Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut
Kerl, von dem wir euch erzählt haben“, sagte schließlich einer der beiden, die bei seiner Ankunft mit dem Schmied zusammen dem Jährling nachgejagt waren. Cedric, erinnerten sich Robin.
Er spürte sein Herz schlagen, bemühte sich um ein unbeschwertes Lächeln und grüßte höflich.
Sie nickten und murmelten und starrten ihn unverwandt an.
Er deutete auf die Strohbetten. „Welches ist meins?“
Einer erhob sich, ein breitschultriger Junge in seinem Alter mit hellbraunen Haaren und einer hässlichen, rötlichen Narbe auf der Stirn. „Direkt neben dem Fenster. Da, wo’s reinregnet und am schlimmsten zieht, Euer Lordschaft.“
Robins Mut sank. Sie wussten also, wer er war. Wer er gewesen war. Wie hatte er nur glauben können, es würde nicht herauskommen? Er versuchte, keine Regung zu zeigen und ging zu dem ihm zugewiesenen Bett. „Danke.“
„Oh, keine Ursache, Euer Lordschaft.“ Der Junge grinste.
Robin legte seine neuen Sachen auf die Decke und setzte sich auf sein Lager. „Mein Name ist Robin.“
„Und mein Name ist Isaac, Mylord, Euer demütiger Diener.“ Er verbeugte sich tief, und die anderen lachten.
Robin sagte nichts.
„Wie ich höre, hat Euer Vater mitten in der Schlacht die Seiten gewechselt und einen Bückling vor dem französischen König gemacht?“
„Dann weißt du mehr als ich“, antwortete Robin zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Isaac verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn abschätzend an. „Warum sonst hat er sich wohl aufgehängt, wenn es nicht stimmt?“
„Isaac …“, begann einer der anderen unsicher.
Robin stand auf und machte einen wütenden Schritt auf ihn zu. „Na schön. Und wer ist dein Vater, Großmaul? Na komm schon, sag es mir, damit ich mich über ihn lustig machen kann. Fair ist fair.“
Isaac starrte ihn verdutzt an, öffnete den Mund und schloss ihn wieder.
„Keiner weiß, wer Isaacs Vater ist“, sagte Cedric in die plötzliche Stille. „Seine Mutter wusste es vielleicht, aber wetten würde ich darauf auch nicht.“
In das allgemeine Gelächter stimmte Isaac großmütig mit ein. „So ist es, Junge. Nach allem, was ich weiß, könnten wir Brüder sein.“
Durchaus möglich, fuhr es Robin durch den Kopf. Es war allgemein bekannt, dass sein Vater nie die Hände von seinen Mägden lassen konnte. Er nickte Isaac ernst zu. „Gegen einen Bruder hab ich nichts einzuwenden.“
Isaac grinste breit. Er war eigentlich eher gutmütig als bösartig; seine grausamen Worte waren nichts als unbedachter Übermut gewesen. Er wies zu der Runde am Tisch hinüber. „Also kommt, Euer Lordschaft. Ich denke, wir haben noch einen Schluck Bier übrig. Wenn das fein genug für dich ist.“
Robin folgte ihm willig und überlegte, dass er sich an ihre Spötteleien besser schnell gewöhnen sollte. Wenn er sich darüber ärgerte, würden sie nie damit aufhören.
Alles in allem waren sie nette Burschen. Einer nach dem anderen stellte sich vor, und Robin lernte bald, welches Gesicht zu welchem Namen gehörte. Cedric und John, die er am Nachmittag schon gesehen hatte, waren zwei Brüder aus Camberfield, einem kleinen Dorf etwa fünf Meilen östlich von Waringham. Ihre ganze Familie war an der Pest gestorben, und sie waren hierhergekommen, um Arbeit zu finden. Die anderen waren aus Waringham, der Bastard Isaac ebenso wie Crispin und Alfred, Bertram, Dick und Pete. Sie waren jüngere Söhne aus großen Bauernfamilien, die keine Hoffnung hatten, den väterlichen Hof zu übernehmen, und die sich hier Arbeit gesucht hatten, damit zu Hause ein Maul weniger zu stopfen war, und vor allem, weil sie Pferde liebten. Robin war erstaunt und in fast alberner Weise beglückt, als er feststellte, dass sie alle diese Leidenschaft mit ihm gemeinsam hatten. Es machte ihm Hoffnung.
Sie machten ihm Platz auf den Strohballen, und Alfred schenkte ihm einen Becher Bier aus einem tönernen Krug ein. „Da. Dünn und warm. Gewöhn dich dran.“
Robin trank ihm dankbar zu. Er würde keine Schwierigkeiten haben, sich daran zu gewöhnen. Wen in St. Thomas außerhalb der Mahlzeiten dürstete, der konnte aus dem Mühlbach, dem Fischteich oder, was wesentlich häufiger geschah, heimlich aus den Weihwasserbecken trinken. Er wischte sich mit dem Ärmel über den Mund. „Hm. Gar nicht so übel.“
Sie beäugten ihn neugierig. „Wie hast du das alte Furchengesicht dazu gekriegt, dir Arbeit zu geben?“, wollte Pete wissen, ein dicker, blondgelockter Junge um die fünfzehn mit roten
Weitere Kostenlose Bücher