Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
Vom Netzwerk:
allein, wenn auch langsam und mühevoll. Den Stallknechten blieb nicht verborgen, dass etwas nicht stimmte, aber sie tauschten nur ratlose Blicke. Unauffällig auf Robins Arm gestützt, gelangte der Herzog in die Burg und die Treppe hinauf. Dankbar sank er auf sein Bett, wo er reglos und mit geschlossenen Augen auf der Seite liegen blieb. Er umklammerte den linken Arm mit der Rechten und keuchte leise.
    Robin betrachtete ihn angstvoll, aber er hielt das Mitgefühl aus seiner Stimme ebenso wie aus seiner Miene. „Ich hole Euren Leibarzt.“
    „Nein.“
    „Oh, bitte, Mylord, Ihr seid krank.“
    „Das ist … nicht zu leugnen. Aber er kann nichts tun. Es vergeht … oder es vergeht nicht. Holt Katherine.“
    „Wie Ihr wünscht.“
    Robin eilte hinaus, machte Lancasters Kammerdiener ausfindig und schickte ihn hinauf. Dann begab er sich auf die Suche nach den Damen und fand sie kichernd wie zwei Küchenmägde über eine der anzüglicheren Geschichten aus Geoffrey Chaucers Canterbury-Erzählungen gebeugt.
    „Lady Katherine, es tut mir leid …“
    Sie blickten auf, und Katherine wurde bleich, als sie sein Gesicht sah. „Ist es wieder ein Anfall?“
    „Ja. Aber er war bei Bewusstsein, als ich ging, und er verlangt nach Euch.“
    Sie stürzte hinaus. Auf der Schwelle verlor sie ihren Schulterschal, aber sie merkte es nicht.
    Robin stand vor dem Kamin und wärmte sich den Rücken. Blanche trat vor ihn und strich mit dem Finger über die Kummerfalten auf seiner Stirn.
    „Denkst du, er wird sterben?“
    „Ich weiß es nicht. Aber er ist sehr krank. Sein Herz … Er kann lächeln, so viel er will, Blanche, mir macht er nichts vor. Er kann es nicht ertragen, was Richard Henry angetan hat. Er hat es versucht. Er hat sich bemüht, es wie jeden anderen Schachzug des Königs zu handhaben. Aber dieses Mal ging es nicht. Dieses Mal war es einfach zu schlimm.“
    Gegen Abend ließen Lancasters Schmerzen in Brust und Arm ein wenig nach, und das beklemmende Gefühl von Enge ebbte ab. Lady Katherine verjagte die Köchin vom Herd und kochte eine kräftige Brühe, die er widerspruchslos aß. Sie schien ihm etwas Kraft wiederzubringen; er schickte nach Harry und ließ sich vom Verlauf der Jagd berichten. Dann verlangte er nach einem Schreiber, dem er mit leiser, ruhiger Stimme ein neues Testament diktierte. Weil er der reichste Mann Englands war, dauerte das Diktat sehr lange, und es war viel zu anstrengend. Dennoch bestand er darauf, es zu Ende zu bringen, und kaum war der Schreiber gegangen, schlief er ein. Katherine wachte an seinem Bett, bis Robin kam, um sie abzulösen.
    „Madam, wir dürfen Henry nicht länger verschweigen, wie es um seinen Vater steht“, sagte Robin eindringlich.
    „Aber was soll es helfen, wenn er davon weiß? Er kann nicht herkommen. Er wird sich nur quälen“, wandte Katherine ein.
    „Das wird er zweifellos. Trotzdem. Er und Edward sind im Begriff, auf Pilgerschaft zu gehen. Und das darf er jetzt einfach nicht.“
    Sie dachte kurz nach. Dann nickte sie traurig. „Ihr habt recht.“
    Sie war übermüdet und sehr bekümmert, aber sie ließ sich niemals gehen. Robin war froh. Er war dankbar, dass er dies hier nicht mit Constancia durchstehen musste. Er fand es so schon schwer genug.
    Er schickte einen Pagen in die Halle hinunter, und kurz darauf erschienen Francis Aimhurst, Tristan Fitzalan und Raymond.
    Robin nickte ihnen knapp zu. „Betrachtet euch als Freiwillige. Ihr reitet nach Paris.“
    Sie stimmten willig zu.
    „Ich denke, es wäre das Beste, Ihr brecht morgen früh auf. Die Zeit drängt.“
    Raymond konnte sich nicht zurückhalten. „Aber ich dachte, es gehe ihm besser …“
    Robin antwortete nicht gleich. Dann hob er ratlos die Schultern. „Heute, ja. Aber gestern war ein schlechter Tag. Es geht auf und ab. Seit über zehn Tagen. Sagt Henry nur, sein Vater sei erkrankt und dass ich ihm rate, seine Reisepläne aufzuschieben. Eure Befürchtungen verschweigt ihm, hört ihr.“
    „Ja, Sir.“ Aimhurst verneigte sich ebenso wie Fitzalan.
    Raymond sah seinen Vater noch einen Moment an und erkannte, wie schlimm es wirklich stand. Er schüttelte langsam den Kopf. „Ich fürchte, ich kann jetzt nicht nach Paris reiten, Vater.“
    Robin runzelte gereizt die Stirn. „Was soll das heißen?“
    „Ich habe es Harry versprochen.“
    „Was hast du ihm versprochen?“
    „Dass er mich an seiner Seite findet, wenn es hart auf hart kommt. Und das wird es doch, nicht wahr?“
    Sie sahen sich in die

Weitere Kostenlose Bücher