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Das Labor der Esper

Das Labor der Esper

Titel: Das Labor der Esper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Morgan
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gleiche Person sind?«
    »Im physischen Sinne – ja.«
    »Und geistig?«
    »Ich kann nichts Bestimmtes sagen. Ihr Gehirn ist vollkommen verschlossen.«
    »Gibt es keine Möglichkeit, nach der Wahrheit zu forschen?« fragte Powell.
    »Das wäre, als wollte ich mit einer Haarnadel in eine Festung eindringen«, sagte Peter. »Barbara ist eine äußerst begabte Telepathin. Ein Gedankenschild dieser Stärke ist völlig undurchdringlich.«
    »Aber sie kann doch diese Abschirmung nicht dauernd aufrechterhalten?«
    »Das muß sie nicht«, erklärte Peter. »Unter normalen Umständen ist ihr Gehirn sicher ohne Abschirmung – der Schirm ist ein Reflex, der durch meine Persönlichkeit ausgelöst wird.«
    »Eine Art posthypnotische Suggestion?«
    »Genau«, sagte Peter. »Eine Ironie, nicht wahr? Endlich, nach Jahren fruchtloser Experimente, haben wir eine reife, hochbegabte Telepathin, die auch über große Entfernungen die Verbindung aufrechterhalten kann – und ihr Gehirn ist mir verschlossen.«
    »Aber weshalb?«
    »Wenn Sie mir die Frage beantworten, dann haben wir noch eine Menge anderer Lösungen«, sagte Peter. »Die Bewußtlosigkeit der Dobies, das Verschwinden von Barbara Graham aus Yearby und mein eigenes, fast tödliches Zusammentreffen mit dem fremden Telepathen – das alles kann als das Eingreifen eines enorm geschickten Telepathen erklärt werden. Betrachten Sie nur die Lage in Yearby nach Barbaras Verschwinden. Das war keine gewöhnliche Entführung. Weder Doktor Glendale noch jemand vom Personal wußte später etwas von Barbaras Existenz. Sie hatten nicht gelogen – die Erinnerung an den Vorfall war telehypnotisch aus ihren Gehirnen entfernt worden.«
    »Und daß Barbara Sie nicht erkannte, war auf die gleiche Ursache zurückzuführen?«
    »Oh, sie hat mich erkannt – aber das Erkennen löste sofort einen feindseligen Reflex aus. Wahrscheinlich hat ihn der gleiche Supertelepath, von dem wir sprachen, eingesetzt. Sie erkannte mich nicht, als wir uns bei ihrem Spaziergang durch den Garten unterhielten, aber sobald sie mich persönlich sah und mein Name erwähnt wurde …«
    »Ich dachte immer, es wäre unmöglich, so tiefgreifende Veränderungen mit dem Gehirn vorzunehmen, ohne die telepathischen Kräfte zu beeinträchtigen«, sagte Powell.
    »Nein – ganz und gar nicht«, erwiderte Peter. »Als ich Barbara das erstemal traf, hatte sie nur ein hohes Potential. Inzwischen muß sie ein paar Monate lang bei einem Meister geübt haben. Er hat Gott weiß welche Veränderungen an ihr vorgenommen, vielleicht hat er sogar ihre Persönlichkeit umgewandelt, aber er muß ihr auch geholfen haben, den Gipfel ihrer telepathischen Kräfte zu erreichen. Meiner Meinung nach ist das Hauptproblem folgendes: Zu welchem Zweck hat er sie in Ihr Büro geschickt?«
    »Sie glauben also, daß sie geschickt wurde?«
    »Sie nicht?«
    »Um ehrlich zu sein, der Gedanke ist mir bisher nicht gekommen«, sagte Powell. »Die Gründe, die sie angab, erschienen ganz vernünftig.«
    Peter starrte nachdenklich in seine leere Tasse. »Natürlich – wenn man von der Voraussetzung ausging, daß sie eine ehrliche Telepathin war, die den Weg für ihresgleichen ebnen wollte.«
    »Und nach Ihrem Kontakt von heute sind Sie sicher, daß das nicht ihr Motiv ist?«
    »Sicher kann ich nicht sein, Powell – ich weiß nur, daß sie nicht das ist, als was sie sich ausgibt.«
    »Und können Sie als Telepath ihre Maske durchdringen?«
    Peter sah zu, wie ein langes Aschestäbchen von Powells Zigarre abfiel und auf dem dunkelroten Teppich zerplatzte. Weder Powell noch ein anderer Nicht-Telepath ahnten, in welcher Lage und Gefahr er sich befand. Nicht zuletzt bedrückte ihn der Zwiespalt seiner Gefühle gegenüber Mary/Barbara. Sie war zugleich das Mädchen, mit dem er ein kurzes, aber unvergeßliches Glück geteilt hatte und die Sklavin oder Verbündete des unbekannten Supertelepathen, mit dem er bereits gekämpft hatte. Es war nicht schwer, sich an die mahlende Gewalt, an den Druck der telepathischen Gedanken zu erinnern, die er im Hotelzimmer von Nottingham abgewehrt hatte.
    »Nur wenn die Abhängigkeit, in der sie sich befindet, soweit abgebaut werden kann, daß ich tiefer einzudringen vermag«, sagte er. »Wenn nicht, kann ich nur auf der obersten Ebene Verbindung mit ihr aufnehmen.«
    »Aber auf dieser Ebene – wenn ich Havenlakes Berichte recht gelesen habe – lassen sich doch Übertragungen auf große Entfernungen durchführen.«
    »Sie lassen sich nur

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