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Das Kuckucksei

Das Kuckucksei

Titel: Das Kuckucksei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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weißem Staub.
    »Wie geht es dir, Dorn?«
    (Als fingen wir noch einmal von vorn an.) »Es geht mir gut, Sagot. Duun sagt, ich müßte morgen wieder dorthin gehen. Wird es wieder dasselbe?«
    »Ich kann nicht darüber reden, Dorn.«
    Er schwieg für einen Moment. »Ich will es wissen, Sagot.
    Was machen sie dort?«
    »Ich kann nicht darüber reden. Können wir jetzt mit dem Unterricht anfangen?«
    »Begleitest du mich morgen?« (Bitte, Sagot!)
    Es blieb lange still. »Ich denke nicht, daß ich wirklich viel bewirken kann. Sie werden es nicht mehr zulassen, daß ich dich nach Hause bringe; sie werden darauf bestehen, daß du dortbleibst. Sie sind der Meinung, daß du zu schnell aufgewacht bist. Sie waren überhaupt nicht glücklich darüber, daß ich dich weggebracht habe; du warst auf den Beinen, du warst vernünftig ...« - sie verzog gutgelaunt den Mund -, »aber mit einem betrunkenen Hatani streitet man nicht. Du weißt jetzt, was du morgen zu erwarten hast, und du wirst nicht mit den Meds streiten, klar?«
    »Ich weiß. Trotzdem hätte ich es gerne, wenn du bliebst.«
    »Dorn ...«
    »Sprich nicht mit Duun darüber. Ich weiß, daß er nein sagen würde. Tu es einfach, Sagot. Ich traue den Meds nicht. Ich habe sie nie gemocht.«
    »Ich werde dort sein.« Sagot glättet den schweren Stoff ihres Kilts und legte die Hände auf die Knöchel. »Sprechen wir jetzt über das Wetter - über die Atmosphäre zum Beispiel. Die Wechselwirkungen zwischen den Meeren und Luftmassen. Als ich am Nordpol war, damals im Jahre '87, bin ich hinaufgeflogen und dann auf dieses Forschungsschiff umgestiegen, Uffu Non hieß es. Frag mich bei Gelegenheit einmal nach den Hothonin ...«
    »Was sind Hothonin?«
    »Es sind Fische von ungefähr Shonungröße. Sie fangen Vögel. Du hast richtig gehört. Sie haben einen weißen Fleck auf dem Kopf, der wie ein kleiner, schneller Fisch aussieht, wenn sie dicht an der Oberfläche schwimmen; dann stürzt sich irgendein Vogel herab, der Hothun taucht auf - schnapp , kein Vogel mehr. Siehst du, wozu Annahmen führen können? Wie dem auch sei, wir sind von Eor ausgelaufen und ...«
     
    »Er ist immer noch bei Sinnen«, sagte Duun. Ellud saß ihm gegenüber, die Hände auf den Knien, hinter dem üblichen Durcheinander auf seinem Schreibtisch. Duun saß auf seinem gewohnten Platz. »Wir wollen ihn nicht drängen, Ellud.«
    »Ich dränge ihn nicht«, sagte Ellud. »Der Rat drängt mich. Betan ist wieder aufgetaucht. Sie lebt.«
    Duun entspannte trotz der Überraschung sein Gesicht. »Das ist keine gute Nachricht. Wo?«
    »Sie ist abgesondert. Shbit hat sie natürlich in seinem Haus. Das hat man mir berichtet, via ein Ratsrnitglied, das mit einem Ratsmitglied sprach, das mit ihr gesprochen hat. Dring nicht dort ein, Duun. Um der Götter willen, versuche es nicht an diesem Punkt! Alles entwickelt sich zu unseren Gunsten, und Shbit hat nichts vorzuweisen außer einer gescheiterten Agentin.«
    »Die Agenten der Behörde müssen ja schon mit Shbit in einem Bett liegen, wenn sie sich sicher sind, was er nicht hat. Ich mag ihre Selbstgefälligkeit nicht. Sag es ihnen!«
    »Halt dich da raus, Duun! Wenn du dir Shbit vornimmst, könntest du die ganze Geschichte wieder an die Öffentlichkeit bringen, und die Götter wissen, daß wir schon zu oft dort waren. Der Rat treibt im Moment eine gemäßigte Politik, und die Zuweisungen treffen weiterhin ein.«
    »Ich weiß, wann Shbit sich regen wird. Shbit weiß es noch nicht.« Duun goß sich eine Tasse ein. »Man muß davon ausgehen, daß er Betan zurückhält; aber ich gehe lieber von gar nichts aus. Wie sieht der Bericht von Gatog aus? Irgendwelche Einzelheiten?«
    »Sie haben das Problem gelöst. Es stellte sich als Fehlfunktion der Software heraus. Sie haben sich gegenseitig außer Gefecht gesetzt.«
    Duun runzelte die Stirn. »Das dachte ich mir. Also ein falscher Alarm. Verdammt, Ellud, wenn diese Ohren wieder ausfallen, haben wir Ratsmitglieder in den Bäumen sitzen!«
    »Es könnte noch schlimmer kommen.«
    »Glaub mir, das vergesse ich nie.« Duun hob die Tasse mit den beiden Fingern der rechten Hand hoch und drehte sie dann mit der linken, spürte das eingravierte Muster, den Naturlehm, die kostbaren Zufälligkeiten der Obu-Kunst - die Ellud glich, gleichzeitig klug und ohne Konzept. Die Paradoxien dieses Mannes verwirrten ihn nun schon ein Leben lang. »Ich möchte Berichte über Shbit sehen. Ich will sehen, wann er einatmet und wie lange er die Luft anhält.

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