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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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hinein.
    »Was ist mit Isaac?«, fragte Mildred, die mehr mitbekommen hatte, als Ellen lieb war.
    »Er hat sich verletzt«, sagte Ellen unbestimmt und versuchte, nicht allzu besorgt zu klingen.
    »Du meinst das an der Hand, nicht wahr? Er trägt seit Wochen einen Verband, aber er hat gesagt, es sei nicht schlimm.«
    »Er hat Fieber bekommen und muss sich dringend ein wenig ausruhen!«, wich Ellen aus und kümmerte sich halbherzig um die Zubereitung des Essens.
    »Irgendwas brennt an!«, rief Mildred plötzlich. Ellen sah zum Topf in der Feuerstelle.
    »Der Hirsebrei!« Schnell rührte sie ihn um. »Ich kann eben nicht kochen!«, rief sie verzweifelt und stampfte mit dem Fuß auf.
    »Wenn Isaac eine Weile nicht arbeiten kann, könntest du nicht seinen Auftrag zu Ende machen? Bitte, Ellen, eine Magd aus dem Dorf könnte doch kochen und sich um die Kinder kümmern … Eve, Peters Schwester vielleicht, sie hat mir schon ein paar Mal geholfen.«
    »Er würde mich auf der Stelle vierteilen, wenn ich seine Werkstatt beträte!«, antwortete Ellen, aber in Wahrheit hatte sie bereits darüber nachgedacht.
    »Bitte!« Mildred richtete sich auf, ihre Augen flehten Ellen an.
    »Sicher, wenn du dafür sorgst, dass er mich hinterher nicht zum Dank umbringt!«, sagte Ellen und verteilte den Hirsebrei auf die Holzschalen.

    Peter staunte nicht schlecht, als er am nächsten Morgen die Schmiede betrat und Ellen an der Esse hantieren sah.
    »Mildred hat gesagt, dass ihr deine Schwester vielleicht ein wenig zur Hand gehen könnte?« Ellen bemühte sich um einen freundlichen, aber Respekt einflößenden Ton. Ihr war klar, dass Peter denken würde, er habe jetzt das Sagen in der Schmiede. Aber er würde wohl oder übel auf sie hören müssen, wenn sie miteinander klarkommen wollten.
    »Sicher, ich kann sie fragen!«, antwortete er verwundert. »Bleibst du denn nicht?«
    »Sei so gut, geh und frag sie gleich, ob sie schon heute anfangen kann, am besten sofort. Sie soll kochen und sich um das Haus, die Tiere und die Kinder kümmern.«
    Mildred hielt Enten, Gänse, Hühner, drei Ziegen und ein paar Schweine, die den Tag im Hof verbrachten.
    »Gut!« Peter wunderte sich zwar immer noch, gehorchte aber.
    Ellen atmete auf, nachdem er die Werkstatt wieder verlassen hatte. Das Wichtigste war, ihm von Anfang an klar zu machen, dass sie mehr konnte als er und deshalb in Zukunft die Anweisungen geben würde. Ellen sah sich die angefangenen Werkstücke an. Isaac hatte offensichtlich ein schweres, reich verziertes Tor zu fertigen. Ellen sah es sich genau an und wusste schnell, was noch fehlte.
    »Eve ist gleich mitgekommen, sie ist drüben im Haus bei Mildred!«, sagte Peter, als er wenig später zurück in die Werkstatt kam.
    »Wann muss das Tor fertig sein?«, fragte Ellen ihn, ohne weiter auf seine Schwester einzugehen.
    »Wir haben nur noch zwei Tage!« Peter sah besorgt aus, und dazu gab es allen Grund. Durch seine Verletzung hatte Isaac nicht mehr so schnell arbeiten können und war nun in Verzug geraten.
    »Die Mönche vergeben ihre weiteren Schmiedeaufträge nur dann an uns, wenn wir pünktlich liefern!«
    Ellen hatte sich bereits genau umgesehen, es war zumindest genügend Eisen da.
    »Nun, dann richte dich darauf ein, heute und morgen lange zu arbeiten. Die Esse ist schon heiß, wir können gleich anfangen.«
    »Du willst …?« Peter sah verdattert drein. »Aber ich bin kein Meister, nicht mal Geselle!«
    »Ich aber!«, antwortete Ellen unbekümmert und zog sich Isaacs Lederschürze an. »Nun mach schon!«, fuhr sie Peter harsch genug an, um ihn zu bewegen, auf der Stelle zu gehorchen.
    Ellen arbeitete, bis sie kaum noch die Arme heben konnte, und Peter ließ sich noch am ersten Tag von ihrem Ehrgeiz anstecken. Er erkannte schnell, dass sie genau wusste, was sie tat. Wenn sie auch am folgenden Tag so gut vorankamen, würden sie es schaffen, das Tor tatsächlich noch rechtzeitig fertig zu stellen.
    »Ich hab mal gehört, was Isaac über Frauen gesagt hat … dass sie in die Küche gehören, nicht in eine Schmiede. Damals habe ich gedacht, er hat Recht damit, jetzt bin ich mir da ehrlich gesagt nicht mehr so sicher. Was du schmiedest, gefällt mir jedenfalls viel besser als das, was du kochst.« Peter grinste frech.
    Ellen brummte nur etwas Unverständliches. Obwohl er nur ein Gehilfe war, schmeichelte sein Lob ihr doch.

    Am Abend kam der Baderchirurg, um wie versprochen nach Isaac zu sehen.
    Ellen hatte Peters Schwester aufgetragen, den

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