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Das Kumo-Kartell

Das Kumo-Kartell

Titel: Das Kumo-Kartell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Kunden bei Lady Celia gewesen wären, warum sollte ausgerechnet sie oder dieser Havlock sie reihenweise umbringen oder umbringen lassen und sich dadurch um beträchtliche Einkünfte bringen? Und obendrein bei diesem Saito eine so deutliche Spur hinterlassen, die uns geradewegs zu ihr führt? Celia ist intelligent. Sie weiß sehr genau, dass wir innerhalb weniger Stunden dahinterkämen, wenn alle Opfer mal ihre Kunden gewesen wären. Außerdem sind alle Toten Japaner, und Kumiko ist ebenfalls Japanerin. Aber sie lebt noch. Das ergibt keinen Sinn. Und dass ein Operator die Möglichkeit hat, auf dem Gelände von Botschaften und Konsulaten einen Mord zu begehen, halte ich für unwahrscheinlich. Das gilt auch für die Lady.«
    Decker blieb neben ihrem Wagen stehen und lehnte sich dagegen. »Wir werden sie trotzdem überprüfen. Schließlich müssen sie es nicht selbst getan haben. Vielleicht hatten sie jemanden damit beauftragt.«
    Cotton war nicht dieser Meinung. Seine Erfahrung sagte ihm, dass der Fall anders lag. Es hatte mit dem Zeichen auf der Stirn der Toten zu tun. Und zumindest Lady Celia hatte mit echtem Unwissen darauf reagiert.
    Cotton zuckte mit den Schultern. »Okay. Aber es wird nichts bringen.«
    Decker runzelte verärgert die Stirn. Doch ehe sie antworten konnte, klingelte ihr Smartphone. Sie meldete sich. Sekunden später beendete sie das Gespräch mit einem knappen: »Okay, wir kommen.« Sie nickte Cotton zu. »Zeerookah hat was für uns.«

4
    Yuki entdeckte die drei Männer sofort. Obwohl sie sich alle Mühe gaben, unauffällig zu erscheinen und so zu tun, als gehörten sie nicht zusammen, verrieten sie sich durch die Blicke, die sie einander und vor allem der Zielperson zuwarfen, Henry Noguchi. Es half ihnen auch nicht, dass der eine so tat, als würde er auf der Bank sitzen und Zeitung lesen, wahrend der Zweite ein Gespräch mit der Frau vom Hotdog-Stand führte und der Dritte vorgab, sich übers Smartphone mit seiner Frau oder Freundin zu streiten. Hinzu kamen die verdächtigen Ausbeulungen in ihren Jacken, wo ihre Waffen steckten.
    Yuki lächelte. Diese Typen mussten noch eine Menge lernen, wollten sie jemals vernünftig observieren. Allerdings verkomplizierte ihre Anwesenheit die Sache ein bisschen. Aber nur ein bisschen, denn sie war darauf trainiert zu improvisieren und kannte garantiert mehr Tricks als die drei Männer, um ans Ziel zu kommen.
    Dass die Zielperson überwacht wurde, zeigte ihr jedoch, dass endlich jemand wach geworden war. Nicht die Polizei oder eine andere Behörde, obwohl das nur noch eine Frage der Zeit war. Nein, diese drei Typen gehörten in einen anderen Stall. Einer von ihnen trug einen Revolver 460V Smith & Wesson, dann sie hatte gesehen, wie sein Jackenzipfel zur Seite gerutscht war, als er den Hotdog bezahlte. Die Polizei stattete ihre Leute mit Glock-Pistolen aus. Demnach hatte Kumo, der Big Boss, endlich begriffen, was Sache war, und Angst bekommen. Dazu hatte er auch allen Grund. Die Schlinge zog sich um seinen Hals zusammen, und er würde ihr nicht entkommen.
    Offensichtlich ließ er die letzten noch lebenden Mitglieder seines Kartells von seinen Leuten bewachen, wobei ihm ihr Leben garantiert ziemlich egal war. Nicht aber das, was sich in ihren Safes befand. Damit war Yuki auch klar, welchen Auftrag die Gorillas hatten. Sie sollten nicht in erster Linie ihre Zielpersonen schützen, sondern den Attentäter töten, wenn er sich zeigte. Das wiederum bedeutete, dass nicht nur Henry Noguchi, sondern auch die vier restlichen Zielpersonen bewacht sein würden. Um an die heranzukommen, würde sie, Yuki, zuerst die Bodyguards ausschalten müssen. Aber darüber konnte sie sich später Gedanken machen.
    Aus dem Kinderwagen, den Yuki vor sich her schob, erklang leises Weinen. Sie schaukelte den Wagen leicht, gab beruhigende Laute von sich und streichelte dem Baby die Wange, bis es wieder still war. Natürlich lag kein echtes Baby in dem Wagen, sondern eine der Babypuppen, die täuschend echt weinen und schreien konnten und mit denen die werdenden Eltern in den Vorbereitungskursen den Erstfall trainierten. Yuki lächelte. Niemand hielt eine Mutter oder Nanny mit einem Kind für eine Attentäterin. Erst recht nicht die drei Dumpfbacken.
    Selbst wenn Kumo inzwischen über seine Kontakte zur Polizei ein Foto von ihr bekommen und es an die Gorillas weitergegeben hatte, würden die sie nicht erkennen. Dank ihrer maskenbildnerischen Fähigkeiten hatte Yuki sich in eine langhaarige

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