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Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
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grollte. Es ginge wohl kaum an, dass auch noch die Pferde wegen dieses blödsinnigen Krieges hungerten … Er streifte Robin mit einem kurzen Blick und sagte nur noch: „Ich werde mich darum kümmern.“
    Nach dem Frühstück ging Robin mit Isaac, Dick und Bertram zu den Zweijährigen zurück. Cedric und John folgten Conrad in den Hof, wo die Jährlinge untergebracht waren. Pete, zum reiten zu dick, aber unvergleichlich im Umgang mit den schwerfälligen, empfindsamen Stuten, wie Robin gehört hatte, ging mit Crispin und den beiden anderen Männern aus dem Dorf, Paul und Gerard, in den ersten Hof.
    Sie ritten wieder eine Stunde lang mit einer Abteilung Zweijähriger, versorgten sie, ritten wieder. Am späten Vormittag war Robin erschöpft. Er hätte nie geglaubt, dass eine Mistgabel so schwer werden konnte, wie die in seinen Händen sich anfühlte. Aber er arbeitete im selben Tempo weiter wie am frühen Morgen und ignorierte seine müden Knochen. Er wollte Conrad beweisen, dass er kein verwöhntes Herrensöhnchen war, dass er, wie er behauptet hatte, ebenso gut arbeiten konnte wie jeder andere hier. Und er wollte lieber heute als morgen drei “eigene“ Zweijährige bekommen, und sie würden im Frühjahr die Höchstpreise bei der Verkaufsauktion erzielen, da war er sicher. Er würde aus jedem von ihnen einen Pegasus machen, denn er war in seinem Element.
    Als endlich alle Zweijährigen ihr Futter und frisches Stroh hatten, war der Vormittag schon weit fortgeschritten. Stephen machte eine Inspektionsrunde und fand überall etwas zu bemängeln. Dann stemmte er die Hände in die Hüften und nickte seinen vier Gehilfen zu. „Also, Jungs. Spielen wir Krieg. Und ich denke, heute sind Brutus und Antor an der Reihe. Bringt sie raus.“
    Robin sah die anderen verständnislos an.
    „Warte nur ab“, sagte Isaac mit lachenden Augen. „Das wird dir auch gefallen. Ich finde, es ist das Beste am ganzen Tag. Geh mit Bertram. Ich hole Antor.“
    Bertram nahm Robin mit zu einem eingezäunten Platz, in dessen Mitte zwei beachtliche Scheiterhaufen errichtet waren. Er machte sich mit Flint und Feuerstahl daran zu schaffen. Schnell hatte er den Zunder entfacht, und bald darauf loderten und prasselten zwei große Feuer.
    „Und jetzt?“, fragte Robin, immer noch ahnungslos, was es damit auf sich haben könnte.
    „Na ja“, begann Bertram mit einem Achselzucken. „Wovor haben Pferde am meisten Angst?“
    „Feuer.“ Langsam dämmerte es ihm. „Und Lärm.“
    „So ist es. Aber in einer Schlacht gibt es oft Feuer, und ein gutes Schlachtross muss ohne Angst genau da hingehen, wo der größte Lärm ist. Schlachtenlärm. Wir gewöhnen sie daran, damit sie die Angst verlieren. Da.“ Er wies auf eine Reihe rostiger Eisenstangen, die am Zaun lehnten. „Die sind für den Lärm. Such dir die beiden besten aus.“
    Immer noch ungläubig und nicht sicher, ob Bertram ihn auf den Arm nehmen wollte, packte Robin die ersten beiden Eisenstangen. Die eine war lang und ziemlich schwer, die zweite kürzer und leichter. Er schlug sie versuchsweise aneinander, und sie gaben einen hässlichen, klirrenden Ton von sich.
    Dann kamen Stephen, Isaac und Dick mit den beiden Pferden. Isaac band Antor am Zaun an und vergewisserte sich, dass der Knoten fest war. Dick gab Stephen die Zügel. Die beiden Jungen traten zu Robin und Bertram, und Stephen wartete, bis alle vier mit Eisenstangen bewaffnet hinter den beiden Feuern Aufstellung genommen hatten. Dann saß er auf.
    Auf sein Zeichen begann ein Höllengetöse. Die vier Stallburschen schlugen nicht nur mit ihren Stangen aneinander, sie erhoben auch ein beachtliches Kriegsgebrüll. „He! He! Attacke!“ und „Wir schlagen ihnen die Schädel ein!“ und „Nieder mit den Franzosen!“ tönte es überall um Robin herum, und dann fiel er lachend selbst mit ein. „Nieder mit den Franzosen! Für König Edward und den Schwarzen Prinzen!“
    Stephen ritt an und drängte Brutus in einen leichten Galopp. Als der junge Hengst merkte, wohin die Reise gehen sollte, versuchte er eine scharfe Kehrtwende. Aber Stephen ließ ihm keine Gelegenheit. Am kurzen Zügel lenkte er das Pferd auf die beiden Feuer zu, bis Brutus mit zurückgelegten Ohren und verdrehten Augen seitwärts darauf zutänzelte. Als sie fast dort waren, bockte er, machte ein paar wilde Sprünge und versuchte, seinen Reiter abzuwerfen. Er musste feststellen, dass ihm das nicht gelang, und er nahm die Trense fest zwischen die Zähne, stieg wieder und nahm

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