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Das Kultur-Spiel

Das Kultur-Spiel

Titel: Das Kultur-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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gehaltenen Kugel schwimmend, die einen Meter Durchmesser hatte, mit Wasser gefüllt war und durch den Partysaal schwebte wie ein unheimlicher Ballon.
    »Das ist Ais Kleinhaus, den Sie ja schon kennen gelernt haben«, sagte die Schiffdrohne, wobei ihre Stimme ziemlich blubberig klang, als sie Sma den jungen Mann vorstellte, der sie am Tag zuvor im Hangar begrüßt hatte. »Und Jetart Hrine.«
    Sma lächelte und nickte Kleinhaus zu – während sie sich in Gedanken eine Notiz machte, ihn sich nicht mehr als Kleidaus zu merken – ebenso wie der jungen Frau an seiner Seite.
    »Hallo, noch mal. Wie geht’s?«
    »Haddo«, sagte Kleinhaus, der als eine Art Kälteforscher der Antike verkleidet war, über und über in Pelze gehüllt.
    »Tag«, sagte Jetart Hrine. Sie war ziemlich klein und rund und sah sehr jung aus, und ihre Haut war so schwarz, dass sie fast blau wirkte. Sie trug eine alte – und erstaunlich grellfarbene – Militäruniform und vergnügte sich mit einem Projektilgewehr mit glattem Lauf, das sie sich über eine Schulter gehängt hatte. Sie nippte an einem Glas und sagte: »Ich weiß, dass nicht über Geschäftliches gesprochen werden soll, Miss Sma, aber ehrlich gesagt, Ais und ich haben uns gefragt, warum unser Ziel…«
    »Aah!«, schrie die Schiffdrohne, und ihre Wasserkugel zerbarst plötzlich. Wasser platschte um Smas, Hrines und Kleinhaus’ Füße, und sie alle sprangen ein wenig zurück. Die Fischdrohne fiel auf das rote Holzdeck und zappelte. »Wasser!«, krächzte sie. Sma hob sie am Schwanz auf.
    »Was ist passiert?«, fragte sie.
    »Funktionsstörung des Feldes. Wasser! Schnell!«
    Sma sah Kleinhaus und Hrine an, die beide ziemlich verdattert aussahen. Skaffen-Amtiskaw in der Verkleidung als Raumschiff schlängelte sich rasch durch die Partygäste auf sie zu. »Wasser!«, wiederholte die Schiffdrohne und bewegte sich nervös hin und her.
    Furchen bildeten sich auf Smas Stirn, unter dem braunen und gelben Kostüm. Sie musterte die Frau, die als Soldat verkleidet war. »Was wollten Sie sagen, Miss Hrine?«
    »Ich wollte… uff!«
    Ein Modell im Maßstab eins zu fünfhundertzwölf des sehr schnellen Patrouillenboots Xenophobe rammte die Frau, sodass sie nach hinten taumelte und ihr Glas fallen ließ.
    »He!«, sagte Kleinhaus und stieß die angriffslustige Skaffen-Amtiskaw weg. Jetart Hrine machte ein wütendes Gesicht und rieb sich die Schulter.
    »Entschuldigung, was bin ich doch für ein Tollpatsch!«, sagte Skaffen-Amtiskaw laut.
    »Wasser! Wasser!«, keuchte die Schiffdrohne und strampelte in Smas pelziger Tatze.
    »Halt den Mund!«, wies Sma sie zurecht. Sie ging nah an Jetart Hrine heran, brachte ihren Körper zwischen die Frau und Skaffen-Amtiskaw. »Miss Hrine, sprechen Sie doch bitte Ihre Frage vollends aus, ja?«
    »Ich wollte nur wissen warum…«
    Der Boden erbebte, die ganze Landschaft um sie herum zitterte; Lichtblitze zuckten von oben herab, und als sie nach oben schauten, sahen sie die märchenhaften, strahlenden Städte von den Klippen emporsteigen, davongetragen von riesigen Lichtblüten, die langsam verblassten und Wolken von fallenden Trümmern, zerschmetterten Türmen und sich auflösenden Brücken zurückließen. Die gewaltigen Klippen barsten auseinander, und eine kilometerhohe Springflut aus kochender Lava und brodelnde grauschwarze Wolken aus Asche und Rauch wurden herausgeschleudert und explodierten über der bebenden Landschaft darunter, wo Wolkenschiffe versanken und die achtflügeligen Vögel so schnell herumwirbelten, dass ihre Flügel sich lösten und sie trudelnd und kreischend in einem Gestöber aus Federn und Blättern in dem blaugrünen Gebüsch landeten.
    Jetart Hrine verfolgte das Schauspiel mit ungläubigem Starren. Sma packte die Frau mit einer Tatze am Kragen und schüttelte sie. »Das sind alles nur Ablenkungsmanöver, um Sie von Ihrer Frage abzubringen!«, schrie sie. Sie wandte sich an die Fischdrohne in ihrer Tatze. »Hör auf mit dem Theater!«, brüllte sie sie an. Sie rüttelte die Frau erneut, während Kleinhaus versuchte, ihre Tatze von der Frau zu lösen. Sma schüttelte seine Hand ab. »Was haben Sie versucht zu sagen?«
    »Warum wissen wir nicht, wohin wir reisen?«, schrie Jetart Hrine Sma ins Gesicht, das Krachen des sich spaltenden Bodens und einer hoch auflodernden Flamme übertönend. Eine große schwarze Gestalt mit roten Augen schnellte aus der Spalte empor.
    »Unser Ziel ist Crastalier!«, brüllte Sma. Ein riesiges silbernes

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