Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen
Männern sah? Bei dem Gedanken an Ellen richtete sich sein Glied auf, und gleichzeitig trat Margaret ein. Rose musste denken, dass es an Margaret lag, die langsam näher kam. Die junge Magd war schlank, fast mager, hatte ein schmales Gesicht mit eng beieinander stehenden Augen und schmalen Lippen. Nichts an ihr erinnerte an die vor Lebenskraft strotzende Ellen, außer der Farbe ihrer Haare vielleicht. Thibault griff nach ihren langen Locken. Sie waren länger und dünner als Ellens, aber wenn er die Augen zu kleinen Schlitzen zusammenkniff, gelang es ihm manchmal, sich vorzustellen, er hielte Ellen in seinen Armen. »Warte draußen!«, keuchte er, und Rose ging, so schnell sie konnte.
»Oh, Ellen!«, stöhnte er ins Ohr der mageren Magd.
»Ich heiße Margaret!«, beschwerte sie sich leise.
»Halt den Mund, und setz dich auf mich!«, befahl Thibault ihr grob und knetete ihr flaches Hinterteil, bis es rot war.
* * *Ellen konzentrierte sich in der Schmiede ganz auf ihre Arbeit und bemerkte nicht, dass sie beobachtet wurde. Sie bemühte sich, nicht so viel an Guillaume zu denken, obwohl ihr das schwerfiel. Das Turnier hatte inzwischen begonnen, und nach allem, was Jean über Guillaume in Erfahrung gebracht hatte, gehörte er vermutlich zu den Ersten, die sich ins Getümmel stürzten. Als Henry le Norrois am Nachmittag in die Schmiede kam, hoffte Ellen, dass er ihr merkwürdiges Verhalten bei der Begegnung mit Guillaume nicht erwähnen würde.
»Du hast doch bestimmt eine Blechschere«, grinste Henry zur Begrüßung. Am Arm führte er einen hilflosen Ritter, dessen Kopf in einem völlig verbeulten und verdrehten Helm festsaß. Der tapfere Recke hatte jegliche Orientierung verloren und war ihm gänzlich ausgeliefert.
»Die ersten Schläge auf das Blech haben ihm nichts ausgemacht, aber jetzt sitzt der Helm fest! Er kriegt kaum noch Luft, der arme Kerl. Könntest du ihn bitte da rausholen?«
Ellen kicherte. Was waren die Ritter doch für Kindsköpfe, schlugen sich sogar in Friedenszeiten! »Wird nicht gerade angenehm werden!«, warnte sie und holte Zange und Blechschere.
»Ist nicht das erste Mal, er kennt das schon. Trotzdem solltest du vorsichtig sein. Ist ein vielversprechender Kämpfer, der Mann, auch wenn das in seinem jetzigen Zustand nicht so aussieht.« Henry zwinkerte Ellen zu.
Der Mann unter dem Helm brummte missmutig und stieß blechern klingende Flüche gegen Henry aus.
Ellen schüttelte grinsend den Kopf und machte sich umgehend daran, den Ritter aus seinem verbeulten Gefängnis zu befreien. Sie drückte Henry eine Zange in die Hand und bat ihn, ihr zu helfen, damit der Kopf des Ritters nicht verletzt würde. »Aber der Helm wird danach unbrauchbar sein. Er ist nur noch das Eisen wert«, warnte sie und machte sich an die Arbeit.
Henry le Norrois packte die Zange nicht fest genug und rutschte mehrfach ab.
»Wie ärgerlich, dass Pierre nicht hier ist. Ihr seid mir keine besonders gute Hilfe. Nun haltet schon richtig fest!«, befahl sie stöhnend, zerrte und zog an dem Helm, bis er den Kopf des Ritters freigab. Ellen legte das zerbeulte Blech zur Seite und erkundigte sich nach dem Befinden des Befreiten.
»Seid Ihr wohl…« Der Rest blieb ihr im Hals stecken, als sie sah, wer in dem Helm festgesteckt hatte.
»Mein Schädel dröhnt noch«, antwortete Guillaume, ohne sie anzusehen. Als er schließlich aufschaute, blieb auch ihm der Mund offen stehen.
»Du?«, fragte er ungläubig.
»Mylord!« Ellen verbeugte sich und sah auf ihre Füße. Sicher war es besser, wenn er ihr Gesicht nicht zu lange betrachten konnte.
Guillaume rieb sich den Schädel.
»Ich muss weiterarbeiten«, sagte Ellen hastig und drehte ihm den Rücken zu.
»Was schulde ich dir?«
»Nichts, es war ja keine große Sache. Außerdem seid Ihr ein Freund von Henry. Wenn Ihr wollt, könnt Ihr den Helm hier lassen.« Ellen blieb mit dem Rücken zu ihm gedreht, obwohl es unhöflich war, ihn nicht anzusehen.
»Ich danke dir.« Guillaume legte eine Silbermünze auf den Tisch, machte aber keine Anstalten zu gehen.
Henry begriff sofort, als Guillaume ihm ein Zeichen gab, und machte sich davon.
Ellen versuchte, sich von Guillaumes Anwesenheit nicht ablenken zu lassen, aber sein Blick brannte auf ihren Schultern wie die Mittagssonne im Juli.
»Jetzt hab ich’s!«, rief er plötzlich erfreut.
Ellen zuckte zusammen, kalter Schweiß stand ihr im Nacken.
»Ich habe mir die ganze Zeit das Hirn zermartert, an wen du mich erinnerst.«
Ellen
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