Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
Messerspitze an ihre Kehle. »Ich habe das erste Mädchen getötet, ohne es zu wollen. Aber wissen Sie was? Ich habe festgestellt, dass es mir Spaß macht. Es hat mir verdammt viel Spaß gemacht. Es war ein herrliches Gefühl.«
    »Weil du Macht hattest«, flüsterte Jenna und sah ihm in die Augen, die nur wenige Zentimter über ihren waren. Sein Blick flackerte. Die Augen verengten sich.
    »Weil ich Macht hatte«, wiederholte er. »Vielleicht haben Sie Ihren Doktortitel ja doch verdient.« Er presste ihr das Messer an den Hals, und sie wollte schlucken, kämpfte aber dagegen an. Josh hatte zu lächeln begonnen. »Beim ersten Mal ist es mir nicht gelungen, Sie zu töten, Miss Marshall. Jetzt habe ich meine zweite Chance, und die werde ich nutzen.«
    Das war’s. Er wird mich umbringen. Und dann ist Kelly dran.
Ihr Verstand erstarrte, doch dann begann ein wunderbarer Zorn in ihr zu lodern.
Nein. Ich will noch nicht sterben.
»Wirst du nicht, Joshua. Du kannst es nicht. Ich bin deine Lehrerin. Ich habe das Sagen!«
    Wieder flackerte sein Blick. Heftiger diesmal. Er verlor die Kontrolle über die Situation. »Das ist nicht wahr. Sie sind gefesselt und hilflos. Ich bin derjenige, der hier die Befehle gibt!«
    Und dann dachte sie nicht mehr nach, sondern handelte nur noch. Sie zog die Knie an, stemmte die Füße gegen seine Bauchdecke und stieß zu.
    Der Angriff kam so unerwartet, dass er grunzend zurücktaumelte und ihr die kostbaren Sekunden Zeit gab, die sie brauchte, um den Strick noch ein paar Millimeter weiter zu lösen. Dann zog sie einen Fuß aus der Schlinge und trat mit aller Kraft nach ihm.
    Verblüfft stolperte er rückwärts, und sie trat erneut zu, diesmal gegen den Oberschenkel, wo sie den Hundebiss vermutete. Sein Schmerzensschrei verriet ihr, dass sie getroffen hatte, und sie rappelte sich auf und rannte los. Taumelnd erreichte sie die Scheunentür und riss sie auf. Sie lief hinaus, blieb stehen und schaute sich auf der Suche nach dem besten Fluchtweg hastig um. Als sie den Kopf nach rechts drehte, erstarrte sie.
    Sie blickte direkt in die Mündung eines Gewehrs.

Samstag, 15. Oktober, 2.15 Uhr
    Steven starrte auf die kleine Scheune, durch deren einziges Fenster ein Lichtschimmer drang. Sie war dort drin. Dort hielt das Schwein sie fest. Falls sie noch lebte.
Denk nicht einmal dran.
    Er zog seine Waffe aus dem Schulterholster. »Ich weiß, dass Sie ihn in Seattle vors Gericht bringen wollen, Davies, und das will ich auch, aber wenn ich ihn töten muss, um Jenna zu retten, tue ich das.«
    Davies zog ebenfalls seine Waffe. »Klar.« Dann verengte er plötzlich die Augen zu Schlitzen, und zeigte auf eine Scheunenecke. »Thatcher, sehen Sie sich das an. Sie hat
doch
gewusst, wo er war. Diese verfluchte Hexe.«
    Steven beobachtete, wie eine schlanke Gestalt auf die Tür zuschlich, und verspürte eine grimmige Befriedigung. »Harry meinte, Nora hätte den Farmer gebeten, Josh noch eine Chance zu geben. Sie hat vermutlich schon die ganze Zeit von dieser Scheune gewusst.« Das Gefühl der Befriedigung löste sich in Nichts auf, als er plötzlichen Lärm aus der Scheune hörte. Der schmale Schatten rannte auf die Scheunentür zu, und zu spät sah Steven das Aufblitzen von Silber.
    »Verdammt, sie hat ein Gewehr.« Steven hielt das Funkgerät an die Lippen, während er losrannte. »Lennie, haltet euch bereit. Wir gehen rein.«
    Dann fluchte er wieder, als er sich umschaute und feststellte, dass Davies nicht mehr da war.

Samstag, 15. Oktober, 2.20 Uhr
    D as Gewehr glänzte poliert und wirkte fast zu perfekt, um real zu sein. Aber es war nur allzu echt. Und zeigte auf ihr Gesicht.
    »Sie haben meinem Sohn genug Ärger gemacht, Miss Marshall. Es ist Zeit zu gehen.«
    Jenna löste den Blick von dem Gewehrlauf und sah in das Gesicht der Frau, die bei ihrer letzten Begegnung ein schauderhaftes Nachthemd getragen hatte. »Mrs. Lutz.«
    »Mutter«,
erklang Joshs zornige Stimme hinter ihr.
    Jenna hörte hysterisches Lachen und war sich vage bewusst, dass es aus ihrer eigenen Kehle kam. »Sie werden ihm helfen«, sagte sie ungläubig.
    »Ich bin seine Mutter. Mütter beschützen ihre Kinder. Sie können das nicht verstehen, Sie haben ja keine. Joshua, du gehst jetzt zum Auto. Wir müssen durch den Wald, da die Hauptstraße von der Polizei gesperrt ist.«
    Polizei.
Vor Erleichterung wurden Jenna die Knie weich.
Steven!
    Josh hatte sich nicht bewegt. Mrs. Lutz starrte ihn stirnrunzelnd an. »Nun lauf schon, Junge. Ich

Weitere Kostenlose Bücher