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Das Kumo-Kartell

Das Kumo-Kartell

Titel: Das Kumo-Kartell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Mr High nickte Quinn zu. »Bitte, Agent Quinn.«
    »Danke, Sir.« Quinn wandte sich Cotton und Decker zu. »Das Heimatschutzministerium ermittelt seit Jahren gegen einen Waffenhändlerring, der amerikanische Hightech-Waffen und Hardwarekomponenten an Söldner und Terroristen verkauft und von US-amerikanischem Boden aus operiert.«
    »Woher stammen die Waffen?«, fragte Cotton.
    »Aus Armeebeständen. Immer wieder werden Waffentransporte überfallen und gestohlen. Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen.« Quinn winkte ab. »Ich will Sie nicht mit der detaillierten Beschreibung unserer Misserfolge langweilen, Agents.«
    Immerhin besaß er die Größe, diese Fehlschläge einzugestehen.
    »Es hat uns fast zwei Jahre gekostet, bis wir eine Spur und einen Verdächtigen hatten. Sein Name war Tony Yamato.«
    »Das ist doch das erste Opfer, wenn ich mich nicht irre«, warf Decker ein.
    Quinn nickte. »Es ist uns gelungen, eine unserer Agentinnen bei ihm einzuschleusen. Durch ihre Ermittlungen kam erst heraus, dass Yamato nicht allein handelte, sondern nur ein relativ kleines Licht in einer Organisation war. Wie viele Mitglieder diese Organisation hat, wissen wir nicht. Unsere Agentin hat allerdings die Identität einiger Mitglieder herausgefunden. Außerdem wissen wir, dass die Organisation sich ›Kumo-Kartell‹ nennt und ihr Boss unter dem Namen Kumo agiert. Das ist das japanische Wort für …«
    »Spinne.« Cotton nickte. »So weit waren wir auch schon. Immerhin steht dieses Wort sauber auf der Stirn jedes ermordeten Kartellmitgliedes geschrieben.« Er schüttelte den Kopf. »Sieht so aus, als hätte jemand beschlossen, das ganze Kartell auszulöschen. Haben Sie eine Ahnung, wer?«
    Quinn strich sich übers Kinn, ehe er antwortete. »Zuerst hatten wir Kumo selbst in Verdacht. Tragischerweise ist unsere Agentin durch einen dummen Zufall aufgeflogen. Daraufhin hat Yamato sie sich vorgeknöpft.« Er tat einen tiefen Atemzug. »Leider hat sie es mit dem Leben bezahlt.«
    Cotton konnte sich den Rest denken. »Hat sie Yamato verraten, was sie herausgefunden hatte?«
    Quinn wiegte den Kopf. »Davon waren wir ausgegangen, denn unmittelbar darauf begann die Eliminierung der Kartellmitglieder. Zuerst wurden die Leute getötet, die wir bereits identifiziert hatten. Yamato war der Erste, der tot mit dem Kumo-Zeichen auf der Stirn gefunden wurde. Das hielten wir noch für eine Art Strafaktion von Kumo selbst, weil Yamato so dumm gewesen war, sich von uns unterwandern zu lassen. Eine Woche später flogen die übrigen fünf, die wir dank unserer Agentin hatten enttarnen können, unabhängig voneinander, aber zur selben Zeit nach Las Vegas. Inzwischen wissen wir, dass sie gezielt dorthin gelockt wurden.«
    »Wie?«, wollte Decker wissen.
    »Sie erhielten von einem Casino im Rahmen einer angeblichen Verlosung zu Werbezwecken die Flugtickets für ein bestimmtes Wochenende und einen Jeton im Wert von fünfzigtausend Dollar. Auch die Hotelzimmer waren gebucht.« Quinn lächelte sarkastisch. »Wer kann so einer Einladung schon widerstehen?«
    »Eine schöne Stange Geld«, sagte Decker.
    Quinn schüttelte den Kopf. »Eben nicht. Es wurde kein Cent bezahlt. Wir haben festgestellt, dass die entsprechenden Buchungen und angeblichen Zahlungen von einem gewieften Hacker gefälscht wurden, den wir aber nicht ausfindig machen konnten. Und die Jetons sind mit Sicherheit gestohlen worden.« Er winkte ab. »Die Leute stiegen in verschiedenen Hotels ab. Innerhalb von vierundzwanzig Stunden waren alle fünf tot und mit ›Kumo‹markiert.« Er zuckte mit den Schultern. »So weit deutete alles noch darauf hin, dass Kumo der Boden zu heiß geworden war. Also hatte er seine eigenen Leute beseitigen lassen, bevor sie von uns einkassiert werden und plaudern konnten. Und er hatte alles aus ihren Safes entfernen lassen, was auf ihn hinweisen könnte.«
    Decker strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr und nickte langsam. »Aber dann kamen Ihnen Zweifel an Kumos Täterschaft.«
    Quinn nickte. »Als weitere mit ›Kumo‹ gekennzeichnete Leichen auftauchten. Es waren Leute, von denen wir bis dahin nicht gewusst hatten, dass sie zum Kartell gehörten. Aber weshalb hätte Kumo sie umbringen sollen? Eine Organisation wie sein Kartell aufzubauen erfordert Zeit und Geld. Das zerstört man nicht einfach. Davon abgesehen hätte Kumo, wenn ihm der Boden zu heiß geworden wäre, mit Sicherheit andere Möglichkeiten gehabt, unerkannt unterzutauchen. Seine eigenen Leute

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