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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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Hand des Mädchens allzu sehr zu quetschen.
    Rose betrachtete sie mit unverhohlener Bewunderung und schenkte ihr einen verführerischen Augenaufschlag.
    Ellen wurde mulmig zumute. Sie glaubt tatsächlich, ich werde ihr den Hof machen, wenn sie nur heftig genug mit den Wimpern klimpert, dachte sie verzweifelt.
    Es dauerte, bis der Rumpf des Schiffes vollgeladen war und die Passagiere aufgefordert wurden, an Bord zu gehen. Dann aber drängte der Kapitän zur Eile. Zwischen der Ladung war kaum Platz, und jeder musste seine Kisten und Bündel so gut verstauen, wie es ging, und versuchen, sich in der Enge so gemütlich wie möglich einzurichten. Als das Schiff ablegte, saß Ellen mit dem Rücken gegen ein festgezurrtes Fass gelehnt, das nach Eiche und ein bisschen nach Wein duftete.
    »Hoffentlich gibt es keine Ratten an Bord!«, zeterte Glenna und sah sich misstrauisch um, bevor sie sich setzte.
    »Das würde mich wirklich sehr wundern, ein Schiff ohne Ratten gibt’s, glaub ich, nicht. Und ein paar von den Viechern sind vielleicht auch ganz gut, schließlich heißt es, Ratten verließen ein sinkendes Schiff zuerst. Wenn sie sich in die Fluten stürzen, wissen wir wenigstens, dass wir in Seenot sind«, sagte Donovan und zog grinsend die Mundwinkel nach oben.
    Glenna sah ihn entgeistert an. »Wenn du versucht hast, geistreichoder gar witzig zu sein, ist dir das gründlich misslungen!«, fauchte sie und drehte ihrem Mann den Rücken zu.
    Donovan zuckte mit den Schultern und gesellte sich zu den anderen englischen Handwerkern, die an Deck standen und sich unterhielten.
    Die Ritter an Bord hatten sich gleich nach dem Ablegen zum Würfeln niedergelassen.
    Nur ein Mann in eleganter Kleidung mit leicht verfilzt aussehenden schulterlangen Haaren stand allein an der Reling. Von einer der Prostituierten erfuhren sie, dass er Walter Map hieß und ein Bediensteter des Königs war. Bei seiner letzten Reise war er in England erkrankt und hatte nicht mit zurück in die Normandie reisen können. Deshalb hatte sich FitzHamlin bereit erklärt, ihn in seine Obhut zu nehmen und nach seiner Genesung wieder zu seinem Herrn zu bringen.
    Walter Map war in Paris erzogen worden, konnte lesen und schreiben, was er auch für den König tat, Latein und Grammatik. Aber er war nicht nur gelehrt, sondern auch freundlich, und zwar zu jedem. Er behandelte alle Frauen an Bord wie Damen und versuchte, mit kleinen Scherzen die angespannten Reisenden zum Lachen zu bringen. Als der Wellengang stärker wurde und ein heftiger Wind aufzog, hing er wie fast alle anderen zitternd und grün über der Reling, um seinen rebellierenden Magen zu entleeren. Ellen und Rose schienen außer den Seeleuten die Einzigen zu sein, denen es einigermaßen gut ging. Nur der Gestank nach Erbrochenem wurde ihnen immer unerträglicher. Als Ellen sich erhob, um nach Walter zu sehen, der schon seit einiger Zeit über der Reling hing, rutschte ihr Hemd im Rücken hoch. Rose bemerkte einen rotbraunen Fleck auf ihrer kurzen Hose und schnappte Ellen am Arm. »Warte mal, du musst dich verletzt haben. Sieh mal da, du hast Blut auf der Bruche.« Schon ein einfacher Hautritz durch einen rostigen Nagel konnte lebensgefährlich sein. Rose suchte die Planken ab, auf denen Ellen gesessen hatte. Aber sie konnte nichts entdecken.»Hier ist nichts, an dem du dich verletzt haben kannst. Vielleicht ist der Fleck schon älter.«
    Ellen konnte sich nicht erklären, woher das Blut kommen sollte. Außer den unglaublichen Bauchkrämpfen, die sie seit einer Weile quälten und die sie für erste Anzeichen von Seekrankheit hielt, hatte sie keinen Schmerz empfunden. Sie zog sich in eine ruhige Ecke zurück, wo sie niemand beobachtete, zog die Bruche herunter und stellte fest, dass das Blut aus ihrem Geschlecht kam. Ellen bekam Angst. Sie erinnerte sich zwar dunkel daran, dass auch ihre Mutter geblutet hatte – »unrein« hatte sie es genannt –, aber warum sie blutete, wie lange es dauern würde und was sie tun sollte, wusste Ellen nicht. Sie war völlig hilflos. Was würde geschehen, wenn Glenna das sah? Sie würde es Donovan erzählen. Dann war die Reise zu Ende, bevor sie richtig begonnen hatte. Ellens Augen füllten sich mit Tränen. Vielleicht würde sie sogar dafür bestraft und eingesperrt werden, oder man würde sie in der Normandie einfach sich selbst überlassen. Hitzewellen lösten sich mit den Bauchkrämpfen ab.
    Plötzlich stand Rose vor ihr. Sie sah auf Ellens immer noch unbedeckte Scham

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