den Oberschenkeln. Hannes sagte gar nichts und ließ den schwergewichtigen Kommissar noch etwas zappeln.
    „Ihren Verdienstausfall bekommen Sie selbstverständlich ersetzt. Am besten überlassen Sie diese Sache jedoch Ihrem Anwalt, der kann am meisten für Sie rausschlagen. Herr Lehnertz ist ein Profi auf diesem Gebiet.“ Das glaubte Hannes sofort.
    „Ist schon in Ordnung“, erwiderte er großzügig, „haben Sie den wahren Täter denn schon festgenommen?“
    „Nein, leider nicht. Wir haben lediglich ein paar Anhaltspunkte. Sie sind jedenfalls nicht mehr tatverdächtig. Das Kaliber Ihrer Waffe stimmt nicht mit der Tatwaffe überein, außerdem war auch der Stimmenvergleich negativ. Die Magnum und Ihre Wagenschlüssel können Sie in Zimmer 31 abholen. Ihr Auto steht in der Tiefgarage, die Stellplatznummer ist auf dem Schlüsselmäppchen notiert.“ Lenz hatte sich inzwischen wieder auf seinen durchgesessenen Ledersessel fallen lassen. Er wirkte etwas ruhiger. „Prima“, entgegnete Hannes erfreut, „dann mach ich mich mal gleich auf die Socken.“
    „Nun ja, eine Bitte hätten wir noch!“, stoppte Lenz die fröhliche Aufbruchstimmung. „Wir haben da ein kleines Problem. In dem von ihnen betreuten Revier ist nämlich eine Person verschwunden, die eventuell in Verbindung zum Tathergang steht. Herr Gritzfeld hat uns an Sie verwiesen. Sie würden das Revier wie Ihre Westentasche kennen und könnten uns bei entsprechender Honorierung sicherlich weiterhelfen! Die Hundestaffel steht bereits in den Startlöchern!“
    Gritzfeld! Mit dem hatte Hannes ja eh noch ein Wörtchen zu reden! „Wieso kann Gritzfeld Ihnen denn nicht helfen? Er hat diese Jagd bereits seit über 30 Jahren! Er kennt das Gebiet mindestens so gut wie ich!“, rief er patzig, nagte doch immer noch die

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