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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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eine Seite der Klinge, dicht an der Parierstange, eingelegt war. »Und es hat die gleiche Tauschierung!« Er sah Baudouin verblüfft an.
    Der tat, als vergewissere er sich, ob Guillaume Recht habe, und grinste breit.
    »Wo hast du das her?«, drängte Guillaume ihn.
    »Ich habe jemanden getroffen, den ich noch aus Béthune kenne!«
    »Was verschweigst du mir? Bring mich hin! Los, bring mich zu der Schmiede, aus der du es hast!«, forderte Guillaume ungeduldig und wischte sich die Seifenreste aus dem Gesicht.
    »Warum regst du dich so auf?«
    »Ich habe immer geglaubt, ich wüsste, wer mein Schwert geschmiedethat, aber jetzt sieht es so aus, als würden noch andere Schmiede das gleiche Zeichen benutzen. Ich muss wissen, ob ich mich getäuscht habe. Bring mich hin, gleich!«
    Baudouin zuckte ergeben mit den Schultern. »Meinetwegen, wenn du darauf bestehst.«
    Thibault schlenderte betont unauffällig zu seinem Zelt zurück und rief nach seinem Knappen.
    »Sattele mein Pferd, bring es zum Waldrand, und warte an der Buche auf mich, die vom Blitz getroffen wurde«, trug er ihm auf. Der Junge eilte hinaus und tat, wie ihm geheißen. Thibault gürtete sein Schwert um und legte die Sporen an. Ob Baudouin auf Ellenweore gestoßen war? Thibault fühlte glühende Hitze in sich aufsteigen. Damals auf dem Turnier hatte er einen Jungen beauftragt, Ellen das Schwert zu stehlen, aber sie hatte sich die Waffe zurückgeholt, sodass er sie nicht bekommen hatte. Wenn Baudouins Schwert tatsächlich von ihr war, so wie Athanor, dann musste er Ellenweore finden und sie dazu bringen, ihm ein noch besseres, nein, das allerbeste Schwert zu schmieden. Thibault schlich sich hinaus und eilte zum Waldrand, wo sein Knappe wie vereinbart wartete. Er schwang sich auf sein Pferd und ritt am Lager entlang, bis er Guillaume und Baudouin entdeckte, die nach Norden ritten. Unauffällig heftete er sich an ihre Fersen. Er galt nicht umsonst als hervorragender Späher. Wenn er genügend Abstand hielt, würden sie ihn nicht bemerken.
    Die Sonne hatte ihren höchsten Stand bereits verlassen, als sie an die Schmiede kamen. Thibault stieg vom Pferd, band es an einen Baum und schlich noch ein Stück zu Fuß weiter.

    * * *

    Als Baudouin und Guillaume in den Hof geritten kamen, lief Graubart knurrend auf sie zu. Nachdem die beiden abgestiegen waren, schnüffelte Graubart an Guillaume und begrüßteihn schließlich mit einem freundlichen Schwanzwedeln. Dass jemand im Gebüsch saß und sie beobachtete, bemerkte keiner von ihnen.
    Isaac war gerade auf dem Weg ins Haus. »Ist etwas nicht in Ordnung mit Eurem neuen Schwert?«, erkundigte er sich besorgt bei Baudouin.
    »Oh nein, nichts dergleichen. Mein Freund hier wollte den Schmied kennen lernen, der es gefertigt hat«, antwortete Baudouin und zwinkerte Isaac zu.
    An der Art, wie Baudouin sich ausgedrückt hatte, glaubte Isaac zu erkennen, dass der Unbekannte wohl nicht wusste, dass der Schmied eine Frau war. Der Gedanke, Ellen so vorzuführen, gefiel ihm ganz und gar nicht.
    »Ihr kennt den Weg«, sagte er deshalb ein wenig barsch und deutete in Richtung Werkstatt. Doch kurz bevor er beim Haus angelangt war, blieb er stehen. Irgendwie war ihm nicht wohl zumute. Er machte kehrt und ging zurück zur Schmiede. Als er die Werkstatt betrat, nahm ihm Ellens Anblick den Atem. Sie leuchtete, als sie den fremden Ritter ansah, und ihre Augen strahlten wie nie zuvor.
    »Das ist die Schmiedin, die mein Schwert gefertigt hat. Und darüber hinaus hat sie mir vor Jahren mal das Leben gerettet!« Mit diesen Worten stellte Baudouin sie stolz vor und grinste Guillaume an. »Hättest nicht gedacht, dass es eine Frau ist, nicht wahr?«
    Ellen schaute den Maréchal an, ohne sich zu rühren.
    Jean sah vom einen zum anderen, dann stieß er Peter an. »Komm, wir gehen raus, Pause machen, ich hab Hunger.« Er zog den Gesellen mit sich fort.
    Der Maréchal reagierte nicht auf Baudouins Worte, sondern ging auf die Schmiedin zu. »Ellenweore! Wie lange ist das her?«, fragte er und nahm ihre Hand.
    Baudouin sah ihn verdattert an. »Ihr kennt euch?«
    »Gut sieben Jahre«, antwortete Ellen, ohne Baudouins Fragezu beachten. Ihr Herz schlug bis zum Hals, und ihre Hände wurden feucht. Niemals hätte sie gedacht, dass ein Wiedersehen mit Guillaume sie in einen solchen Aufruhr versetzen würde.
    »He! Könntet ihr mich bitte mal aufklären!«, drängte sich Baudouin dazwischen und riss Ellen aus ihren Gedanken.
    »Wir kennen uns aus

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