Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen
aufgefallen, wenn er so grüne Augen gehabt hätte wie du.«
Ellen lächelte. Wie blind die meisten Menschen doch waren … und Männer offensichtlich besonders.
»Außerdem hast du viel mehr von diesen frechen, kleinen Sommersprossen!«, neckte er sie.
Damit hatte Guillaume allerdings Recht. Am Anfang der Schwangerschaft waren es plötzlich viel mehr geworden. Ellen dachte an Thibault und den Tag, an dem sie im Wald fast verblutet wäre, und blickte mit einem Mal wütend drein.
»Du bist doch nicht böse wegen der Sommersprossen?«, fragte Guillaume überrascht.
Ellen schüttelte den Kopf. »Schlechte Erinnerungen haben mich eingeholt.«
Guillaume schien zu denken, sie habe an den Tod ihres Bruders gedacht, denn er strich ihr zärtlich über den Kopf. »Es wird alles gut!«
Ellen sprang auf und wollte ihm die Wahrheit sagen, aber noch ehe sie anfangen konnte, stand er vor ihr, zog sie an sich und küsste sie.
Sein Kuss war ganz anders als der zärtliche, tastende Kuss von Jocelyn. Guillaumes Kuss war wie er selbst, fordernd, erregend, einnehmend, durch und durch gefährlich und unwiderstehlich. Ellen bekam kaum noch Luft, so aufgewühlt war sie. Das Blut rauschte in ihrem Kopf und nahm ihr das letzte bisschen Verstand. Guillaume hielt sie fest, als wolle er sie niemals wieder loslassen. Seine Finger krallten sich in ihren Rücken. Ich muss aufhören damit und fortgehen, jetzt gleich, ehe es zu spät ist! Er ist ein normannischer Ritter, kein Mann für mich, hämmerte es in ihrem Kopf. Sie küsste Guillaume mit aller Leidenschaft, die sich in ihr aufgestaut hatte. Sie konnte die Hitze seines Körpers und sein Verlangen nach ihr durch die Kleider hindurch fühlen. Er drängte sich an sie und begann, sie zu streicheln – nicht zärtlich wie ein Verehrer, sondern fordernd wie ein Liebhaber. Sie hätte sich losreißen müssen. Es war noch möglich umzukehren, aber ihre Knie gaben nach, und sie überließ sich ganz Guillaume, der auf einmal völlig genesen zu sein schien. Seine Hände wanderten über ihre Schultern zur Brust und versuchten, diese durch das Kleid hindurch zu ertasten. Ellen keuchte hingebungsvoll und verzweifelt vor Lust. Guillaume zog sie in den Wald hinein. Er presste sie gegen eine dicke Buche, hob ihr Kleid und fuhr mit der Rechten darunter. Von ihrer Kniekehle glitt seine Hand sanft und doch zielstrebig aufwärts, bis sie zwischen ihren Beinen Halt machte.
»Du bist wunderschön!«, sagte er mit rauer Stimme, und sein weicher Mund küsste sie erst auf den Hals und glitt dann weiter nach unten bis zu ihrer Brust.
Ellen seufzte vor Wonne.
Guillaume ließ seine Hand an ihrem Geschlecht geschickt vor- und zurückgleiten, bis sie vor Verlangen nach ihm fast verging. Irgendwie nestelte er seine Beinlinge auf und legte schließlich sein Glied frei. Ellen sah es nicht an, berührte es nicht. Sie schloss die Augen und ließ alles mit sich geschehen. Hin- und hergerissen zwischen Wollust und Angst bebte sie unter seinenBerührungen und ließ ihn auch gewähren, als er in sie eindrang. Thibault war vergessen. Wohlige Schauer durchströmten sie, und Wärme erfüllte ihren Bauch. Guillaume zog sich fast gänzlich aus ihr zurück, nur um dann mit erneuter Kraft wieder vorzustoßen. Ellen hörte sich stöhnen. Ihr ganzer Körper gierte nach ihm, und sie bestand nur noch aus dem Wunsch, dieser Augenblick möge niemals vorübergehen. Auf einmal stöhnte auch Guillaume, bäumte sich auf und ergoss sich in sie. Eine Hitzewelle erfasste ihren Körper, während ein dumpfes Pochen ihren Schoß ausfüllte. Nachdem er sich zurückgezogen hatte, war Ellen stärker ermattet als nach einem langen Arbeitstag. Sanft streichelte Guillaume ihr über die Wange und lächelte sie an. Ellens Hals war wie zugeschnürt. Eine heiße Träne lief über ihr Gesicht. Guillaume hielt sie am Kinn, zog es hoch und wischte die Träne mit seinem Daumen fort.
»Ich weiß gar nicht, warum ich …«, stammelte sie.
»Scht!« Guillaume legte den Zeigefinger auf ihre Lippen und küsste sie erneut.
Nachdem sie ihre Kleider gerichtet hatten, verließen sie den Wald. Ellen fühlte sich wie ein Kind, das etwas Verbotenes angestellt hatte, während Guillaume kaum von dem Geschehen berührt zu sein schien. Schuldbewusst vermied sie, ihn anzusehen.
»Könnt Ihr von hier aus allein zu Eurem Zelt kommen?«, fragte sie ihn mit noch immer gesenktem Blick.
»Sicher!« Guillaume blieb stehen und zog sie an sich. »Morgen ist Sonntag, da musst du
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