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Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
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Männer des Königs sind, die hierbleiben, bis feststeht, wer der neue Earl ist.“
    Robin schüttelte wieder den Kopf. „Ich habe nicht die geringste Ahnung, wer Earl werden wird.“
    Isaac sah ihn ernst an und hob langsam die Schultern. „Tja, du jedenfalls nicht, Junge. So viel steht wohl fest.“
    Robin lachte mit den anderen. Und er fand nicht einmal besonders viel Bitterkeit in seinem Lachen.
    Als Cedric ihn am nächsten Morgen weckte, war der Tag kaum angebrochen. Nur wenig Licht drang durch das Fenster über seinem Bett. Trotzdem zogen die anderen sich eilig an, und er folgte ihrem Beispiel. In einer Ecke des Raumes standen zwei große Kannen mit Wasser am Boden und eine Waschschüssel auf einem wackeligen Tisch. Die Stallburschen machten nacheinander mehr oder weniger gründlichen Gebrauch dieser Einrichtung. Das Wasser wanderte in einem schimmernden Bogen aus dem Fenster über Robins Bett.
    Die Sattelkammer befand sich etwa in der Mitte des Gestüts. Direkt gegenüber stand die Futterscheune, und dazwischen lag ein kleiner, grasbewachsener Platz. Drei Männer standen dort zusammen, ein vierter kam gleichzeitig mit den Jungen, ein dürrer Kerl mit dem flachsblonden Haar und den meergrauen Augen eines wahren Angelsachsen. Seine Nase war schmal und ein wenig krumm, seine Stirn hoch, und sein Kinn kantig und glattrasiert. Er mochte um die vierzig sein. Er verschränkte die langen Arme vor der Brust und lächelte freudlos. „Wieder mal ein Gelage gehalten gestern Abend, ja? Ihr seht aus wie ein Haufen Saufbolde direkt aus dem Wirtshaus. Also dann: Cedric, John, Crispin, Isaac, so wie gestern. Pete und Alfred, ihr geht mit Paul und bringt die Stuten raus. Bertram nimmt Brutus und Dick Philemon. Und du bist der Neue?“
    Robin erwiderte den eisigen, graublauen Blick, und irgendetwas gefiel ihm nicht an diesen Augen. Sie standen zu eng zusammen, und sie wirkten bedrohlich, beinah feindselig. „Ja. Robin.“
    Der Mann nickte knapp. „Stephen. Was kannst du reiten, he?“
    Robin hob die Schultern. Alles, hätte er sagen können, es gab kein Pferd, das ihm Angst machte. Doch er dachte, es sei vermutlich klüger, vorsichtig zu sein. „Ich weiß es nicht. Ich muss es ausprobieren.“
    Stephen zog ironisch die Brauen hoch. „Aber du kannst reiten, ja?“
    „Ja.“
    „Na schön. Wir werden es versuchen. Mit Argos. Mit dem dürfte jede Klosterfrau fertigwerden.“
    Robin wusste nicht, ob die Bemerkung willkürlich war oder eine Beleidigung sein sollte. Er nickte wortlos.
    Stephen machte eine ungeduldige Geste. „Isaac, nimm ihn mit. Zeig ihm alles.“
    Isaac seufzte ergeben. „Also schön. Komm schon, Robin, trödel nicht rum.“
    Alle außer Pete und Alfred, die mit einem der Männer in Richtung der Stuten verschwanden, gingen zurück in die Sattelkammer. Auf Holzpflöcken entlang der Wand ruhten zahllose Sättel, und Zaumzeuge hingen dazwischen von hölzernen Haken herab. Isaac wies auf einen der Sättel. „Da, der ist genau richtig für Argos. Nimm ihn mit und komm. Los, beeil dich mal ein bisschen!“
    Robin nahm wie jeder andere einen Sattel und eine Trense an sich und folgte ihnen zu den Ställen. Die jungen, zukünftigen Schlachtrösser waren in zwei Reihen gegenüberliegender Ställe untergebracht, genau wie die Stuten, aber ein gutes Stück von ihnen entfernt. Junge, neugierige Pferdeköpfe sahen den Stallburschen über die unteren Türhälften hinweg entgegen. Isaac hievte seinen Sattel auf den linken Arm und wies mit der Rechten auf die äußere rechte Tür. „Da, das ist Argos. Sattel ihn und bring ihn raus.“
    Robin entriegelte die Stalltür und trat ein. Argos war ein knochiger Apfelschimmel mit ausladenden, mächtigen Schultern und einem kleinen Kopf. Der Gegensatz wirkte komisch. Aber Robin wusste, dass Zweijährige noch wuchsen; es würde sich vermutlich ausgleichen. Die klaren, dunklen Augen blickten ihn vertrauensvoll an, und er sattelte seinen Gefährten voller Zuversicht. Er hatte keinerlei Bedenken, dass sie gut miteinander zurechtkommen würden.
    Gleichzeitig mit den anderen führte er sein Pferd aus dem Stall und saß auf. Stephen gesellte sich zu ihnen; er ritt einen mächtigen, schrecklich hässlichen Wallach mit langen Beinen – ein Veteran, der schon bessere Tage gesehen hatte. Auf Stephens Zeichen setzte die Abteilung sich in Bewegung und folgte ihm zu einem der Übungsplätze.
    Die jungen Hengste gingen unruhig und schreckten vor ihren eigenen Schatten zurück. Robin merkte

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