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Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
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entschuldigen.“
    „Nein?“
    Raymond hörte den gefährlichen Tonfall und atmete tief durch. „Nein, Sir. Ich glaube wirklich nicht, dass ich das tun werde. Selbst wenn ich, so wie du mich ansiehst, meinen Entschluss vermutlich bereuen werde …“
    Robin hatte wie so oft Mühe, ernst zu bleiben. Er räusperte sich ironisch und setzte sich auf die gepolsterte Fensterbank. „Fangen wir damit an, dass du mir erzählst, worüber ihr gestritten habt.“
    „Worüber schon. Waringham. Er redet nie über etwas anderes mit mir, wenn er sich gelegentlich dazu herablässt, das Wort an mich zu richten.“
    „Was hat er gesagt?“
    „Dass es uns in Wirklichkeit gar nicht gehört, sondern ihm. Dass wir Räuber sind, und dass der König das Unrecht eines Tages gutmachen wird, wenn er wieder selber regiert.“
    „Das war alles?“
    „Nein. Dann hat er gesagt, er würde dafür sorgen, dass du als Verräter verurteilt wirst, wenn er zu seinem Recht kommt, einmal hätten sie dich schließlich fast schon angeklagt.“
    Sieh an, dachte Robin, der kleine Kerl wusste seine scharfe Zunge ebenso treffsicher einzusetzen wie sein Vater.
    „Und da fandest du, du hattest genug gehört?“
    Raymond nickte.
    „Bei dem Thema verlierst du regelmäßig die Nerven, Raymond. Wann gedenkst du, damit aufzuhören?“
    „Weiß nicht. Wenn die Mauern des Tower geschleift sind und alle Ratten von London tot.“ Er sagte es mit einem Grinsen, aber Robin wusste, dass diese Sache Raymond immer noch zu schaffen machte, selbst nach zwei Jahren.
    „Also hast du auf ihn eingedroschen, obwohl er kleiner ist als du.“
    Raymond nickte unwillig. „Ehrlos, ich weiß. Es tut mir leid.“
    „Wenn es dir leidtut, solltest du dich entschuldigen.“
    „Nein.“
    „Warum nicht?“
    „Weil er nur wieder irgendetwas Grässliches zu mir sagen würde. Er will mich nur erniedrigen.“
    „Weil er sich selbst gedemütigt fühlt.“
    „Geschieht ihm recht …“
    „Oh, Junge, du weißt nicht, was du redest. Das ist wirklich gehässig.“ Er stand wieder auf und legte seinem Sohn die Hände auf die Schultern. Raymond zuckte fast unmerklich zusammen. Robin betrachtete ihn argwöhnisch, öffnete die Kordel an Raymonds Wams und zog es über die Schulter zurück. Dann pfiff er leise durch die Zähne. „Vater Nicholas muss ernstlich wütend auf dich gewesen sein.“
    Raymond trat einen Schritt zurück und brachte mit heftigen Bewegungen seine Kleidung in Ordnung. „Auch das verdanke ich meinem neuen Mitschüler. Er hat Vater Nicholas gesagt, ich hätte meine Schreibaufgaben nicht selber gemacht, sondern Margery bestochen.“
    „Und? War’s so?“
    „Ja. Und er hat mich einfach verpfiffen. Ich meine, wieso lässt er seinen ganzen Groll an mir aus? Ich werde Waringham so wenig kriegen wie er.“
    In diesem Punkt irrte Raymond sich. Robin hatte bereits Schritte in die Wege geleitet, um den Titel und das Lehen von Burton auf Edward zu übertragen. Er würde es für seinen Sohn verwalten, bis dieser erwachsen war, aber Edward sollte der rechtmäßige Earl of Burton werden. Und wenn die Zeit kam, würde Raymond Waringham erben. So würde jeder Sohn dort sein, wo seine Wurzeln lagen. Robins Testament sah es so vor, aber jetzt war kaum der geeignete Augenblick, darüber zu reden.
    „Raymond, ich bitte dich, hab ein bisschen mehr Geduld mit Mortimer. Sei vernünftiger als er und anständiger.“
    „Aber warum?“
    „Weil ich in dieser Sache auf deine Hilfe angewiesen bin. Ich kann ihn nicht erreichen, er lässt es nicht zu. Aber du könntest …“ einen guten Einfluss auf ihn haben , hatte er sagen wollen, bis ihm einfiel, dass der alte Geoffrey genau das zu ihm gesagt hatte, als er Robin zum gemeinsamen Unterricht mit Mortimer verurteilte. „Hör zu, Raymond, ich schlag dir ein Geschäft vor. Ich weiß, dass du darauf brennst, in den Dienst des Earl of Derby zu treten.“
    Raymond nickte. „Als Edward zehn war, durfte er ja auch gehen.“
    „Aber du bist nicht so besonnen und diszipliniert wie dein Bruder. Du hast andere Vorzüge. Zehn ist sehr jung, kaum jemand gibt seinen Sohn so früh in die Ausbildung. Edward war eine Ausnahme. Ich habe mit Henry … dem Earl of Derby ausgemacht, dass du zu ihm kommst, wenn du vierzehn bist.“
    „ Was ?“ Raymond riss entrüstet die Augen auf.
    „Da siehst du’s“, sagte Robin stirnrunzelnd. „Was fällt dir ein, mich zu unterbrechen? Wann wirst du lernen, dich zu beherrschen?“
    „Entschuldige, Vater.“
    „Also,

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