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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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auf seine Brust. »Wie? Ich soll das machen?«
    »Sicher, du hast doch gesagt, dass du mir hilfst! Und lernen willst du doch bestimmt auch was, oder?« Ellen grinste.
    Jean nickte unsicher, griff sich die mächtige Zange und hob den Eisenbarren damit hoch. »Maria und Josef! Das ist aber schwer.« Das Eisen rutschte ihm weg und fiel zu Boden.
    »Die Arbeit in der Schmiede kann sehr gefährlich sein, wenn man nicht aufpasst. Passiert dir das mit dem heißen Eisen, dann setzt es was!« Ellen hob die Hand, als wollte sie ihm gleich eine Ohrfeige verpassen.
    Als Jean sie erschrocken ansah, lachte sie. »Ich meine es ernst, du musst richtig festhalten!« Sie nahm eine Hand voll Sand und streute ihn auf den Barren. »Los, ab damit ins Feuer!«
    Unsicher legte Jean das Eisen auf die Kohlen.
    »Ja, so ist es gut, mitten drauf«, ermunterte Ellen ihn. »Es muss ins Herz der Glut, und dann musst du mit dem Balg viel Luft reinblasen.«
    Jean wagte nicht, die Zange loszulassen.
    »Du kannst ruhig ablegen, um den Blasebalg zu bedienen. Nur ab und zu musst du das Eisen drehen, damit es gleichmäßig erwärmt wird.«
    Als Jean an der Kette des großen mit Schweinsleder bezogenen Holzblasebalgs zog, pustete der schnaufend Luft in die Esse, und die Kohlen leuchteten hell auf.
    »Dreh mal.« Ellen wies auf das Eisen, und Jean packte die Zange. Dicke Schweißperlen standen auf seiner Stirn. Ellen beobachtete ihn und erklärte weiter: »Wenn das Eisen weißglühend leuchtet, muss es raus aus dem Feuer, und zwar recht schnell, sonst verbrennt es.«
    »Es verbrennt?« Jean sah sie ungläubig an.
    »Ja, ja, auch Eisen verbrennt, und es wird nicht besser davon. Vergiss die Luft nicht, Jean!« Ellen lachte und zeigte auf den Blasebalg. »Der Barren ist dick, da dauert es lange, bis er richtig glüht.«
    Jean nickte nur, zog an der Kette des Blasebalgs und stellte keine dummen Fragen, wofür Ellen äußerst dankbar war.
    Sie dachte an Donovan, dem das genauso gegangen war, und seufzte, weil er ihr fehlte.
    »Sieh dir die Glühfarbe des Eisens genau an, bald ist es so weit, dann nimmst du es heraus und legst es auf dem Amboss ab!«
    Jean starrte in die Esse, bis seine Augen brannten. Als Ellen plötzlich auf das Eisenpaket zeigte, packte Jean beherzt die Zange und holte es aus der Esse.
    Ellen hatte schon den Vorschlaghammer in beiden Händen und wartete darauf, zuschlagen zu können.
    »Du musst gut festhalten; wenn du nicht richtig zupackst, fliegt es uns um die Ohren!«
    Jean nickte erschrocken und krallte die Finger um die Zange.
    Ellen begann, den Eisenklotz mit vorsichtigen, gleichmäßigen Schlägen zu strecken. Kleine Risse zeigten sich in der Oberfläche, und ein paar Stücke sprangen ab.
    »Zier dich nicht, wirst ein schönes Schwert werden«, murmelte sie beschwörend und hieb nun noch vorsichtiger auf das Eisen ein, damit nicht noch mehr absplitterte.
    »Gleich werde ich ein Stück einspalten, damit wir es abschroten können«, erklärte Ellen, nachdem sie das Eisen noch zweimal in der Esse erhitzt hatte.
    Jean sah sie mit gekrauster Stirn an. »Abschroten? Was bedeutet das?«
    Ellen antwortete erst, als das Eisen wieder in der Esse lag. »Das hier ist ein Schrotmeißel, damit werden wir das Eisen in zwei Stücke teilen. Dazu musst du die Zange beim nächsten Mal nur in eine Hand nehmen, daran hast du dich sowieso zu gewöhnen.«
    Als Jean das Paket auf dem Amboss ablegte, nahm Ellen Schrotmeißel und Handhammer und hieb mit mehreren gezielten Schlägen eine Kerbe hinein. »So, jetzt nimmst du den Meißel, und ich schlage weiter.«
    Jean schloss die Augen, weil er fürchtete, Ellen könne danebenschlagen und seine Hand treffen.
    »Augen auf!«, fuhr Ellen ihn an. »Ich gebe schon Acht, aber du musst trotzdem hinsehen!« Immer wieder bedeutete sie ihm, den Meißel ein Stück weiterzuschieben, damit sie die ganze Strecke tief einspalten konnte. »Du musst das Paket ein bisschen ankippen, so, siehst du?« Ellen tippte seinen Ellenbogen an, damit er ihn höher hielt. »Jetzt noch einmal in die Esse damit, dann können wir das Stück ganz abtrennen.«
    Das größere der beiden Stücke spaltete sie ein und legte es beiseite. »Das werden wir nachher falten«, erklärte sie.
    Jean überlegte, was das für ein merkwürdiger Ausdruck war. Falten, das klang ganz einfach, wie bei einem Stück Stoff, das man zusammenlegt – aber das konnte ja wohl kaum gemeint sein. Nachdenklich sah er in die Flammen.
    »Das hast du wirklich gut gemacht,

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