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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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mehr, als sie in Wochen woanders hätte lernen können. Abends schmerzten ihre Augen, und sie fiel ins Bett wie nach harter, körperlicher Arbeit, obwohl sie nicht einmal den Hammer geschwungen hatte. Donovan sprach kaum mit ihr, aber er sah sie jeden Tag ein wenig freundlicher an.

    Am Morgen ihrer Abreise stand Ellen besonders früh auf, sie hatte vor Aufregung ohnehin kaum geschlafen. Glenna hatte ihr ein wenig Leibwäsche, zwei Leinenhemden und einen Kittel geschenkt, die wohl einmal Llewyn gehört hatten. Ellen packte siezusammen mit den wenigen anderen Habseligkeiten, die sie besaß, in das Tuch von Aelfgiva. Es roch längst nicht mehr nach der Hebamme, trotzdem hatte Ellen jedes Mal Tränen in den Augen, wenn sie es zu einem Bündel schnürte.
    Auch Glenna war vor Sonnenaufgang aufgestanden. Sie schlief schon seit Tagen schlecht und war entsprechend übel gelaunt. Es quälte sie die Frage, was sie in die Fremde mitnehmen und was in der Heimat bleiben sollte. Sie hätte am liebsten alles eingepackt, aber sie musste sich auf die Dinge beschränken, an denen sie besonders hing. Möbel und größeren Hausrat hatten sie zurückzulassen. Ständig entschied sie sich um, packte die beiden großen Truhen, die sie mitnehmen würden, aus und wieder ein. Kleidung, Leinentücher, Kerzenhalter, Decken, ein Teil des Hausrats und vor allem die Urkunde, die ein Reiter FitzHamlins ihnen noch wie vereinbart gebracht hatte, waren schließlich darin verstaut. Als es hell wurde, standen Donovan und Art auf. Sie frühstückten schweigend, bis Nachbarn und Freunde kamen, um sie mit guten Wünschen und Schulterklopfen zu verabschieden. Da Ellen kaum jemanden von ihnen kannte, zog sie sich für einen Augenblick hinter die Schmiede zurück, holte den kleinen, hölzernen Rosenkranz hervor, den ihr der Priester von St. Clement nach der letzten Sonntagsmesse geschenkt hatte, und kniete andächtig nieder. Sie befühlte die schmeichelnden Holzperlen, während sie ihre Gebete sprach. Die Menschen, die sie liebte und von denen sie nicht wusste, ob sie ihnen jemals wieder begegnen würde, schloss sie in ihre Fürbitte ein. Dann war sie für die Reise bereit.
    »Und passt auf die Ziege auf, ihr dürft sie nicht schlachten, auch wenn sie keine Milch mehr gibt, hört ihr?«, sagte Glenna weinend zu den Nachbarn, die ihr Haus verwalten sollten. Sie war jetzt endgültig mit den Nerven am Ende.
    »Nun lass doch, die Ziege ist nicht wichtig«, brummte Donovan noch grimmiger als üblich.
    »Wir werden viele schöne Schwerter für junge, edle Ritterschmieden!«, rief Art fröhlich und strahlte übers ganze Gesicht. Sein sonniges Gemüt war das einzig Verlässliche in diesen Tagen.
    Donovan gab ihm einen ärgerlichen Schubs. »Jetzt komm endlich, Art, wir müssen los!« Glenna schluchzte, als sie sich auf den Weg machten. Sie sah sich immer wieder nach dem Haus um, bis es nach der Straßenbiegung nicht mehr zu sehen war.
    Im Hafen bei den Docks war Ellen noch nie gewesen, umso aufgeregter war sie jetzt. Obwohl auch Orford eine recht bedeutende Hafenstadt war, hatte Ellen außer einem einfachen Fischerboot noch nie ein richtiges Schiff betreten. Neugierig blickte sie sich im Hafen um. Überall waren Fässer, Kisten, Ballen und Säcke gestapelt, und an einer ärmlichen Holzhütte, die aussah, als würde sie jeden Augenblick zusammenbrechen, standen hungrig aussehende Männer in abgetragener Kleidung. Es waren Tagelöhner, die hofften, beim Hafenmeister Arbeit zu bekommen. Es war eine elende Schufterei, die riesigen Kisten, Fässer und Ballen auf- und abzuladen, schlecht bezahlt und gefährlich dazu. Manchmal wurden Männer von herabfallender Ladung erschlagen oder ertranken, wenn sie ins Wasser fielen und nicht rechtzeitig gerettet werden konnten.
    An den Kais standen Ochsenkarren, mit denen Waren hergebracht oder abtransportiert wurden. Die Fuhrleute lamentierten laut und verursachten beim Rangieren ein furchtbares Durcheinander.
    Überall wimmelte es von Reisenden. In einer Ecke des Hafens hatten sich Pilger versammelt, die eifrig Ratschläge und Erfahrungen über die bequemsten und sichersten Wege austauschten. Wie Schmeißfliegen schwirrten die Händler um alle Reisewilligen herum, immer in der Hoffnung, ihnen mehr oder weniger nützliche Kleinigkeiten verkaufen zu können. Vor einem prächtigen, bunt bemalten Schiff standen einige hohe Kirchenmänner. Abgesandte des Papstes vielleicht, dachte Ellen beim Anblick ihrer kostbaren scharlachroten und

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