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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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»Komm schon, Tante Helen. Ich bin dreizehn. Wenn ich nicht ab und zu ein bisschen lechzen würde, dann würdest du glauben, dass ich krank bin, und mich zu irgendeinem Facharzt schleppen.«
    Helen dachte einen kurzen Moment nach und nickte dann. »Na gut. Eins zu null für dich.« Sie blickte wieder auf das Foto, auf dem eine große schwarzhaarige Frau und zehn Jugendliche in Laborkitteln strahlend in die Kamera lächelten. »Wenn die sechzig ist, dann würde ich gerne wissen, welche Chemikalien sie benutzt. Sie sieht wirklich gut aus!«
    »Und klasse Beine.«
    »Matthew!«
    »Och, als ob ich der Erste bin, der so was sagt. Ich wette, die sechs Typen da in dem Chemiekurs haben sich nur deshalb eingeschrieben, weil sie neue
Bildung
sreize brauchten.«
    »Matthew!« Helen erstickte bald an dem Lachen, das sie zu unterdrücken versuchte. »Hör jetzt auf damit. Okay, schön. Sie ist hübsch und wahrscheinlich auch noch klug.«
    »Wahrscheinlich zu klug für Dad.«
    »Wahrscheinlich«, stimmte Helen zu. »Aber vielleicht bemerkt sie das erst, wenn es zu spät ist.«
    »Machst du die Tasche also jetzt auf oder nicht?«
    Helen schüttelte den Kopf. »Das wäre eine Verletzung der Privatsphäre.« Matt zuckte nonchalant mit den Schultern, was Helen augenblicklich misstrauisch machte. »Was hast du noch, junger Mann?«
    »Eine Visitenkarte.« Er grinste noch breiter. »Mit Adresse und Telefonnummer.«
    »Gib sie mir.«
    Matt schmollte. »Eigentlich wollte ich dafür Truthahn aushandeln.«
    »Wenn die Karte etwas wert ist, sollst du den Truthahn haben. Mit Beilagen.«
    »Du bist ein Schatz, Tante Helen.«
    »Halt die Klappe.«
    Er grinste wieder. »Guck auf die Rückseite.«
    Helen drehte die Karte um und las Jennas Adresse und Telefonnummer. »Eine schöne Schrift.«
    »Und tolle Beine. Hey«, setzte er hastig hinzu, als sie entnervt stöhnte. »Immerhin bin ich bei ihren Beinen geblieben.«
    »Und darüber soll ich mich freuen? Nein, sag nichts. Woher hast du diese Karte? Oder will ich das eigentlich auch nicht wissen?«
    »Aus Dads Jackett. Ich war auf der Suche nach Kleingeld, um meiner Spielsucht zu frönen.«
    »Uh-oh.« Helen zog es vor, Matts Erklärung nicht zu kommentieren. »Tja, sieht aus, als ob ich jetzt handeln könnte.«
    »Wirst du sie denn zum Essen einladen?«
    »War mein Plan so durchsichtig?«
    »Zumindest vorhersehbar.«
    Plötzlich kehrte Helens Misstrauen zurück. »Warum hilfst du mir?«
    Matt zog einen Hochglanzprospekt aus der Tasche. »Ich habe das hier unter einem Sofapolster gefunden. Als ich nach –«
    »Als du nach etwas Kleingeld gesucht hast, um deiner Spielsucht zu frönen«, beendete Helen den Satz und nahm ihm das Heft ab. »›Afrika, der dunkle Kontinent‹. Ich hatte mich schon gefragt, wo ich es gelassen hatte.«
    »Außerdem habe ich dich einmal mit deiner Freundin Sylvia reden hören.«
    »Wir sind ein bisschen zu neugierig, was?«, fragte Helen spitz. Aber sie war nicht ernsthaft verärgert.
    »Ich konnte gar nichts dafür«, protestierte er. »Ihr beide wart hier in der Küche, und ich hatte Hunger. Ich hab mich nicht angeschlichen, glaub mir das. Jedenfalls habe ich gehört, wie du zu ihr sagtest, du könntest nicht auf Safari, weil du niemanden wüsstest, der so lange auf uns Kinder aufpassen würde. Da habe ich dann drüber nachgedacht, wo du überall warst, bevor du bei uns eingezogen bist, und …« Er ließ den Satz unbeendet und zuckte unbeholfen mit den Schultern.
    Plötzlich hatte Helen ein schlechtes Gewissen. »Du weißt, dass ich euch Jungs über alles liebe.« Sie wartete ab und war erleichtert, als er nickte.
    »Du willst nur ’n bisschen Spaß. Das kann ich gut verstehen.« Er zupfte sanft an ihren Haaren. »Aber weißt du, wenn du nach Afrika fliegst, dann solltest du dir einen Stoppelschnitt verpassen lassen. Nachher bauen die Tsetse-Fliegen ein Nest in deiner Frisur.«
    »Manchmal muss man eben Risiken eingehen«, sagte Helen trocken. »Was willst du zum Truthahn morgen? Kartoffelbrei?«
    Matts Augen leuchteten auf. »Musst du da noch fragen?« Er nahm das Jahrbuch und schlenderte aus der Küche.
    Helen sah ihm nach. Er war noch so jung und dennoch schon so groß und erwachsen; sie hatte die letzten vier Jahre gute Arbeit geleistet, wenn man so etwas von sich selbst sagen durfte. Und Brad würde sich schon wieder berappeln, da war sie sicher. »Kartoffelbrei, Truthahn, drei Süßspeisen und ein schlechtes Gewissen«, sagte sie laut. »Ich hoffe, diese Jenna

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