Das Laecheln Deines Moerders
schönste Frau war, die er je gesehen hatte. »Und dann bist da du.«
Steven legte den Kopf schief. Vorsichtig. »Ich?«
Jenna trat einen Schritt auf ihn zu und stach ihm ihren Zeigefinger in die Brust. »Ja, du. Ich hatte ein glückliches Leben. Ich habe meine Hunde. Meinen Sport. Ich hab Freunde.« Sie stach erneut zu, und er zuckte zusammen, sagte aber nichts. »Ich wollte dich nicht«, fuhr sie fort, ihre Stimme nun kräftiger. »Ich wäre als ältliche Jungfer ganz glücklich gewesen. Aber kann ich das jetzt noch sein?«
Steven gab keine Antwort. Er war ziemlich sicher, dass er das auch nicht sollte. Und er behielt Recht.
»Nein«, fuhr sie fort. »Und wieso nicht? Weil
du
meine Hormone geweckt hast und ich jetzt nur noch daran denken kann, dich zu küssen. Wenn ich mir nicht gerade über durchgeknallte Teenies Sorgen mache, natürlich.«
»Natürlich.«
Sie funkelte ihn wütend an. »Du findest das lustig, was? Du findest es lustig, dass ich dich im Augenblick am liebsten auf den Boden werfen und mit dir schlafen würde. Jetzt sofort.«
Steven schluckte. Hörbar. »Nein, ich halte das für ganz und gar nicht lustig. Glaub mir das.«
Sie schien ein wenig besänftigt zu sein. »Na gut. Aber was sollen wir jetzt machen?«
Steven fuhr sich mit der Zunge über die Zähne. »Ich habe keine Ahnung.«
»Ich muss mit den Hunden raus«, sagte sie, plötzlich müde. »Geh nach Hause, wenn du willst.«
Steven packte sie an den Schultern. »Ich gehe nirgendwo hin. Außer mit den Hunden raus. Wie wäre es, wenn du uns was zu essen vorbereitest?«
»Meinetwegen«, murmelte sie.
Als er mit dem zweiten Hund zurückkam – er hatte sie einzeln ausgeführt –, fand er sie in einem übergroßen T-Shirt am Tisch sitzend vor, wo sie mit einem Löffel das Eis direkt aus dem Behälter futterte.
»Ich hatte eigentlich an etwas Nährstoffreicheres gedacht«, sagte er und tätschelte Jims Kopf. Oder Jean-Lucs.
Jenna betrachtete den Löffel nachdenklich. »Es ist
Rocky Road
von Häagen-Dasz.«
»Tut mir Leid. Mir war nicht bewusst, dass
Rocky Road
inzwischen in eine der vier großen Nahrungsmittelgruppen aufgestiegen ist.« Er zog einen Stuhl vom Tisch und setzte sich zu ihr. »Jenna, ich denke, wir müssen reden.«
Sie hob die Schultern und wandte den Blick ab. »Dann rede.« Ein weiterer Löffel voll Eis verschwand in ihrem Mund. Als er schwieg, gestikulierte sie auffordernd mit dem Löffel. »Mach. Ich höre.«
Er räusperte sich. »Um die Wahrheit zu sagen, fühle ich mich geschmeichelt.«
Sie stöhnte auf. »O nein. Nicht die ›Ich-bin-geschmeichelt-Nummer‹.«
Steven sah sie indigniert an. »Du kennst sie schon?«
Sie schüttelte den Kopf und versenkte den Löffel tief im Eis, während sie verächtlich schnaubte. »Nein, aber ich hab davon gelesen.«
Steven war plötzlich nach Lächeln zumute. »Aber bestimmt noch nicht von dieser Art.«
Jenna war plötzlich nach Schreien zumute. Hätte sich am liebsten die Haare gerauft und aus vollem Hals geschrien. Stattdessen stieß sie erneut ins Eis. »Kann sein«, murmelte sie und bereitete sich seelisch auf weitere Demütigungen vor. »Sag’s einfach. Ich bin eine nette Frau, und du magst mich, aber du willst nur mit mir befreundet sein. Bla, bla, bla.«
Er nahm ihr den Löffel ab und steckte ihn in den Eisbehälter. »Sieh mich an. Bitte.«
Jenna sah ihn an. Seine wunderschönen braunen Augen, den Körper, den sie so begehrte. »Ich höre.«
Er schloss die Augen, und sie sah, wie seine Wangen sich röteten. Es war ihm peinlich, so wie ihr. Obwohl sie ja wohl mehr Grund hatte. Es war schlimm genug, sich einem Kerl an den Hals zu werfen, aber abgelehnt zu werden … Demütigend.
»Tatsache ist, dass ich dich mehr will, als ich in Worte fassen kann«, sagte er ruhig.
Sie riss die Augen auf. »Im Ernst?«
Er funkelte sie böse an. »Wie ich schon sagte.«
Sie sog die Luft ein. »Okay. Ich höre wirklich zu.«
»Gut. Weil ich das bestimmt nicht mehr als einmal schaffe«, sagte er mürrisch. Sie musste lächeln, und schließlich erwiderte er das Lächeln zögernd. Dann nahm er ihre Hand. »Ich habe Pflichten, Jenna. Drei davon. Ich kann nicht einfach eine Reihe Freundinnen nach Hause bringen, an die sich meine Kinder gewöhnen. Wenn ich mit einer Frau zusammenkomme, muss sie die Richtige sein.«
Jennas Kehle verengte sich. Die Richtige. Die eine Richtige fürs Leben. Er hätte es nicht deutlicher erklären können. Sie war es nicht. »Okay. Ich verstehe.
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