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Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
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Seite!“
    Dazu war es jetzt zu spät. Das Pferd war bei ihm. Robin streckte ihm die Hand entgegen und blinzelte nicht. Der Jährling kam schlitternd zum Stehen, aber es reichte nicht. Die Wucht seiner Geschwindigkeit katapultierte seinen kräftigen Körper weiter vorwärts, und er stieg und wandte seine schlagenden Vorderhufe nach rechts, weg von Robins Kopf, als habe jemand ihn am Zügel herumgerissen. Dann stand er endlich still, am ganzen Leibe zitternd, und ließ erschöpft den Kopf hängen.
    Robin nahm eilig das lose Seilende in die rechte Hand und streichelte mit der linken den schweißnassen, muskulösen Hals. Sein Herz schlug heftig in seiner Kehle.
    „Das war wirklich knapp“, flüstere er ein bisschen atemlos. Bis zu diesem Moment hatte er nichts von seiner eigenen Angst gespürt. Jetzt machte sie seine Knie weich. „Wirklich verdammt knapp.“ Er strich weiter über den zitternden Hals. „Ganz ruhig. Keine Angst. Alles ist in Ordnung, ich hab’s dir doch versprochen.“
    Die drei Männer kamen näher und starrten ihn mit offenen Mündern an. Männer war nicht ganz richtig, musste Robin feststellen, die beiden ohne Bart schienen kaum älter als er selbst. Sie blinzelten, als könnten sie kaum begreifen, warum er noch heil und lebendig vor ihnen stand.
    Der Bärtige strich sich mit einer seiner mächtigen Pranken über die Stirn. „Bei den Zähnen Gottes, wenn mir einer erzählt hätte, was ich gerade gesehen hab, hätt ich den Kerl einen verdammten Lügner genannt.“
    Robin lächelte verlegen.
    Einer der beiden Stallburschen kratzte sich verwundert die Nase. „Wie hast du das gemacht, he? Das war wie Zauberei.“ Er schien Robin argwöhnisch zu beäugen.
    Robin schüttelte inbrünstig den Kopf, auch wenn diese Erklärung so gut war wie jede andere. „Damit hat es nichts zu tun.“
    „Womit dann?“
    Eine Antwort blieb ihm erspart. Der Bärtige fragte: „Wer bist du, Junge? Hab ich dich hier nicht schon mal gesehen?“
    „Schon möglich. Ich heiße Robin. Bist du der Stallmeister?“
    Der Mann lachte dröhnend. „Gott bewahre! Ich bin Matthew der Schmied. Diese bockige Missgeburt hier sollte heute das erste Paar Schuhe kriegen. Und das hat ihm nicht gefallen. Und diese beiden Schlafmützen haben ihn einfach laufen lassen.“
    Die beiden sahen verlegen auf ihre Stiefelspitzen.
    Matthew zwinkerte Robin zu. „Conrad ist der Stallmeister. Er ist oben auf der Burg und sieht sich die Gäule der neuen Lords an. Sag mal, Junge, du bist nicht von hier, oder?“
    Robin antwortete nicht. „Ob ich hier Arbeit bekommen könnte?“
    Matthew gab wieder sein volltönendes, dröhnendes Lachen von sich. Der Jährling zuckte erschrocken zusammen. „Das würde mich weiß Gott nicht wundern, Bürschchen. Ich weiß nicht, wie du es angestellt hast, diesen Satansbraten hier aufzuhalten, aber ich denke, Conrad wäre verrückt, wenn er dich laufen ließe. Mit ihm musst du reden, wenn du hier arbeiten willst … Und was soll ich dir sagen, da kommt er!“
    Die beiden Stallburschen scharrten unruhig mit den Füßen, und Robin wandte sich um.
    Beim Anblick des Stallmeisters sank sein Herz. Conrad war ein verhältnismäßig kleiner, drahtiger Mann um die dreißig mit schwarzen Haaren und heller Haut – ein sicheres Zeichen für keltische Ahnen. Seine Stirn war hoch und glatt, aber unterhalb der schmalen Brauen und der schwarzen Augen war das Gesicht narbig, als habe er die Pocken gehabt. Seine Nase war fast zierlich und seine Lippen dünn. Er sah nicht so aus, als lächele er oft. Jetzt jedenfalls war sein Ausdruck eher sturmumwölkt. Seine Kleidung war einfach, aber makellos sauber. Die polierten Stiefel verursachten keinen Laut, als er zu ihnen trat.
    Er nickte dem Schmied zu. „Matthew.“ Seine Stimme war rau und leise.
    Matthew nickte zurück. „Gott zum Gruße, Meister Conrad.“
    Der Stallmeister sah die beiden Stallburschen an. „Schon fertig mit dem Füttern?“
    Die beiden glücklosen Burschen senkten die Köpfe und murmelten Unverständliches.
    Conrads Stirn zog sich unwillig zusammen. „Was ist hier los?“
    Der Schmied schien der Einzige zu sein, der nicht vor Ehrfurcht den Kopf verloren hatte. „Wir hatten ein kleines Missgeschick, Conrad.“ Er wies mit einer komischen Geste auf den Jährling.
    Conrad warf einen kurzen Blick auf das verschwitzte Tier. Seine Augen streiften Robin dabei für einen Moment, und der Junge wünschte, es gäbe irgendwo ein Loch, in das er sich verkriechen könnte.
    Conrad

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