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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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Tancarville!«, erklärte sie kurz.
    »Ihr wart mal in Tancarville?« Baudouin kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
    »Ich habe dort das Schwertschmieden gelernt, bei Donovan, vielleicht kennt Ihr ihn ja?«
    Baudouin schüttelte den Kopf.
    »Baudouin ist erst vier Jahre nach uns nach Tancarville gekommen«, erklärte Guillaume.
    »Aber dann ist es doch mehr als sieben Jahre her!«, schloss Baudouin gewitzt. Er war stolz darauf, besonders schnell rechnen zu können.
    »Wir haben uns später noch mal getroffen.« Ellens Stimme klang rau und gleichzeitig sanft.
    Baudouin nickte und begriff, dass die beiden sich einmal besser gekannt haben mussten.
    Ellens Blick wanderte zu Guillaumes Schwertgürtel. Sie erkannte Athanor sofort. Die Scheide war abgewetzt, er benutzte das Schwert also häufig. »Woher hast du …?« Sie deutete auf die Waffe.
    »Athanor?« Guillaume legte die Hand auf das Schwert. Er schien erleichtert zu sein, dass sie danach fragte. »Einige Monate nachdem wir Jean befreit hatten und ihr fortgegangen seid, habe ich es einem Franzosen auf einem Turnier bei Caen abgenommen. Er hat damit geprahlt – hatte es gerade erst gekauft. Ich habe Athanor sofort erkannt und musste es einfach haben. – Du hättest es mir verkaufen sollen, nicht einem Fremden.« Ein leichter Vorwurf lag in seiner Stimme.
    »Du hast es dir erkämpft!« Ellen lächelte.
    »Baudouin hat mir sein neues Schwert gezeigt. Es hinterließdas gleiche gute Gefühl in der Hand wie Athanor. Und dann habe ich dein Zeichen darauf entdeckt. Einen Moment fürchtete ich, andere Schmiede könnten es ebenfalls benutzen und mein Schwert vielleicht gar nicht Athanor sein. Obwohl ich nie zuvor Zweifel daran gehabt habe, musste ich einfach kommen und mich davon überzeugen, dass du Baudouins Schwert gefertigt hast und auch meines!«
    »Du bist also zufrieden?« Ellens Augen strahlten noch immer so hell wie Sterne.
    Isaac, der leise näher getreten war, spürte, dass die Eifersucht in ihm langsam unerträglich wurde.
    »Es ist das beste Schwert, das ich je hatte! Alle Ritter sprechen seinen Namen mit Ehrfurcht aus!« Der Maréchal straffte sich, während er von Athanors Ruhm sprach. »Sogar der junge König bewundert es!«
    Die Tür der Werkstatt öffnete sich. Isaac ging ein Stück zur Seite. Das Quietschen der Scharniere zog Ellens Aufmerksamkeit auf sich.
    »William?« Sie sah ihren Sohn unwillig an. »Was ist denn schon wieder?«, fragte sie ungnädig, als der Junge nicht sofort antwortete.
    »Darf ich den Pferden Wasser geben?«, fragte er und hinkte ein paar Schritte näher an seine Mutter heran.
    »William?« Der Maréchal sah sie fragend an. Jeder hätte in ihren Augen lesen können, dass der Junge sein Sohn war. Sogar Baudouin begriff es. Er sah von dem Jungen zu seinem Freund und stellte fest, dass der Knabe, bis auf die Sommersprossen und die grünen Augen, die er unzweifelhaft von seiner Mutter hatte, tatsächlich seinem Vater ähnelte.
    Auch Isaac wusste den Blick zu deuten. Ein furchtbarer Schmerz durchfuhr ihn. Dieser fremde Ritter war also Williams Vater. Würde ihm nun die Liebe seiner Frau und ihres Sohnes gleichzeitig genommen werden?
    »Es wäre in der Tat gut, wenn du dich ein wenig um unserePferde kümmern würdest. Wir sind schnell geritten, sicher sind sie durstig«, antwortete Baudouin, der sich zuerst gefangen hatte.
    William strahlte ihn an. »Sind wundervolle Tiere, so stark und elegant!«, befand er und hinkte aus der Werkstatt.
    »Was ist mit seinem Bein?«, fragte Guillaume barsch.
    »Sein Fuß ist verdreht, von Geburt an«, erklärte Ellen kühl. Der unfreundliche Ton in Guillaumes Stimme war ihr nicht entgangen.
    »Ein Krüppel«, murmelte Guillaume.
    Sie wollte etwas dazu sagen, aber Isaac war schon herangetreten und kam ihr zuvor. »Für einen Schmied sind die Füße nicht wichtig. Einer wie ich ist da schon schlechter dran!« Er hielt den beiden Rittern seinen Stumpf hin. »Wie es scheint, kann ich nicht einmal meine Frau halten!« Seine Augen fixierten den Maréchal.
    »Isaac!« Ellen warf ihm einen wütenden Blick zu, während Guillaume ihn nur geringschätzig musterte.
    »Wenn das so ist, liegt es wohl kaum an Eurem Arm«, erwiderte er und wandte sich ab.
    »Es hat mich gefreut, dich wiederzusehen.« Er nahm Ellens schmutzige Hand in seine Kriegerpranken und hielt sie ganz fest.
    Der sehnsüchtige Blick, mit dem Ellen den Maréchal bedachte, traf Isaac hart. Jeder konnte sehen, wie viel ihr dieser Mann noch immer

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