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Das Kumo-Kartell

Das Kumo-Kartell

Titel: Das Kumo-Kartell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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werden in einer Stunde ins Hochsicherheitsgefängnis verlegt. Das dürfte die letzte Möglichkeit für Yuki sein, an sie heranzukommen.«
    »Aber wir haben vorgesorgt«, ergänzte Mr High.

Neun Tage später
    Cotton saß in Pete’s Candy Store an der Lorimer Street, schaute in sein Glas Talisker und beobachtete, wie die Flüssigkeit das gedimmte Licht reflektierte. Obwohl die Zerschlagung des Kumo-Kartells ein voller Erfolg geworden war, schob er eine Wolke aus Frust vor sich her. Es tröstete ihn auch nicht, dass die Aufdeckung aller Helfer des Kartells zu einer wahren Verhaftungswelle in mehreren Bundesstaaten geführt hatte. Immerhin war ihm nun klar, weshalb O’Leary seiner Organisation den Namen »Kumo« gegeben hatte. Das Netzwerk hatte sich wie ein Spinnennetz über das halbe Land ausgebreitet. Und O’Leary hatte von jedem Deal des Kartells eine schöne Stange Geld in die eigene Tasche gesteckt.
    Inzwischen hatte man »Sam Rinooleys« Konten entdeckt, deren Gesamtbetrag sich im zweistelligen Millionenbereich bewegte. O’Leary hätte ein Leben in Luxus führen können, wäre es ihm gelungen, sich abzusetzen. Stattdessen hatte er alles verloren.
    Der Wermutstropfen, der Cotton den durchaus berechtigten Triumph über den Erfolg vergällte, war Yuki. Sie war entkommen. Die Falle hatte nicht zugeschnappt. Obwohl die Medien verbreitet hatten, wann die letzten vier Mitglieder der enttarnten »terroristischen Vereinigung« ins Hochsicherheitsgefängnis Sing Sing verlegt wurden, hatte Yuki den Köder nicht geschluckt. Sie war nicht aufgetaucht, und der Transport hatte sein Ziel unbehelligt erreicht. Da es selbst für eine gewiefte Drachenlady wie Yuki unmöglich war, dort an die vier Männer heranzukommen, hatte sie darauf verzichtet, sie auch noch zu töten – wohl aus Gründen, die sie allein kannte.
    Agent Quinn war zwar anderer Meinung, stand aber zumindest bei seinen Vorgesetzten damit allein. Er war vorgestern zurückbeordert worden. Und Yuki lief immer noch frei herum.
    Cottons Smartphone vibrierte. Der Anruf kam von Mr High. »Ja, Sir?«
    »Ich wollte Sie nur über die neueste Entwicklung informieren, Cotton. Koto, Matsumoto, Shigeta und O’Leary sind tot. Sie wurden vergiftet.«
    »Yuki.« Er ballte die Faust.
    »Davon sind wir überzeugt. Offenbar ist es ihr gelungen, jemanden zu bestechen oder zu erpressen, die Morde zu begehen. Doch selbst wenn der Täter gefunden wird, wovon ich ausgehe, kann er uns trotzdem nicht zu Yuki führen. Die Fahndung nach ihr läuft auf Hochtouren, aber wir müssen wohl davon ausgehen, dass sie inzwischen untergetaucht ist.«
    Das fürchtete Cotton auch.
    »Es hat sich übrigens herausgestellt, dass das Kartell unmittelbar vor einem Riesendeal mit dem Irak stand. Eine Lieferung Hightechwaffen der neuesten Generation. Wäre das Geschäft über die Bühne gegangen, hätten unsere Leute da drüben einpacken können.«
    Ein schrecklicher Gedanke. »Verstehe, Sir. Da haben wir ja noch mal Glück gehabt.«
    »Glück würde ich das nicht nennen. Genau genommen hat Yuki unserem Land mit der Zerschlagung des Kumo-Kartells einen großen Dienst erwiesen. Natürlich können und werden wir die Ermordung von US-Bürgern und Diplomaten nicht gutheißen, auch wenn sie Verbrecher waren, sondern sie unnachsichtig ahnden. Aber wenigstens kann kein findiger Anwalt einen von denen vor der gerechten Strafe bewahren, und irgendwelche Deals mit dem Staatsanwalt wird es auch nicht geben. Jedenfalls danke ich Ihnen für die gute Arbeit, Cotton. Genießen Sie Ihren Feierabend.«
    High hatte die Verbindung unterbrochen, bevor Cotton noch etwas sagen konnte.
    Er steckte das Handy ein, leerte sein Glas und bestellte noch einen Talisker. Der Kumo-Fall mochte abgeschlossen sein, der Fall Yuki war es nicht. Er war sicher, dass er der Kunoichi irgendwann wieder begegnen würde.
    Und dann würde sie ihm nicht wieder entkommen.
    ENDE

In der nächsten Folge
    Vier mysteriöse Fälle von Massenmord. Alle mehr oder weniger zur selben Stunde New Yorker Ortszeit. Die Opfer: eine gutbürgerliche Familie, eine Hochzeitsgesellschaft, eine Schulklasse und die Einsatztruppe eines Polizeireviers. Die Täter: bis dahin völlig unbescholtene Menschen.
    Das G-Team wird auf den Fall angesetzt. Agent Cotton sucht einen gemeinsamen Nenner und findet eine vage Spur: Kurz vor jedem Verbrechen benutzten die Täter ihre Smartphones und aktivierten dort eine bestimmte App.
    Abends treffen sich Cotton und Philippa Decker zufällig

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