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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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länger beleidigen zu lassen. Auf einmal stand Isaac neben ihr.
    »Mit Verlaub, Mylord. Ich bin Isaac, der Schmied.« Isaac deutete eine Verbeugung an, den Stumpf seines linken Arms hielt er hinter dem Rücken versteckt.
    Ellen kochte vor Wut über seinen Verrat.
    »Ah! Der Meister!« Ein triumphales Grinsen ging über das Gesicht des jungen Ritters.
    »Ich bin zwar in der Tat Schmiedemeister, Mylord, doch die Schwerter hervorragender Qualität, von denen Ihr gesprochen habt, die vermag ich nicht zu schmieden. Weder ich noch mein Helfer.« Er zeigte auf Peter. »Mein Eheweib, und Gott ist mein Zeuge, ich bin stolz, das zu sagen, mein Eheweib ist es, das diese wunderbaren Waffen schmiedet. Ihr werdet in ganz East Anglia keinen besseren Schwertschmied als sie finden. Wenn Ihr also ein solches Schwert Euer Eigen nennen wollt, so müsst Ihr sie um Vergebung bitten und hoffen, dass sie Euch verzeiht, denn Zorn, müsst Ihr wissen, Zorn ist ein schlechter Schmied.«
    Der junge Baron war blass geworden, er ließ die Luft geräuschvoll zwischen seinen Zähnen hindurch entweichen, machte auf dem Absatz kehrt und verließ wortlos die Schmiede.
    »Er hat kein Schwert von dir verdient!«, sagte Isaac abfällig.
    Ellens Herz pochte wild. Nicht aus Wut, sondern vor Freude.
    »Du hast vollkommen Recht!«, pflichtete Jean ihm bei. Sein Blick huschte zwischen Ellen und Isaac hin und her. Ob sich da so etwas wie zarte Gefühle anbahnten?

    Die Arbeit brachte die beiden einander näher. In der Werkstatt begegneten sie sich mit Respekt und Anerkennung. Nur in der ehelichen Kammer wusste keiner von beiden die Zeichen wachsender Vertrautheit zu deuten.
    Isaac hatte nicht vergessen, was er in der Hochzeitsnacht versprochen hatte. Obwohl er sicher war, dass Ellen ihn nicht mehr hasste, wagte er nicht, auch nur einen einzigen Schritt auf sie zuzugehen, aus Angst, sie könne sich verpflichtet fühlen, ihm zu Willen zu sein.
    Auch die anderen spürten die Anspannung zwischen den beiden, und eines Tages, als sie allein waren, nahm Rose Ellen beiseite.
    »Also ehrlich, Ellenweore, ich kann das nicht mehr mit ansehen!«
    »Was?« Ellen sah an sich hinunter. »Ist was mit mir?«
    Rose lachte. »Ich meine dich und Isaac! Ihr schleicht umeinander herum …«
    Ellen schoss das Blut in den Kopf.
    »Er wohnt dir noch immer nicht bei, oder?« Rose sah sie fragend an.
    Ellen schüttelte den hochroten Kopf. »In der Hochzeitsnacht hat er für immer auf seine Rechte verzichtet«, sagte sie leise.
    »Sehr edel!«, murmelte Rose und überlegte. »Von sich aus wird er sein Versprechen niemals brechen – schätze ich.« Rose zog die Augenbrauen hoch. »Männer!« Sie seufzte ergeben. »Aber ohne sie geht es eben nicht! Deshalb liegt es in deiner Hand!« Sie grinste aufmunternd.
    »Aber Rose!«, rief Ellen entrüstet aus. Für einen winzigen Moment dachte sie an Guillaume und seine unverschämt drängende Art, Liebe zu fordern, der sie einfach nicht hatte widerstehen können. »Das kann ich nicht! Das muss der Mann tun!«
    »Ach, Unsinn. Frauen, die schmieden können, können auch ihren Ehemann verführen!« Rose lächelte verschwörerisch und flüsterte Ellen etwas ins Ohr.
    »Aber Rose! Nein! Ich könnte ihm nie wieder in die Augen sehen!«, rief Ellen entsetzt.
    »Tu es einfach!«, beendete Rose das Gespräch und ließ weitere Ausreden nicht zu.
    Die offenen Worte von Rose und die Vorstellung, Isaacs wohl geformten Körper zu liebkosen, hatten Ellen aufgewühlt. Sie blieb dem gemeinsamen Abendessen fern, weil sie fürchtete, jeder könne ihr die lüsternen Gedanken vom Gesicht ablesen, und ging erst spät in die Kammer, als Isaac bereits schlief. Hastig zog sie sich aus und schlüpfte nackt unter die Decke. Isaac lag auf dem Rücken. Ellen legte sich dicht neben ihn. Ihr Herz klopfte wild bei dem Gedanken an das, was sie vorhatte. Isaac rührte sich nicht. Er schien fest zu schlafen. Ellen begann, ihn sanft zu streicheln. Ihre Hand fuhr unter das Laken über seine glatte,kräftige Brust, hinunter zu seinem Bauch. Erst vorsichtig, dann immer mutiger küsste sie seinen Hals. Sie presste sich mit ihrem ganzen Körper an ihn, schloss genießerisch die Augen und sog seinen Geruch nach Leder und Eisen ein, der sich mit dem Duft des Lavendels mischte, den Rose ihnen ins Bett legte, um Ungeziefer fernzuhalten.
    Isaac atmete heftiger.
    Ellen spürte seine wachsende Erregung, aber sie wartete vergeblich darauf, von ihm in den Arm genommen zu werden. Also strich sie

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