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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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sanft an seinem linken Arm herab, bis sie bei dem Stumpf angelangte. Erst dann legte sie sich auf ihn, nahm seine Arme und schlang sie um ihre Mitte. In der Kammer war es zu dunkel, um sehen zu können, ob Isaac die Augen geöffnet hatte, trotzdem fühlte Ellen, dass er wach war. »Halt mich!«, flüsterte sie mit rauer Stimme und küsste ihn auf den Mund.
    Zuerst nur zaghaft, dann leidenschaftlicher küsste er sie zurück. Seine rechte Hand glitt über Ellens Körper und jagte ihr Schauer der Wonne über den Rücken.
    »Leg dich auf mich!«, flüsterte sie heiser.

    Am nächsten Morgen erwachte Ellen ausgeruht und glücklich wie nie zuvor. Isaac war bereits aufgestanden. Liebevoll strich sie über das Laken, auf dem sie gemeinsam die Nacht verbracht hatten. Dann sprang sie auf, wusch sich mit dem Wasser aus dem Eimer, der stets in der Ecke stand, und zog ihr Kleid über.
    »Ich bin spät dran!«, entschuldigte sie sich und band noch schnell das Kopftuch im Nacken, während sie in die Stube kam.
    »Hier, iss erst mal was!« Rose drückte sie auf den Stuhl und stellte ihr eine Schüssel mit in Ziegenmilch gekochtem Haferbrei hin. Sie fasste Ellen beim Kinn und sah sie an. »Steht dir gut!«
    »Was?«, fragte Ellen verwirrt.
    »Die Liebe!« Rose widmete sich wieder dem Kneten des Pastetenteigs und lächelte sie wissend an.
    »Ich muss rüber!«, rief Ellen aus, nahm einen letzten Löffel Brei und stürzte mit hochrotem Kopf davon.
    »Wurde ja auch langsam Zeit, dass die beiden sich finden«, murmelte Rose zufrieden.

März 1180
    O bwohl Ellen und Isaac glaubten, sich wie immer zu benehmen, entgingen den anderen weder die verheißungsvollen Blicke, die sie miteinander tauschten, wenn sie sich unbeobachtet fühlten, noch das rosige Strahlen, das von ihnen ausging, wenn sie morgens aus der ehelichen Kammer kamen. Ständig standen sie beisammen und sprachen über die Ausführung von neuen Schwertern und ihre Polituren, scherzten und lachten. Jean und Rose bemerkten gerührt, wie nah sich die beiden inzwischen gekommen waren und wie glücklich sie aussahen.
    Sogar dem kleinen William fiel die Veränderung auf, und er war selig, weil endlich Frieden im Haus eingekehrt war. »Onkel Isaac?« William ließ seine Hand in die von Isaac gleiten.
    »Ja, mein Sohn?«
    »Ich bin froh, dass es dir besser geht!« William sah ihn liebevoll an.
    »Ich auch«, antwortete Isaac.
    »Darf ich dich etwas fragen?« William kratzte sich am Kopf.
    Isaac erinnerte sich noch gut an das letzte Mal, als William ihm diese Frage gestellt hatte. Danach hatte sich fast alles in seinem Leben geändert. William hätte alles von ihm verlangen und jede Frage stellen können.
    »Sicher, mein Sohn«, sagte er deshalb.
    »Warum nennst du mich immer Sohn?«
    Isaac stutzte kurz.
    »Du bist der Sohn meines Eheweibes, ich könnte dich nichtmehr lieben, wärst du mein eigener. Außerdem habe ich mir immer einen Sohn wie dich gewünscht.«
    »Wirklich?«
    Isaac nickte und lächelte den Jungen an.
    »Darf ich dann Vater zu dir sagen?«
    Isaac spürte, wie seine Kehle eng wurde. Damit hatte er nicht gerechnet. Einen Moment musste er um Fassung ringen.
    »Wenn deine Mutter nichts dagegen hat …«, murmelte er dann mit belegter Stimme.
    »Ich denke nicht!«, strahlte William. »Danke, Vater!«, rief er und hinkte fröhlich davon.
    »Ich muss ihm unbedingt neue Schuhe machen!«, ermahnte sich Isaac und machte sich zufrieden seufzend auf den Weg in die Werkstatt. Beim Überqueren des Hofes sah er Rose versonnen die Hand auf ihren Bauch legen.
    »Bist du wieder guter Hoffnung?«, fragte er sie freundlich.
    Rose nickte strahlend. »Wir wollten es euch heute Abend sagen.« Sie errötete ein wenig.
    »Ich freue mich für euch!« Isaacs Stimme klang warm.
    »Warte nur, ihr kommt auch noch dran!«, antwortete Rose und zwinkerte ihm zu.
    Isaac sagte nichts. Er wusste, wie wenig Ellen sich aus Kindern machte, und nach dem Tod von Mildred konnte er ihr das nicht einmal verdenken. Er wollte gerade die Tür zur Schmiede öffnen, als ein Reiter in den Hof gesprengt kam. Graubart knurrte, bis der freundliche junge Ritter vom Pferd gesprungen war und ihn mit sanften Worten beruhigte.
    »Mylord?« Isaac deutete eine Verbeugung an, ohne unterwürfig zu wirken.
    »Bitte, guter Mann! Es heißt, ich könne hier einen Schwertschmied finden?« Der junge Ritter hatte einen starken normannischen Akzent, schien des Englischen aber mächtig zu sein.
    »Das ist richtig, Mylord! Ich bringe Euch

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