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Das Kultur-Spiel

Das Kultur-Spiel

Titel: Das Kultur-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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eines Gewitters. Die vier Soldaten, die mit an Bord der Osom Emananish gekommen waren, jubelten verhalten hinter ihm, als die Landevorrichtung – Räder, wie er annahm – den Boden berührten. Das Gefährt rumpelte noch eine beängstigend lange Zeit weiter, wobei es zweimal schlingerte.
    Als sie endlich vollends ausrollten und anhielten, saßen die drei Männer der Mannschaft zusammengesunken in ihren Sitzen; ihre Arme baumelten über die Seitenlehnen, sie schwiegen und starrten hinaus in die regenverhangene Nacht.
    Er löste die Gurte und nahm den Helm ab. Die Soldaten öffneten die hintere Luftschleuse.
    Als sie die äußere Tür öffneten, sah man den Regen und Lichter und Lastwagen und Panzer und einige flache Gebäude im Hintergrund sowie ein paar hundert Leute, einige in Militäruniformen, einige in langen Gewändern, die vor Nässe glänzten; einige versuchten, Schirme über andere zu halten; offensichtlich hatten alle das runde Mal auf der Stirn. Eine Gruppe von einem Dutzend oder so, alle betagt, in Gewänder gehüllt, mit weißen Haaren, die Gesichter vom Regen klatschnass, ging zum Fuß der Treppe, die von der Maschine zum Boden führte.
    »Bitte sehr, Sir!« Einer der Soldaten streckte eine Hand aus, um anzudeuten, dass er hinabsteigen sollte. Die weißhaarigen Männer in den langen Gewändern stellten sich pfeilförmig am Fuß der Treppe auf.
    Er trat hinaus und blieb auf der kleinen Plattform vor der Treppe stehen. Der Regen klatschte gegen die eine Seite seines Kopfes.
    Ein lauter Jubel hob an, und etwa ein Dutzend alter Männer am Fuß der Treppe neigten den Kopf und ließen sich auf die Knie nieder, ungeachtet der Pfützen auf der dunklen und windgepeitschten Landepiste. Eine Explosion aus blauem Licht zerfetzte die Schwärze hinter den flachen Gebäuden, deren flackernde Helligkeit für einen Moment die Hügel und Berge in der Ferne beleuchtete. Die versammelten Leute brachen in einen Singsang aus. Er brauchte einen Augenblick, bis ihm klar wurde, worum es sich dabei handelte, dann erkannte er, dass sie brüllten: »Zakalwe! Zakalwe!«
    »Oh oh!«, sagte er zu sich selbst. Donner dröhnte in den Bergen.
     
    »Ja… könnten Sie mir das vielleicht noch mal erklären?«
    »Messias…«
    »Sie würden mir wirklich einen großen Gefallen tun, wenn Sie darauf verzichten könnten, dieses Wort zu benutzen.«
    »Oh! Nun, Sir Zakalwe, wie hätten Sie es gern?«
    »Ähm… wie wäre es einfach mit…« – er machte eine Handbewegung – »Mister?«
    »Sir Zakalwe, Sir; Sie sind uns vorherbestimmt! Sie sind prophezeit worden!« Der Hohepriester, der ihm gegenüber im Eisenbahnwaggon saß, verschränkte die Hände.
    »Prophezeit?«
    »In der Tat! Sie sind unsere Erlösung, unsere göttliche Vergeltung. Sie sind uns geschickt worden.«
    »Geschickt«, wiederholte er und versuchte immer noch, sich einen Reim darauf zu machen, was ihm widerfuhr.
    Man hatte die Flutlichter ausgeschaltet, kurz nachdem er den Fuß auf den Boden gesetzt hatte. Die Priester umdrängten ihn, führten ihn – viele Arme lagen um seine Schultern – von der Betonpiste zu einem gepanzerten Lieferwagen. Die Lichter auf der Landebahn gingen aus, und sie wurden den schmalen Scheinwerferschlitzen des Wagens und den Lampen der Panzer überlassen; Lichtkegel verwandelten sich in blinkende Signale durch Propeller, die sich vor den Lampen drehten. Er wurde in rasender Fahrt über eine holperige Straße zu einem Bahnhof gebracht, wo sie in einen Eisenbahnwaggon mit heruntergelassenen Jalousien umstiegen und in die Nacht davonratterten.
    Es gab kein einziges Fenster zum Hinaussehen.
    »So ist es! In unserem Glauben herrscht die Tradition, nach Einflüssen von außen zu suchen, da sie stets großartiger sind.« Der Hohepriester – er hatte sich als Napoerea vorgestellt – deutete mit einer Bewegung eine Verbeugung an. »Und was könnte großartiger sein als der Mann, der KomMil war?«
    KomMil; er musste in seinem Gedächtnis nach diesem Begriff kramen. KomMil, das war er einmal gewesen, jedenfalls nach den Medienverlautbarungen des Sternhaufens; Kommandierender Befehlshaber der militärischen Operationen, als er und Tsoldrin Beychae damals in diesen wahnwitzigen Tanz verwickelt waren. Beychae war KomPol gewesen, verantwortlich für die Politik – ach, was für feine Unterscheidungen!
    »KomMil…« Er nickte, ohne eigentlich viel klüger zu sein. »Und Sie glauben, ich könnte Ihnen helfen?«
    »Sir Zakalwe«, sagte der Hohepriester, wobei er

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