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Das Labor der Esper

Das Labor der Esper

Titel: Das Labor der Esper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Morgan
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Mädchen sah, das neben Becky Schofield das Zimmer betrat.
    »Barbara!« rief er und schickte ihr einen freudig erregten Gedanken zu. Der Grund für die sorgfältige Abschirmung ihrer Gedanken und für ihre Zurückhaltung war jetzt klar. Sie hatte mit ihm gespielt, hatte den Moment des vollkommenen Kontakts hinausgeschoben, bis sie physisch und psychisch Zusammensein konnten. Alle Barrieren würden nun fallen. Er streckte die Arme aus und ging auf sie zu.
    Becky Schofield sah verwirrt von einem zum anderen. »Mary – das hier ist Peter Moray. Ich habe Mary in Portfield herumgeführt …«
    Das Mädchen zuckte bei der Nennung seines Namens zurück, als hätte es einen Schock erlitten. Sie trat ein paar Schritte zurück und stand dann stocksteif und abwehrend da. Das Begrüßungslächeln, das auf ihren Lippen gelegen hatte, erstarb, als sie die starken weißen Zähne entblößte und wie ein Raubtier fauchte.
    »Mary – was ist denn los?« fragte Becky Schofield.
    Peters telepathischer Impuls prallte machtlos an einem engmaschigen Schutzschirm ab. Er hatte keinen Zweifel daran, daß das Mädchen, das ihm gegenüberstand, Barbara war, aber sie war von Grund auf so verändert worden, daß er ein Fremder für sie war. Wo zuvor vollkommenes Vertrauen zwischen ihnen geherrscht hatte, war jetzt eine Haßbarriere, angesichts der er machtlos war.
    »Um Himmels willen – bring sie weg von hier!« keuchte er und sah Becky Schofield bittend an.

 
20
     
    »Sie mögen wirklich keinen Brandy?« sagte Powell, als der Ober das Tablett mit dem Kaffee auf ein kleines Tischchen zwischen den Klubsesseln stellte.
    »Lieber nicht, vielen Dank. Ich muß noch heute abend nach Portfield zurückfahren.« Peter lehnte sich bequem zurück und genoß die Zufriedenheit nach einem guten Abendessen und einem noch besseren Wein. Ganz bestimmt steckte eine besondere Absicht hinter Powells Einladung zum Abendessen hier in Yarborough, aber Peter war im Moment zu träge, um darüber nachzudenken.
    Nachdem sich Powell vergewissert hatte, daß seine Zigarre einen guten Zug hatte, beugte er sich leicht vor und sagte! »Wie ich höre, wollen Sie fort von Portfield.«
    Sein direkter Vorstoß holte Peter aus seiner Lethargie. »Ich habe es in Erwägung gezogen – ja.«
    »Und die Gründe – soll ich sie Ihnen sagen, oder wollen Sie es lieber selbst tun?« fragte Powell.
    »Ich würde sie gern von Ihnen hören«, meinte Peter.
    »Also gut. Erstens langweilen Sie sich.«
    »Das geht uns allen mal so. Sie müssen sich schon mehr Mühe geben.«
    »Gleich, gleich.« Powell lächelte vertraulich. »Sie langweilen sich, weil das Projekt zu stagnieren droht. Für jemanden wie Sie sind die Routine-Psi-Tests uninteressant.«
    »Eine gewisse Routine ist bei jeder Forschungsarbeit Voraussetzung.«
    »Aber sie ist nicht alles, wie Havenlake behauptet, oder?«
    Peter runzelte die Stirn. »Ich möchte kein undankbarer Gast sein – aber wenn Sie mich hergebeten haben, um über Doktor Havenlake zu sprechen …«
    Powell hob besänftigend die linke Hand. »Schon gut, Moray! Ich verlange nicht von Ihnen, daß Sie sich gegen Havenlake wenden. Ich stelle nur Tatsachen fest, die wir beide kennen. Der Fortschritt in Portfield ist zu einem Stillstand gekommen.«
    »Es war für uns alle ein Schock – am schlimmsten für Havenlake. Er fühlte sich persönlich verantwortlich.«
    »Ich bin mir über Havenlakes väterliche Gefühle für die Dobies im klaren«, sagte Powell. »Ich habe mehrfach vergeblich versucht, ihn zu einer Überführung der beiden in ein Nervenkrankenhaus zu bewegen. Ich sehe nicht ein, weshalb man sie hier in Portfield behalten will.«
    »Vielleicht können wir Techniken zu ihrer Heilung entwickeln«, meinte Peter.
    »Möglich, aber wie lange wird das dauern? Ich hörte, daß Sie bereits einen erfolglosen Versuch unternommen haben, um ihnen zu helfen.«
    »Ich hatte nicht die nötige Fähigkeit und Erfahrung.«
    »Sie sind zu bescheiden, Moray.«
    »Ich kenne meine Fähigkeiten. Es ist für mich unmöglich, diesen Rückschlag in die Schizophrenie zu durchdringen. Aber ich bin sicher, daß man in Zukunft solche Fälle mit Psi-Kräften heilen kann. Wir haben heute gesehen, in welchem Ausmaß der menschliche Verstand durch telehypnotische Techniken dirigiert werden kann.«
    »Sie meinen diese Fitzgerald?«
    Peter nickte.
    »Darüber wollte ich ohnehin noch eine nähere Erklärung von Ihnen«, sagte Powell. »Sie sind ganz sicher, daß sie und Barbara Graham die

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