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Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
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war müde und spürte eine lähmende Übelkeit, die irgendwie von seinem Kopf auszugehen schien. Und die leise, tiefe Stimme hatte etwas Vertrauenerweckendes.
    Als sie wieder im Lichtkreis des Feuers anlangten, erkannte Robin einen großen, schwarzhaarigen Mann mit buschigen Brauen und einer großen Adlernase. Seine dunklen Augen betrachteten ihn forschend, aber nicht unfreundlich. Um das Feuer herum, ein bisschen weiter weg und nur schwach erkennbar saßen zwei weitere Männer und eine Frau, alle in warme Mäntel gehüllt, die sich leise unterhielten und große Becher in den Händen hielten.
    „Hab keine Angst“, sagte der Mann mit dem römischen Gesicht leise. „Du bist in Sicherheit. Sie sind weg. Und sie werden nicht wiederkommen.“
    Robin setzte sich dankbar auf die warme Decke, unter der er gelegen hatte. Sein Kopf dröhnte. Er schauderte leicht in der Abendkühle.
    „Wie heißt du, mein Junge?“
    Gute Frage, dachte der Junge müde. Er rieb sich die Stirn. „Robin, Sir.“
    „Und weiter?“
    „Nichts weiter.“
    „Wo sind deine Eltern?“
    „Tot.“
    „Und du bist hier allein unterwegs?“
    Robin nickte und merkte sofort, dass ihm das nicht gut bekam.
    Der Mann lächelte mitfühlend. „Du hast wohl mächtig eins auf den Schädel gekriegt, was, Robin? Schlaf dich aus. Morgen wird es dir besser gehen.“
    „Ja. Bestimmt.“
    „Mein Name ist William Hillock. Ich bin Tuchhändler. Wir sind auf dem Weg nach Canterbury, dort sind wir zuhause. Wenn das deine Route ist, können wir ab morgen zusammen reisen. Diese Wälder sind nichts für einen Jungen, der allein unterwegs ist. Sie sind voller Gesindel.“
    Robin war überwältigt von dem Angebot. „Vielen Dank, Sir. Ich muss nach Waringham.“
    Hillock hob kurz die Schultern. „Also bitte. Das liegt auf unserem Weg.“
    Die Frau erhob sich aus dem Kreis am Feuer und kam auf sie zu. Mit einer Hand hielt sie den Umhang vor ihrem Kleid aus weinroter Wolle zusammen und beugte sich leicht über sie. „William, um Himmels willen, lass den Jungen schlafen. Er braucht Ruhe.“
    Hillock lächelte strahlend. „Das ist meine Frau. Isabella.“
    Robin spürte einen Hauch von Lavendelduft, als sie sich ihm zuwandte. Er kam ein bisschen mühsam auf die Füße, legte eine Hand auf die Brust und verbeugte sich leicht. „Mistress Hillock.“
    Sie lachte leise. „Es scheint, wir haben einen wahren Edelmann aufgelesen.“
    Robin errötete heftig. Wie lächerlich er wirken musste in seinem zerlumpten Bauernkittel. Wie ein Tölpel.
    Isabella legte ihm kurz die Hand auf die Schulter. „Ich hole dir etwas zu essen. Du musst hungrig sein nach so viel Aufregung. Und dann ruh dich aus. Morgen früh wird die Welt ganz anders aussehen.“
    Er verneigte sich wieder leicht. Er konnte nicht anders.
    Isabella brachte ihm eine Holzschale, die sie aus dem Topf über dem Feuer gefüllt hatte. Es war eine dicke Suppe mit Kohl und fettem Rindfleisch, besser als alles, was Robin im Kloster je vorgesetzt worden war. Dazu reichte sie ihm ein Stück Brot und einen Becher Wein. Robin bedankte sich höflich und versuchte, nicht zu gierig über diese Köstlichkeiten herzufallen. Während Isabella zu ihrem Platz zurückging, setzte er sich wieder.
    „Ihr seid auf Geschäftsreisen?“, erkundigte er sich zwischen zwei Löffeln.
    William nickte. „Wir waren zuerst in London. Ich mache die Reise nicht immer selbst, aber dieses Mal erwartete ich eine große Lieferung aus Flandern, und mein Londoner Partner ist ein Schlitzohr, weißt du.“ Er zog eine komische Grimasse und hob kurz die Hand. „So ist das eben. Dann waren wir in Heathfield zum Pferdemarkt. Darum kamen wir jetzt von Süden. Dein Glück, mein Junge.“
    Robin kaute nachdenklich. „Eine lange und gefährliche Reise für eine Frau.“
    William hob die Schultern. „Sie wollte unbedingt mit. Und sie ist mir eine große Hilfe bei den Büchern. Außerdem weiß sie mehr über Pferde als ich, und sie war der Ansicht, ich würde betrogen, wenn ich ohne sie nach Heathfield ginge. Zweifellos hatte sie recht.“
    „Warum kauft Ihr Eure Pferde nicht in Waringham, Sir? Das wäre viel näher für Euch.“
    William schüttelte den Kopf. „Du scheinst lange nicht dort gewesen zu sein. In Waringham züchten sie nur noch Schlachtrösser.“
    „Oh.“ Robin war erstaunt. Das hatte er nicht gewusst. Gütiger Himmel, wie lange war er nicht zu Hause gewesen? Vier Jahre …
    „Tja, die Straßen sind nicht sicher“, sagte William in die kurze

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