Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
Vom Netzwerk:
weiter: Bemüh dich um Mortimer. Versuch, ihn dir zum Freund zu machen. Ich bin sicher, es steckt ein anständiger Kerl in ihm. Also, sei geduldig und halt ihm die Tür offen. Und wenn es dir gelingt, ihn zu gewinnen, werde ich überzeugt sein, dass du über genug Selbstbeherrschung und Beharrlichkeit verfügst, um ein Jahr früher zu gehen.“
    „War’s das? Kann ich was fragen?“
    „Bitte.“
    „Wieso sagst du, du glaubst, er sei ein anständiger Kerl? Wo wir doch beide wissen, wie sein alter Herr war. Warum machst du mir was vor, Vater?“
    „Das tu ich nicht. Aber Mortimer ist auch Blanches Sohn. Und sein Großvater war ein größerer Ehrenmann als deine beiden Großväter.“
    „Was kann ich für meine Großväter … Also gut. Und was ist, wenn ich mich bemühe, bis mir die Puste ausgeht, und ich habe trotzdem keinen Erfolg?“
    „Dann hast du Pech gehabt.“
    Raymond sah ihn verblüfft an und begann dann langsam zu grinsen. „Abgemacht.“
    Robin streckte die Hand aus, und sein Sohn schlug ein.
    Im Juli brachte Isaac die drei Jährlingsstuten aus Burton und zwei weitere aus Fernbrook, die er Conrad und Robin verkaufte. Er hatte die Gelegenheit ergriffen, um seine alte Heimat wiederzusehen, aber er wollte sich nicht lange aufhalten.
    „Der Norden wird unruhig. Die Schotten haben sich geweigert, den Waffenstillstand zu verlängern, heißt es“, berichtete er. „Hotspur Percy hebt Truppen aus.“
    Robin hatte von den beunruhigenden Gerüchten schon gehört. „Ich hoffe, Fernbrook ist weit genug von der Grenze weg. Aber Isaac, wenn es brenzlig wird …“
    „Werden wir alle in Burton Zuflucht suchen, sei unbesorgt.“
    Robin nickte. „Und jetzt erzähl mir von meinen Enkeln.“
    Isaac strahlte. „Ich fürchte, die armen Jungs werden aussehen wie ich. Sie haben nicht das Geringste von euren ebenmäßigen Adelsgesichtern. Aber sie sind gesund und kräftig, und sie laufen.“
    Isaacs sorgsam verborgener Stolz rührte Robin. Wie gut, dachte er, wie gut, dass alles so gekommen ist. „Und Anne?“
    „Es geht ihr gut. Sie ist wie du, sie arbeitet zu viel, trotz der Kinder kann sie nicht von den Pferden lassen.“
    „Und die Träume?“
    Isaac hob ergeben die Schultern. „Daran hat sich nichts geändert. Früher hat sie geglaubt, es werde aufhören, wenn sie keine Jungfrau mehr ist. Dann dachte sie, nach dem ersten Kind. Es war besser während der Schwangerschaft. Aber sie sind zurückgekommen.“
    Agnes schüttelte den Kopf. „Mein armes Lämmchen. Vielleicht solltet ihr einfach bald wieder ein Kind bekommen.“ Sie grinste über Isaacs Verlegenheit. „Bleibt ihr zum Essen?“
    Robin war versucht anzunehmen. Die Mahlzeiten im Kreise seiner Lieben waren selten harmonisch. Aber er schüttelte den Kopf. Er wollte Blanche nicht mit dem häuslichen Unfrieden alleinlassen. „Nein, ich mach mich auf den Weg. Was ist mit dir, Isaac?“
    Er stand auf. „Ich komme mit. Bis morgen, Conrad.“ Er küsste Agnes die Wange, endlich ohne Befangenheit.
    „Mich wundert, dass du noch hier bist“, sagte er zu Robin, als sie über den Mönchskopf gingen. „Jetzt da alles geregelt ist, dachte ich, nichts könnte dich hindern, endlich nach Spanien zu gehen.“
    „Und das würde ich auch lieber heute als morgen.“
    „Du vermisst Lancaster, nicht wahr?“
    Robin nickte. „England ist nicht dasselbe ohne ihn. Aber Henry hindert mich. Und meine Familie.“
    „Vielleicht wäre es lehrreich für den Earl of Derby festzustellen, dass er auch zurechtkommt, wenn du fort bist.“
    Das dachte Robin auch. Aber als er vergangene Woche für zwei Tage in London gewesen war, hatte Henry ihn wiederum gebeten zu bleiben. Wenigstens bis zum Frühjahr. Die Lage war ruhiger, aber nicht einfacher geworden. Die Königin hatte schon wieder eine Fehlgeburt gehabt. Und Gloucester drängte den König, ihn zu seinem Erben zu erklären, bis die Königin einen gesunden Jungen zur Welt brachte. Der König, neuerdings meistens unentschlossen und phlegmatisch, zögerte noch. Aber Henry befürchtete, dass er Gloucesters Einfluss mehr und mehr erlag.
    Robin schüttelte seufzend den Kopf. „Ich weiß nicht, was richtig ist. Ich weiß nur, dass Blanche mir nie verzeihen würde, wenn ich jetzt ginge.“
    Sie aßen natürlich in dem Raum über dem Rosengarten. Tagsüber war es Robins Arbeitszimmer, wo er seine Besprechungen mit Fitzroy abhielt, seine Routinearbeit und Korrespondenz erledigte oder Boten und Gäste aus Canterbury oder London empfing.

Weitere Kostenlose Bücher