Das Laecheln Deines Moerders
Strohhalm greifen, der sich ihnen bot. »Sie würde professionelle Hilfe brauchen. Sie beide auch.«
Anna blinzelte, und weitere Tränen rannen ihr über das Gesicht. »Haben Sie sich solche Hilfe geholt?«
Steven nickte. »Ja.« Er drückte Annas Hand und Marvins Arm, dann ließ er los und lehnte sich zurück. »Ich muss Ihnen noch ein paar Fragen stellen. Manche scheinen genau dieselben Fragen zu sein, die ich gestern und vorgestern gestellt habe, aber bitte ärgern Sie sich nicht darüber. Manchmal erinnert man sich plötzlich an Kleinigkeiten, an die man vorher nicht gedacht hat.«
»Und diese Kleinigkeiten könnten Ihnen helfen, Sammie zu finden«, sagte Anna schwach.
»Möglicherweise.«
Marvin Eggleston stellte den Stuhl wieder auf und ließ sich darauf fallen. »Dann fragen Sie.«
»Bitte glauben Sie mir, dass ich Ihrer Tochter keine Schuld an dem gebe, was passiert ist«, begann Steven. Marvin hielt seiner Frau die Hand hin, und Anna legte ihre hinein. Die Geste verriet ein so umfassendes Vertrauen, dass Steven einen Moment lang beinahe neidisch wurde. Wie sehr wünschte auch er sich jemanden, bei dem er sich anlehnen konnte!
Jenna.
Steven stieß den Atem aus, den er unbewusst angehalten hatte, und konzentrierte sich auf sein Notizbuch. »Bitte erzählen Sie mir von Samanthas Freunden.«
»Sie ist beliebt«, sagte Anna. »Sie hat viele Freunde.«
»Ist sie mit jemandem zusammen?«
Anna schüttelte den Kopf. »Sie hatte bis vor ungefähr sechs Wochen einen Freund, aber sie haben sich getrennt.«
»Warum?«
Anna hob müde ihre Schultern. »Sie ist sechzehn. Nichts hält ewig, wenn man sechzehn ist.«
»Warum haben sie sich getrennt, Mrs. Eggleston?«
Anna zögerte merklich, und Marvin wandte sich ihr zu. »Was, Anna? Was war da, das ihr zwei mir nicht erzählt habt?«
Anna seufzte. »Er hat wegen eines anderen Mädchens mit ihr Schluss gemacht.«
Steven sah, wie Marvin die Faust ballte und wieder entspannte. »Sie mochten diesen Jungen also nicht besonders?«, fragte Steven.
Marvins Kiefer spannte sich an. »Nein. Er wollte nur das eine.«
Anna legte ihre Hand wieder auf Marvins Arm, diesmal jedoch sanft. »Und sie wollte es nicht, Marvin. Deswegen hat er sich ja auch eine andere gesucht.«
Marvin schluckte hart. »Wegen diesem Mistkerl hat sie eine Woche lang geheult.«
Steven räusperte sich, und Marvin blickte mit Tränen in den Augen auf. Der Anblick ging Steven durch Mark und Bein. »Hat dieser Mistkerl auch einen Namen?«, fragte er vorsichtig.
»Gerald Porter«, sagte Anna und streichelte den Arm ihres Mannes, während Steven den Namen notierte. »Sie wollte es dir nicht sagen, weil sie wusste, dass du ihm dann einen Denkzettel verpassen würdest.«
»Ja, das hätte ich auch«, murmelte Marvin.
»Und das wäre ihr furchtbar peinlich gewesen«, sagte Anna. »Sie wollte Würde bewahren. In der Schule hat sie den Kopf hoch getragen, damit niemand merkte, wie gekränkt sie war.«
»In dieser Hinsicht war sie also verwundbar«, sagte Steven nachdenklich.
»Was meinen Sie damit?«, fragte Marvin barsch.
»Jedenfalls nicht, dass Samantha etwas falsch gemacht hätte, Mr. Eggleston«, rief Steven ihm in Erinnerung, und Marvin entspannte sich wieder ein wenig. »Ich meine damit, dass sie sich vielleicht eher auf jemand anderen eingelassen hat, wenn sie durch Geralds Verhalten noch so gekränkt war. Wem würde sie sich anvertrauen?«
»Meiner Frau«, sagte Marvin.
»JoLynn Murphy«, erwiderte Anna gleichzeitig. »Ich weiß, dass du glaubst, Sammie und ich hätten eine sehr enge Beziehung, aber leider stimmt das nicht. Sie erzählt mir längst nicht alles.«
»Sie liebt dich«, sagte Marvin verzweifelt.
»Sicher«, murmelte Anna und streichelte wieder seinen Arm. »Und dich auch. Aber ich war auch mal sechzehn und weiß sehr gut, dass man seiner Mutter nicht alles erzählt.« Sie warf Steven einen Blick zu. »Ich weiß auch, dass Sie keine Anzeichen für gewaltsames Eindringen in unser Haus gefunden haben. Wo immer sie ist, ihr Zimmer hat sie freiwillig verlassen.«
Ja, so war es wahrscheinlich gewesen, dachte Steven. Kein gewaltsames Eindringen und ein perfekt geformter Abdruck ihres Schuhs vor dem Fenster. Was sollte er dazu sagen? »Und wenn nicht freiwillig, dann doch jedenfalls auf ihren eigenen Beinen. JoLynn hat gesagt, dass sie seit über einer Woche nicht mit Samantha gesprochen hat. Hatte sie noch andere Freundinnen?«
Anna schloss die Augen und dachte nach. »Pamela
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