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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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Dass er sich so verändert hat, ist auch dein Verdienst.«
    Ellen lachte verzweifelt auf.
    »Wir haben uns gehasst am Anfang, meine Güte, ist das lange her!«
    »Isaac liebt deinen Sohn, als wäre es sein eigener. Auch der Maréchal könnte William kein besserer Vater sein.«
    Ellen nickte. »Ich weiß! Er wird ihm niemals einer sein.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich werde mir Mühe geben«, lenkte sie ein. »Versprochen!«
    Jean klopfte ihr auf die Schulter. »Ich habe mal zu Isaac gesagt, er hätte dich nicht verdient, aber seit er wieder in der Schmiede arbeitet, habe ich meine Meinung geändert. Ihr gehört zusammen!« Jean nickte ihr aufmunternd zu.
    Ellen bemühte sich um ein zuversichtliches Lächeln, aber es wollte ihr nicht so recht gelingen.

    * * *

    Als Thibault den Jungen sah, der die Pferde tränkte, wusste er, dass er Guillaumes und Ellens Sohn war. Trotzdem musste er Gewissheit haben, ob auch Ellen hier war. Er wartete so lange, bis sie am Abend die Schmiede verließ. Guillaume und Baudouin waren längst fort, aber er hatte im Unterholz gelegen und gewartet.
    Als er Ellen schließlich sah, traf es ihn wie ein Schlag. Sie war nach wie vor die aufregendste Frau, die er kannte. Ihre roten Haare leuchteten in der Abenddämmerung, und der traurige Blick in ihren Augen ging ihm ans Herz. Wie gern wäre er aufgesprungen und zu ihr gelaufen, hätte sie in seine Arme genommen und … Die Feuchtigkeit des Waldbodens drang in seine Kleidung und riss ihn aus seinen Träumereien. Thibault ging zurück zu seinem Pferd, schwang sich hinauf und ritt davon. Irgendwie musste er ein Schwert von ihr bekommen, aber nicht irgendeines, nein, ein Meisterwerk, das beste Schwert, dass sie je gefertigt hatte. Nur wie er das anstellen würde, wusste er noch nicht.

    * * *

    Nachdem Guillaume fort war, kehrte für Ellen und die anderen schnell der Alltag wieder ein. Ellen dachte kaum noch an das Wiedersehen, und Isaac bemühte sich, seine nagende Eifersucht zu verdrängen. So war schon bald alles wie früher, bis eines Tages erneut ein fremder Ritter auf dem Hof erschien.
    Er war edel gekleidet und kam in Begleitung eines Knappen.
    Rose, die gerade im Gemüsebeet geerntet hatte, ging ihm entgegen.
    »Die Schmiedin! Führt mich zu ihr!«, befahl er, ohne abzusteigen.
    »Wenn Ihr mir bitte zur Werkstatt folgen wollt.« Rose standen dicke Schweißperlen auf der Stirn. Als sie näher herangetreten war, hatte sie ihn gleich erkannt und ein Stoßgebet zum Himmel gesandt, dass er sie nicht erkennen möge.
    Ohne etwas zu sagen, sprang Adam d’Yquebœuf von seinem Pferd und gab die Zügel seinem Knappen. Er beachtete Rose nicht weiter und ging mit großen Schritten auf die Werkstatt zu.
    Rose rannte zurück zum Haus und atmete erst auf, nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    In der Schmiede musste sich der Ritter erst an das Halbdunkel gewöhnen, dann aber entdeckte er Ellen. Er hatte sie früher in der Normandie auf Turnieren schmieden sehen und für ein verrücktes Weibsbild gehalten, weil sie sich in den Kopf gesetzt hatte, einen Mann zu ersetzen! Er schnaufte kurz, dann ging er auf sie zu. »Ihr kennt das Wappen, das ich trage?«, fragte er streng.
    Ellen nickte. »Die königlichen Löwen! Was kann ich für Euch tun, Mylord?« Ellen versuchte, nicht allzu beeindruckt zu erscheinen.
    »Es heißt, Eure Schwerter seien überaus scharfe und gute Waffen. Ich bringe Euch deshalb Edelsteine und Gold für ein Schwert, wie Ihr ein besseres noch nie gefertigt habt. Dem jungen König sollen die Augen übergehen. Fertigt ein Schwert, das seinesgleichen sucht!«
    Ellen sah ihn überrascht an. Der junge König wollte ein Schwert von ihr? Sie konnte es kaum fassen. Endlich! Endlich hatte Guillaume sie empfohlen. Ellen bemühte sich, gelassen zu wirken. »Ich habe den jungen Henry bisher nur aus der Ferne gesehen, und auch das ist schon Jahre her. Seine Größe müsste ich wissen und mit welcher Hand er bevorzugt kämpft.«
    »Nur die rechte Hand ist die richtige. Und wegen der Länge könnt Ihr an mir Maß nehmen!«, antwortete Yquebœuf gelangweilt.
    »Wann soll es fertig sein?«, fragte Ellen ein wenig bang. Je höher der Rang eines Kunden war, desto eiliger hatte er es meistens.
    »Der junge Henry wird nicht lange in England bleiben; die Turniere rufen. Drei, höchstens vier Wochen, schätze ich. Wenn wir wieder in der Nähe sind, komme ich und hole das Schwert. Ihr werdet es niemand anderem übergeben, habt Ihr

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