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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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Ellen.
    »Er denkt, ich bin wegen Mildred hier. Sie sieht ja auch wirklich nicht gut aus, ich glaube, sie könnte ebenfalls Hilfe brauchen.«
    Ellen blickte zu Jean und Rose. »Ich werde gleich morgen aufbrechen. Jean, du bleibst bei Rose und William, ja?«
    »Sicher, ich kümmere mich um alles, mach dir keine Sorgen.«
    »Ob ich jetzt nicht doch bleiben kann?«, meldete sich ein weiterer Gast an ihrem Tisch schüchtern.
    Ellen und Jean sahen entgeistert zu ihm hinüber. Sie hatten den Wandergesellen in der Aufregung um Peters unerwartetes Erscheinen völlig vergessen.
    Der junge Schmiedegeselle war am Vormittag zu ihnen gekommen und hatte nach Arbeit gefragt. Er schien ein angenehmerBursche zu sein, und was er vorzuzeigen hatte, war ordentliche Arbeit, aber Ellen und Jean kamen zu zweit gut klar und hatten ihm nur, so wie es üblich war, eine warme Mahlzeit und einen Schlafplatz für eine Nacht anbieten können.
    Ellen starrte ihn für einen kurzen Moment an. Der Himmel muss ihn geschickt haben!, dachte sie.
    »Jean?«, vergewisserte sich Ellen.
    »Falls du länger fortbleiben musst, wäre es sicher das Beste«, stimmte er zu.
    »Drei Penny am Tag und Essen, schlafen in der Schmiede, sonntags und an Feiertagen ist natürlich frei. Bist du damit einverstanden?«
    »Sind keine Reichtümer, aber fürs Erste soll es mir recht sein!« Der Wandergeselle rieb sich freudig die Hand am Hemd ab und streckte sie Ellen entgegen. »Ich heiße Arthur.«
    Ellen schüttelte seine Hand, um ihren Vertrag zu besiegeln. Das Schicksal war beiden Seiten gnädig gewesen, Ellen konnte beruhigter zu Mildred reisen und war nicht unter Zeitdruck, und der Geselle hatte trotz des Winters Arbeit finden können.

    »Arthur und ich werden schon miteinander klarkommen. Mach dir keine Sorgen. Du kannst so lange bleiben, wie Mildred dich braucht«, beruhigte Jean sie noch einmal, als sie tags darauf reisefertig war. »Wegen des Schwertes werde ich den Baron wie besprochen um Aufschub bitten, die anderen Sachen schaffen wir allein. Du kannst dich auf mich verlassen!« Jean nahm Ellen in den Arm und klopfte ihr beruhigend auf den Rücken.
    Dann kam William heran, streckte sich und gab seiner Mutter einen schüchternen Kuss auf die Wange, bevor er schnell wieder davonflitzte.
    Rose nahm sie ebenfalls zum Abschied in den Arm. »Der Junge ist in guten Händen bei mir!«
    »Das weiß ich, du bist ihm eine bessere Mutter als ich«, antwortete Ellen seufzend.
    »Rede nicht solchen Unsinn! Und jetzt geh, und kümmere dich um deine Schwester und ihren Mann!« Rose lächelte ihr aufmunternd zu.
    Ellen zog die Gugel über Kopf und Schultern und streifte die Handschuhe zum Reiten über. Der Januar lockte zwar mit einem luftig blauen Himmel, war aber klirrend kalt.
    Ellen und Peter verlangten den Pferden das Äußerste ab, um keine Zeit zu verlieren, sodass die Tiere trotz der Eiseskälte schon bald erhitzt waren.

    Als sie St. Edmundsbury erreichten, war es schon lange Nacht. Obwohl Ellen darauf gefasst war, ihre Schwester in einem schlechten Zustand vorzufinden, konnte sie kaum glauben, wie erbärmlich Mildred aussah. Sie war ausgezehrt und hatte tiefe Schatten unter den Augen.
    Isaac versteckte seine Hand vor Ellen, so gut es ging, trotzdem bemerkte sie Eiter und Blut, die aus dem schmutzigen Verband sickerten, den er um die Wunde geschlungen hatte. Seinem verzerrten Gesicht war anzusehen, dass er starke Schmerzen litt, aber da er ihre Anwesenheit in seiner Schmiede noch immer nicht duldete, konnte Ellen ihm die Arbeit nicht abnehmen und musste zusehen, wie er sich weiterhin quälte.
    Ellen kümmerte sich um ihre Schwester und bemühte sich, diese wieder zu Kräften zu bringen. Und tatsächlich schien Mildred sich aus Freude über den Besuch ihrer Schwester schon bald ein wenig besser zu fühlen.
    Dafür ging es Isaac zusehends schlechter.
    Zwei Tage nach Ellens Ankunft stürzte Peter am späten Vormittag aufgeregt ins Haus. »Ellenweore, komm schnell! Isaac ist umgekippt!«
    Mildred riss die Augen weit auf vor Angst.
    »Mach dir keine Sorgen, ich kümmere mich um ihn!« Ellen ließ den Teig, den sie gerade knetete, auf dem Tisch zurück und eilte Peter in die Werkstatt nach.
    Isaac lag zusammengekrümmt auf dem Boden. Seine Stirn glühte.
    »Wir müssen ihn rüberbringen!«, befahl sie.
    Peter war groß und kräftig, sodass sie Isaac zu zweit tragen konnten. Mildred hatte sich ein Lager in der Küche machen lassen, um bei ihren Kindern und Ellen sein zu

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