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Das Kultur-Spiel

Das Kultur-Spiel

Titel: Das Kultur-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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brauchte ein Jahr, um sich an dem Ort einzuleben, an dem wir ihn nach seinem letzten Job für uns abgesetzt hatten; die einheimischen Humanoiden bewohnten den Planeten gemeinsam mit großen seetüchtigen Säugetieren von etwa gleichwertiger Intelligenz, eine ganz gedeihliche symbiotische Beziehung mit regem wechselseitigem kulturellem Kontakt. Zakalwe – unter Verwendung der Wertpapiere, die wir ihm als Bezahlung für seine Arbeit gegeben hatten – kaufte eine Firma, die Laser für medizinische Zwecke und das Meldewesen herstellte. Der Coup, den er sich ausgedacht hatte, umfasste eine Krankenhausanlage, die die Humanoiden an einer Meeresküste bauten, um diese seetüchtigen Säugetiere zu behandeln. Ein Bestandteil der medizinischen Ausstattung, der erprobt werden sollte, war ein riesiger Nuklearmagnetischer- Resonanzscanner.«
    »Ein was?«
    »Die viertprimitivste Methode, ins Innere eines im Wasser existierenden Lebewesens zu schauen.«
    »Weiter.«
    »Bei diesem Vorgang kamen extrem starke Magnetfelder zum Einsatz. Zakalwe prüfte angeblich einen Laser, der dem Gerät angeschlossen war – an einem Feiertag, als niemand zugegen war –, als es ihm irgendwie gelang, das Dolchgeschoss zum Eindringen in die Scanner-Maschine zu bringen; dann schaltete er den Strom an.«
    »Ich dachte, Dolchgeschosse seien antimagnetisch.«
    »Sind sie auch, doch es war eine gerade ausreichende Menge Metall darin, um in ihm kribbelnde Stromwirbel auszulösen, wenn es versuchte, sich zu schnell zu bewegen.«
    »Aber es konnte sich noch bewegen.«
    »Nicht schnell genug, um dem Laser auszuweichen, den Zakalwe am einen Ende des Scanners aufgebaut hatte. Er sollte angeblich nur dem Zweck des Beleuchtens dienen, um bei der Erstellung von Holos der Säugetiere zu helfen, doch Zakalwe hatte in Wirklichkeit ein militärisches Gerät installiert; es ließ das Dolchgeschoss verschmoren.«
    »Poff!« Sma nickte und starrte zu Boden. »Der Mann ist immer wieder für Überraschungen gut.« Sie sah die Drohne an. »Zakalwe muss den schrecklich dringenden Wunsch gehabt haben, von uns wegzukommen.«
    »So sieht es aus«, stimmte die Drohne zu.
    »Also will er gewiss nicht wieder für uns arbeiten. Vielleicht will er nicht einmal mehr irgendwas von uns hören.«
    »Ich fürchte, diese Möglichkeit ist nicht auszuschließen.«
    »Selbst wenn wir ihn finden.«
    »Richtig.«
    »Und wir wissen lediglich, dass er sich irgendwo innerhalb eines offenen Sternhaufens mit dem Namen Crastalier aufhält?« Smas Stimme klang belegt vor Fassungslosigkeit.
    »Ein bisschen besser können wir es schon eingrenzen«, sagte Skaffen-Amtiskaw. »Es gibt vielleicht zehn oder zwölf Systeme, in denen er sich jetzt befinden könnte, denn er brach unmittelbar nach der Vernichtung des Dolchgeschosses auf und nahm das schnellste verfügbare Schiff. Dankenswerterweise ist der Stand der Technologie in der Meta-Zivilisation nicht ganz so hoch.« Die Drohne zögerte, dann sagte sie: »Um ehrlich zu sein, wir hätten ihn vielleicht einholen können, wenn wir uns sofort und mit aller Kraft in Bewegung gesetzt hätten… Aber ich glaube, die steuernden Gehirne waren so beeindruckt von Zakalwes Bravourstück, dass sie fanden, er hätte es verdient zu entkommen. Wir haben die Sache ganz allgemein im Auge behalten, doch erst seit zehn Tagen hat eine ernsthafte Suche eingesetzt. Wir berufen jetzt Schiffe und Leute von überallher ein, und ich bin sicher, wir werden ihn finden.«
    »Zehn oder zwölf Systeme, Drohne?«, sagte Sma kopfschüttelnd.
    »Zwanzig und noch ein paar Planeten; vielleicht dreihundert Raumsiedlungen, die Schiffe natürlich nicht eingeschlossen.«
    Sma schloss die Augen. »Ich kann es nicht glauben.«
    Skaffen-Amtiskaw hielt es für besser, nichts zu sagen.
    Die Frau öffnete die Augen wieder. »Hast du Lust, einen oder zwei Vorschläge weiterzugeben?«
    »Klar.«
    »Vergesst die Raumsiedlungen. Und vergesst alle Planeten, die nicht einigermaßen Standard sind; konzentriert euch auf… Wüsten, gemäßigte Zonen, Wälder, jedoch keine Dschungelgebiete… und keine Städte.« Sie zuckte die Achseln und rieb sich mit der Hand über den Mund. »Wenn ihm immer noch so sehr daran gelegen ist, sich zu verstecken, dann werden wir ihn nie finden. Wenn er sich nur aus dem Staub machen wollte, um sein eigenes Leben zu leben, haben wir eine Chance. Oh, und richtet eure Aufmerksamkeit auf Kriege. Besonders Kriege, die nicht allzu groß sind… und interessante Kriege, wenn du

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