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Das Labyrinth der Ratten

Das Labyrinth der Ratten

Titel: Das Labyrinth der Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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versuchen, Sie zur Vorführung einer Ihrer Nummern zu bewegen, Sie wissen schon, mit Banjo und schwarzgeschminktem Gesicht, einer Ihrer ...« die karottenhaften Züge verzerrten sich noch mehr – »Trancen. Können Sie aus dem hyperdimensionalen Raum eine Waffe beschaffen, Lars? Ehrlich, jetzt. Können Sie uns etwas liefern, mit dem BX 3 vernichtet werden kann? Also, Lars, bitte, nehmen Sie mich nicht auf den Arm. Sagen Sie nur ganz still nein, und wir werden nicht dafür stimmen, Sie aus dem Raum zu weisen; wir werden nur ganz ruhig weitermachen und versuchen, uns etwas anderes einfallen zu lassen.«
    »Nein, ich kann es nicht«, sagte Lars.
    In General Nitz' Augen zuckte etwas; es war möglicherweise, wenn auch nicht sehr wahrscheinlich, Mitgefühl.
    Was immer es war, es dauerte nur einen Augenblick. Dann kehrte der sarkastische Ausdruck zurück.
    »Jedenfalls sind Sie ehrlich, und darum hatte ich gebeten. Wer nein hören will, bekommt nein zu hören.« Er lachte bellend.
    »Er könnte es versuchen«, sagte eine Frau namens Min Dosker mit seltsam hoher, damenhafter Stimme.
    »Ja«, sagte Lars und ergriff den Stab, bevor General Nitz ihm zuvorkommen und damit das Weite suchen konnte. »Ich möchte etwas klarstellen. Ich ...«
    »Stellen Sie nichts klar«, sagte General Nitz langsam. »Bitte, als persönliche Gefälligkeit für mich. Mrs. Dosker ist aus NeuMoskau, Lars. Ich habe versäumt, Ihnen das zu sagen, aber...« Er zuckte die Achseln. »Unterhalten Sie uns angesichts dieser Tatsache nicht mit einer endlosen Wiedergabe dessen, wie Sie arbeiten oder was Sie tun können und was nicht. Wir sind wegen Mrs. Doskers Anwesenheit nicht vollständig offen.« Der General sah die Vertreterin der Sowjets an und sagte: »Das verstehen Sie doch, nicht wahr, Min?«
    »Ich bin nach wie vor der Meinung, daß Ihr Waffenmedium es versuchen sollte«, sagte Mrs. Dosker und raschelte gereizt mit ihren Mikrodokumenten.
    »Und was ist mit Ihrem?« sagte General Dowbrowsky scharf. »Mit der Toptschew?«
    »Man hat mir mitgeteilt«, sagte Mrs. Dosker, »daß sie ...« Sie zögerte; offenkundig war auch sie gehalten, bis zu einem gewissen Grad schweigsam zu sein.
    »Tot ist«, zischte General Nitz.
    »O nein!« rief Mrs. Dosker und wirkte entsetzt, wie eine Lehrerin in der Baptisten-Sonntagsschule, die einen ordinären Ausdruck gehört hatte.
    »Die Belastung hat sie wahrscheinlich das Leben gekostet«, sagte Nitz träge.
    »Nein. Miss Toptschew ist in – in einem Schockzustand. Die Situation ist ihr aber völlig klar. Sie wird im Pawlow-Institut in Neu-Moskau behandelt und kann derzeit nicht arbeiten. Aber tot ist sie nicht.«
    »Wann?« fragte einer der Beisitzer, eine männliche Null. »Wird sie den Schock bald überwunden haben? Können Sie
    das voraussagen?«
    »Binnen Stunden, hoffen wir«, beteuerte Mrs. Dosker mit Nachdruck.
    »Also gut«, sagte General Nitz mit plötzlich lebhafter Stimme; er rieb sich die Hände, schnitt eine Grimasse und zeigte seine gelben, schiefen, natürlichen Zähne. Er wandte sich Lars zu. »Powderdry, Mr. Lars, Lars, egal – ich bin froh, daß Sie hergekommen sind. Wirklich. Ich wußte, Sie würden kommen. Leute wie Sie ertragen es nicht, wenn man bei ihnen einfach auflegt.«
    »Was für eine Person ...«, begann Lars, aber General Bronstein, auf der anderen Seite von General Dowbrowsky, warf ihm einen Blick zu, der ihn zum Schweigen brachte – und rot werden ließ, Gott behüte. General Nitz sagte: »Wann sind Sie das letztemal in Fairfax auf Island gewesen?«
    »Vor sechs Jahren«, sagte Lars.
    »Und vorher?«
    »Nie.«
    »Wollen Sie hin?«
    »Ich würde überall hingehen. Ich würde zu Gott gehen. Ja, ich gehe gerne.«
    »Gut.« General Nitz nickte. »Sie sollte bis Mitternacht Washington-Zeit aus dem Schockzustand erwacht sein. Ja, Mrs. Dosker?«
    »Ich bin ganz sicher«, erwiderte sie, während ihr Kopf auf- und abschwankte wie ein riesengroßer, farbloser Kürbis auf einem dicken Stengel.
    »Schon mal versucht, mit einem anderen Waffenmedium zusammenzuarbeiten?« fragte ein Akprop-Mann Lars – natürlich ein Akprop-Mann.
    »Nein.« Zum Glück hatte er seine Stimme in der Gewalt. »Aber ich würde mich freuen, meine Fähigkeit und Jahre der Erfahrung mit denen von Miss Toptschew zusammenzulegen. Um genau zu sein ...« Er zögerte, bis er einen diplomatischen Weg fand, den Satz zu Ende zu führen. »Ich habe mir seit geraumer Zeit überlegt, daß eine solche Fusion für beide
    Blöcke höchst

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