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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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betrachtete eine Weile den Himmel. »Erzähl mir von dem Schwert«, sagte er schließlich, drehte sich bäuchlings und stützte sich auf seine Ellenbogen. Seine blauen Augen fixierten sie.
    »Ihr habt …«
    »Du!«, unterbrach er sie.
    »Ich?«
    »Du sollst du zu mir sagen!«
    »Gut.« Ihn zu duzen fiel Ellen nicht schwer; als Alan hatte sie es ja ebenfalls getan.
    »Du hast also gehört, was ich vorhin gesagt habe!«, funkelte sie ihn an.
    »Natürlich habe ich zugehört. Aber da du Alans Schwester bist, war zu befürchten, dass wir den Nachmittag nur mit Vorträgen über Schwerter verbracht hätten, wenn ich gleich nachgefragt hätte. Ich gebe zu, mein Appetit auf dich war zu groß.« Er kitzelte sie mit einem Maßliebchen, das er gepflückt hatte, und küsste sie.
    Ellen runzelte die Stirn. »Dein Appetit auf mich? Das klingt so …«
    »Das klingt nach Honigküchlein oder süßen Früchten«, erwiderte er grinsend und küsste ihr Kleid an einer Stelle, wo er ihre Brustwarze vermutete.
    »Du bist unmöglich!«, schalt sie ihn sanft.
    »Ich weiß!« Guillaume sah sie mit gespieltem Schuldbewusstsein an. »Aber jetzt erzähl mir endlich von dem Schwert!«
    Ellen brachte es nicht fertig, ihm böse zu sein. »Also gut«, seufzte sie. »Und wenn es fertig ist, werde ich es dir zeigen. Es wird nämlich ein besonderes Schwert, weil ich es ohne die Hilfevon anderen Handwerkern machen werde. Nicht nur die Klinge stelle ich her, sondern das ganze Schwert.«
    Guillaume sah sie erstaunt an. »Und wie willst du das schaffen?«
    »Ich kann eben mehr als nur schmieden«, sagte Ellen herausfordernd.
    »Ach ja? Als ob mir das nicht aufgefallen wäre«, mit einem stürmischen Kuss warf er sie zurück ins Gras. Seine Hände wanderten über ihren Körper, und sie gaben sich ein zweites Mal dem Liebesspiel hin. Ellen schnaufte erschöpft, als sie sich wieder aufsetzte.
    »Ich glaube, das einzige Schwert, das dich wirklich interessiert, ist das da!« Sie grinste frech und zeigte auf seinen Schoß.
    »Hm, da könnte etwas dran sein, jedenfalls solange du in meiner Nähe bist. Tu mir also bitte den Gefallen, und lass dich niemals auf dem Turnierplatz sehen, sonst verliere ich das letzte Hemd an meinem Leib.« Er lachte laut und küsste ihre Nasenspitze.
    Erst als die Sonne unterging, trennten sie sich.
    »Ich muss morgen früh aufstehen, es ist besser, wenn ich jetzt gehe.« Ellen kämmte mit den Fingern durch ihre Haare, bevor sie sich wieder einen Zopf flocht.
    »Morgen habe ich keine Zeit, und in zwei Tagen müssen wir abreisen, es bleibt uns also nur noch übermorgen«, erklärte Guillaume ganz selbstverständlich und zog sie an sich. »Ich kann es kaum erwarten, wirst du mir auch treu sein bis dahin?«
    Ellen sah ihn entgeistert an. »Glaubst du vielleicht, es ist meine Art, mal eben mit einem Mann im Wald zu verschwinden oder mich mit ihm auf eine Wiese zu legen?«, sagte sie schnippisch und machte sich unwillig von ihm los.
    Anstatt ihr zu antworteten, fing er sie wieder ein und küsste sie.

    * * *Thibault war Guillaume gefolgt. Die Decke, die der Maréchal bei sich trug, konnte nur bedeuten, dass er ein Schäferstündchen plante, und das wollte Thibault genau wissen. Das Schlimmste war, dass der Maréchal verliebt aussah. Er schlenderte, die Decke vor- und zurückschwingend, und sammelte Maiglöckchen am Wegesrand. Entweder ist er ein gewitzter Verführer, oder es hat ihn schwer erwischt, dachte Thibault bitter. Obwohl er im Grunde seines Herzens genau wusste, mit wem Guillaume sich traf, hoffte er doch, es möge eine andere sein. Vielleicht kam sie auch nicht. Thibault schlich Guillaume unauffällig hinterher. Und dann sah er sie auf dem Baumstamm sitzen, die Haare rot in der Sonne leuchtend, als ob sie in Flammen stünden. Der erste Kuss zwischen Ellen und Guillaume traf ihn wie ein Donnerschlag. Es fühlte sich schlimmer an als damals in Beauvais! Vielleicht lag es daran, dass er Guillaume so sehr verabscheute, oder aber an dem Leuchten, das von Ellen ausging.
    Als sich die beiden im Gras liebten, lag Thibault auf der Lauer und weinte vor Verzweiflung. Ellen in Guillaumes Armen zu sehen, das war zu viel! Er schlug mit den Fäusten auf den Boden und vergrub sein Gesicht und die Tränen in seinem Ärmel. Jocelyn aus dem Weg zu räumen war nicht schwer gewesen, aber mit Guillaume konnte er es nicht so einfach aufnehmen.
    Doch es gab kein anderes Ziel, er musste Ellen für sich gewinnen. Und wenn sie nicht aus freien Stücken

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