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Das Kumo-Kartell

Das Kumo-Kartell

Titel: Das Kumo-Kartell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Verdammt! Jetzt blieben ihr nur noch Sekunden, bis die Leiche entdeckt würde. Wenn sie jetzt losrannte, fiel sie auf. Sie hörte einen erstickten Schrei. Sekunden später erklang eine aufgeregte Stimme, die das Security-Team informierte, dass die Frau, die gerade bei Mr Noguchi gewesen war, aufgehalten werden müsse.
    Yuki unterdrückte den Impuls, ihre Schritte zu beschleunigen. Stattdessen gesellte sie sich zu einer Gruppe von sechs Personen, die zu einem Fahrstuhl strebte. Ein junger Mann nickte ihr lächelnd zu. Sie erwiderte das Lächeln.
    »Endlich Mittagspause«, sagte sie und stellte sich so dicht neben ihn, dass es für einen Betrachter aussehen musste, als wären sie und der Mann vertraut miteinander.
    »Ja, ich bin schon am Verhungern.« Er hatte offenbar nichts gegen ihre Nähe einzuwenden. »Ich wage kaum zu fragen, ob ich Sie auf einen Kaffee einladen darf.«
    »Da sage ich nicht Nein.«
    Yuki schenkte ihm ein Lächeln, das seine Wirkung nicht verfehlte. Er errötete leicht. Sie berührte seinen Arm. Er strahlte sie an.
    Die Fahrstuhltür öffnete sich, und eine Horde Sicherheitsleute stürmte heraus. Sie warfen nur einen flüchtigen Blick auf die Gruppe und sahen, was sie sehen sollten: Angestellte, die in die Mittagspause gingen.
    Sicherheitshalber hielt Yuki ihren Besucherausweis mit dem Arm so verdeckt, dass nur das Firmenlogo sichtbar blieb. Dadurch wirkte er wie ein ganz normaler Mitarbeiterausweis.
    »Was ist denn passiert?«, wunderte sich ihr Begleiter und blickte den Sicherheitsleuten nach, die im Vorzimmer von Noguchi verschwanden.
    Yuki zuckte die Schultern. »Keine Ahnung.«
    Sie stiegen in den Fahrstuhl. Bevor die Tür sich schloss, hörte Yuki, wie die Sicherheitsleute zurückgelaufen kamen. Vermutlich nahmen sie die Treppe nach unten, wo bereits weiteres Sicherheitspersonal wartete, das jeden akribisch überprüfte, der das Gebäude verlassen wollte.
    Also Plan B.
    Yuki tastete die Taschen ihres Blazers ab und warf einen Blick in ihre Businesstasche. »Oh, ich habe mein Smartphone liegen lassen.« Der Fahrstuhl stoppte, um ein paar Leute aus dieser Etage hereinzulassen. Sie drängte sich an ihnen vorbei nach draußen. »Warten Sie im Foyer auf mich?«, bat sie ihren Begleiter. »Ich bin gleich zurück.«
    Sie wartete seine Antwort nicht ab, sondern ging ohne besondere Eile zu den Waschräumen, die durch ein Hinweisschild gekennzeichnet waren. Das Wachpersonal hatte sie bereits auf den Monitoren, was sie daran merkte, dass die an der Decke des Gangs installierten Überwachungskameras ihre Linsen auf sie ausrichteten. Die Waschräume selbst wurden zum Glück nicht überwacht. Aber es war nur eine Frage der Zeit, bis die Kavallerie vor deren Türen auftauchen würde. Sie hatte höchstens eine halbe Minute.
    Als Yuki den gekachelten Vorraum betrat, stellte sie fest, dass sie nicht allein war. Vier Toilettenkabinen waren belegt. Sehr gut! Sie zog ihre Jacke aus, wendete sie, streifte sie wieder über und klemmte den Besucherausweis an. Statt des dunklen Blazers trug sie nun einen bordeauxroten. Mit einem einzigen Griff zog sie die äußere Haut der Businesstasche ab und stopfte sie in den Abfalleimer, wodurch die schwarze Tasche in eine farblich zum Blazer passende verwandelt wurde. Danach zog sie sich die brünette Perücke vom Kopf und ließ sie in der Aktentasche verschwinden. Nachdem sie sich eine dick umrandete Brille aufgesetzt hatte, wartete sie, bis in einer der Kabinen die Spülung betätigt wurde.
    Im selben Moment drückte sie den Hebel des Feuermelders neben der Tür nach unten und sprang in eine leere Kabine, aus der sie mit dem gleichen entsetzten Gesichtsausdruck herauskam wie die anderen Frauen, die es eilig hatten, den Raum und das Gebäude zu verlassen. Vor der Tür der Waschräume stieß sie beinahe mit den Wachleuten zusammen. Sie gönnten ihr nur einen flüchtigen Blick, ehe sie sich an ihr vorbeidrängten. Yuki blieben nur Sekunden, bis die Wachleute feststellen würden, dass sich niemand mehr auf den Toiletten befand, und zurückkamen, um die Frauen, die den Waschraum verlassen hatten, genauer unter die Lupe nehmen.
    Yuki reihte sich in den Strom der Leute ein, die aus ihren Büros gelaufen kamen und zum Treppenhaus strebten. Panik breitete sich aus. Sehr gut. Falls man im Eingangsbereich versuchte, die anrollende Menge aufzuhalten, würden die Leute jeden überrennen, der sich ihnen in den Weg stellte.
    Yuki erreichte unangefochten das Foyer. Aus jedem Treppenhaus

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