Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut
Wangen und schon schlechten Zähnen.
Robin hob die Hände. „Ich weiß nicht. Zuerst hat er nein gesagt. Und dann hat der Schmied mit ihm geredet.“
„Hm, nicht, dass wir nicht noch ein Paar Hände brauchen können“, warf John ein. „Aber wir sind sonst nie mehr als zwölf im Winter.“
„Zwölf?“, Robin sah sich verständnislos um.
„Die anderen haben Familie und wohnen im Dorf. Jedenfalls, nach der Vorstellung mit dem Jährling wundert mich nicht, dass Conrad dich haben wollte.“
Robin winkte verlegen ab. „Das war nichts.“
„Hm … das würd ich nicht sagen“, erwiderte Cedric. Er sprach langsam und nachdenklich. Er redete meistens so, und seine Stirn zog sich oft in tiefe Falten. Cedric war der klügste unter ihnen, und sein Wort hatte bei den anderen Gewicht. „Es war, als hättest du den Gaul gebannt. Schon sonderbar.“
„Nein“, widersprach Robin energisch. „Ich hab nur versucht, ihn zu beruhigen. Es war nichts weiter. Wie viele Pferde sind hier im Moment?“
„Vierundzwanzig Stuten, alle trächtig. Drei Deckhengste. Zwölf Jährlinge und vierzehn Zweijährige. Die werden im Frühjahr verkauft, dann sind sie fertig ausgebildet.“
„Und die Jährlingsstuten?“
„Verkauft. Letzten Monat schon. Die Stuten werden hier nicht zugeritten. Lohnt sich nicht, sagt Seine Lordschaft immer … ich meine, sagte er, dein alter Herr, und er hatte recht. Wir bilden nur noch Kriegspferde aus. Alles Hengste, versteht sich.“
„Und wer macht das? Wer bildet sie aus?“
„Conrad reitet sie zu. Er und Stephen. Das ist seine rechte Hand, du wirst ihn morgen kennenlernen“, prophezeite Isaac.
„Und mich vor ihm hüten?“, erkundigte Robin sich interessiert.
Isaac grinste düster. „Ja. Kann nicht schaden. Aber wird auch nicht viel nützen. Conrad ist schon schlimm. Aber Stephen ist … wie alle sieben Plagen Ägyptens auf einmal.“
„Zehn“, verbesserte Cedric.
„Von mir aus.“
Robin zuckte die Achseln. „Und Conrad?“
Er bekam nicht gleich eine Antwort. Alle schienen zu zögern.
„Ist er schon lange hier?“, fragte Robin. „Ich hab ihn früher nie gesehen. Aber er kannte mich. Was ist aus Ethelwold geworden, dem alten Stallmeister?“
„Ethelwold ist verunglückt“, erzählte Dick, ein stiller Junge mit dunklen Haaren und fast schwarzen Augen. „Das muss, warte mal, ungefähr drei Jahre her sein. Es war eine Höllenbrut von einem Zweijährigen. Bösartig. Alle hatten eine Heidenangst vor ihm. Aber Ethelwold wollte ihn einfach nicht aufgeben, er hatte einen richtigen Narren an ihm gefressen. Er ist mit ihm in den Wald geritten, und nach einer Stunde kam der Gaul allein zurück. Wir wissen nicht genau, was passiert ist. Irgendwie hat er Ethelwold abgeworfen und, na ja, wie soll ich sagen … Junge, es war schrecklich.“
Robin sah ihn gebannt an. „Was?“
„Tja, scheint, er hat ihn abgeworfen und ist dann auf ihm rumgetrampelt. Ich hab’s nicht gesehen, aber es heißt, der Stallmeister war kaum noch zu erkennen. Conrad war damals der Vormann hier. Er und Stephen haben Ethelwold gefunden. Und als sie wiederkamen, haben sie dem Gaul die Kehle durchgeschnitten. Und Conrad hat den ganzen Tag mit niemandem ein Wort gesprochen. Er hatte viel übrig für den alten Ethelwold. Sie waren wie Vater und Sohn, heißt es.“
Robin unterdrückte ein Schaudern. Für gewöhnlich mochte er haarsträubende Geschichten, aber nicht, musste er feststellen, wenn es um Leute ging, die er gekannt und geschätzt hatte. „Wo kommt er her? Conrad, meine ich. Und was ist mit seinem Gesicht?“
„Keiner weiß so genau, wo er her ist“, antwortete John kopfschüttelnd. „Die einen sagen, aus dem Norden, manche behaupten sogar, aus Schottland. Wieder andere sagen, er sei aus Wales. Er spricht nicht wie die Leute hier. Und sein Gesicht, tja, keine Ahnung, Mann. In dieser Gegend hat es seit Ewigkeiten keine Pocken gegeben.“
Alfred verteilte den Rest aus dem Krug auf die neun Becher. „Und wer wird unser neuer Lord, was meinst du, Robin? Du solltest es doch wissen.“
Robin schüttelte verwirrt den Kopf. „Nein. Als ich heute Nachmittag ankam, dachte ich, die neuen Herren seien schon hier.“
Cedric schob die Unterlippe vor. „Nur ein paar Raufbolde. Ritter. Als die Neuigkeiten über … Seine Lordschaft hier ankamen, sind die meisten, die die Burg bewachten, einfach verschwunden, aber nicht alle. Gestern kamen die neuen, ein Dutzend vielleicht. Raue Gesellen. Wir glauben, dass sie
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