Das Kuschelbett
Architekt!«
»Was heißt beruhigen? Ich bin so ruhig wie
ich will. Außerdem habe ich gar nichts gesagt. Am besten ist, Sie geben mir
gleich die Rechnung. Wir übersiedeln in ein Lokal, wo es lustiger ist als hier.
In dieser miesen Bude kann man ja nicht einmal die kleinste Party arrangieren.«
Der Oberkellner verbeugte sich devot
und kam nach. einigen Sekunden mit der Rechnung und dem Kognak zurück. Bengt
unterschrieb das Papier, stürzte den Kognak hinunter, dann erhoben sich alle
drei und verließen das Hotel.
»Wir müssen was zu Saufen kaufen«,
sagte Bengt. »Hier um die Ecke ist ein Laden, das weiß ich von früher.«
»Was sollen wir kaufen?«
»Rum. Wodka. Sherry. Und ein bißchen
Whisky. Damit können wir alles Mögliche mixen.«
Sie begaben sich schwankend zum
Schnapsladen und kehrten bald mit klirrender Ladung ins Hotel zurück. Mit
steifen Schritten gingen sie zum Aufzug, um hinaufzufahren, aber plötzlich sah
Bengt die Zimmerkellnerin, die er requirieren wollte, und flüsterte den andern
zu, ohne ihn weiterzugehen.
»Hier ist der Schlüssel«, sagte er, und
damit entschwand er ihren Blicken.
Roland und Henrik fuhren hinauf, und
Henrik ging in sein Zimmer, um mehr Gläser zu holen. Roland hob den
Telefonhörer.
»Kann ich bitte ein Amt haben?« fragte
er in der Zentrale, und sobald er das Freizeichen hörte, wählte er Lolas Nummer.
Sie antwortete blitzschnell — fast sah
es so aus, als habe sie auf seinen Anruf gewartet — und sagte, sie komme sofort
hinüber.
Roland hatte den Hörer kaum aufgelegt,
als Bengt hereinkam. Er rieb sich zufrieden die Hände und strahlte wie die
Sonne.
»Her mit einem Drink. Das muß gefeiert
werden. Sie hat ja gesagt, wie aus der Pistole geschossen. Um halb fünf macht
sie Schluß und kommt dann sofort herauf. Und wie weit bist du? Hast du deine
Biene angerufen?«
»Jawohl. Sie ist bereits auf dem Weg
hierher.«
»Gut. Sehr gut. Jetzt wollen wir bloß
sehen, ob Henrik mit seinem Gespenst auch Glück gehabt hat.«
Er lachte und wandte sich an Roland,
als er die Tür öffnete, um in Henriks Zimmer hinüberzugehen.
»In gewisser Weise ist sie unmöglich,
das kannst du mir glauben. Überhaupt keine Formen und platte, schlaffe Brüste.
Aber ein Teufel, wenn es ums Ficken geht. Ich weiß nicht, wie viele Nummern sie
bei der Party absolviert hat, wo Henrik sie aufgegabelt hat. Und sie hat nicht
nur mit einem Bock geschlafen. O nein, sie hat sich von jedem nehmen lassen,
der ihr in die Nähe kam. Sie war ununterbrochen geil, und als sie von Henrik
hier im Hotel weggegangen ist, ist sie zu mir ins Zimmer geschlichen und hat
mich zu wichsen begonnen und meinen Schwanz in den Mund gesaugt. Sie wollte
unbedingt noch mal genommen werden. Da hab’ ich ihr gesagt, wenn sie so
furchtbar wild darauf wäre, gevögelt zu werden, könnte sie ja ebenso gut auf
die Straße gehen und sich ein paar steife Schwänze aufgabeln. Dabei könnte sie
dann auch noch verdienen. Ich weiß nicht, ob sie es getan hat, aber sie hat mir
jedenfalls einen Zettel mit ihrer Telefonnummer hier auf den Tisch geworfen und
gesagt, ich solle nicht vergessen, ihn Henrik zu geben. Vermutlich wollte sie
aber nur mich so weit bringen, sie anzurufen. Aber wenn mich auch vor Geilheit
der Schlag treffen sollte, so würde ich ein solch nymphomanes Gespenst nie
anrufen. Meine Mädchen müssen Formen haben, an denen ich mich festhalten kann,
runde und feste Formen, der Satan soll mich holen!«
Bengt grinste in hitziger Vorfreude und
schwankte in den Korridor hinaus. Er stolperte zu Henriks Tür hinüber, aber
bevor er noch die Klinke fassen konnte, kam Henrik heraus. Er sah ebenso
fröhlich aus wie Bengt und rieb sich die Hände auf genau die gleiche Weise wie
sein Vorgänger.
»Ja, mein Lieber, meine Betthüpferin
wär’ uns auch sicher. Darauf müssen wir einen trinken, was?«
Bengt wandte den Kopf und blinzelte
Roland zu.
In Bengts Zimmer diskutierten sie dann
den Ablauf der Party. Bengt war der Wortführer.
»Wir machen es folgendermaßen«, begann
er. »Wir nehmen die Mädchen hier herauf und geben ihnen einen Startdrink, dann
schleppten wir sie in irgendeine Tanzdiele, eine Diskothek oder etwas
Ähnliches. Dort bestellen wir so wenig wie möglich und begnügen uns mit dem,
das in meiner Taschenflasche Platz hat.«
Damit zog er eine große Taschenflasche
aus dem Koffer und begann, Wodka in sie hineinzugießen.
Es klopfte an der Tür, und Roland
öffnete. Draußen stand Lola und lächelte ihn an.
Weitere Kostenlose Bücher