Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
Vom Netzwerk:
gute Schutzengel deines Hauses hat keine Einwände. Waringham?“
    Robin biss die Zähne zusammen und verneigte sich. Welches Spiel spielst du, Richard?
    „Wie käme ich dazu, Sire. Wo wüsste ich Harry besser aufgehoben? Ich hätte augenblicklich ohnehin kaum Zeit, mich ihm zu widmen.“
    Richard nickte überzeugt. „Aufwendige Angelegenheit, eine Nachlassverwaltung, nicht wahr. Vor allem bei einem solchen Nachlass.“ Er lachte, und seine Höflinge stimmten schleunigst ein.
    Robin lachte nicht. „Nicht gerade aufwendig. Nur schwierig. Schwierig vor allem dann, wenn die Güter, die Gegenstand dieses Nachlasses sind, von königlichen Truppen besetzt sind, die meine Anwälte nicht einlassen.“
    Die letzten Wellen des leisen Gelächters verstummten jäh. Auch der König war ernst geworden. Mit halb geschlossenen Augen sah er Robin an. „Habt Ihr eine Beschwerde vorzubringen, Sir?“
    „Allerdings.“
    „Nun, morgen versammelt sich das Parlament in Shrewsbury. Es wäre wohl passender gewesen, Ihr hättet bis dahin gewartet. Aber bitte. Meinethalben auch hier und jetzt. Hört zu, Waringham. Ich habe gute Neuigkeiten: Ihr seid Euer lästiges Amt los. Wir haben beschlossen, es jemand anderem zu übertragen.“
    „Ach, tatsächlich? Ich fürchte, damit verstoßt Ihr gegen den letzten Willen Eures Onkels.“
    „Und ich fürchte, jemand hat ihm die Hand geführt, als er diesen letzten Willen verfasste. Wer wohl?“
    Robin war einen Augenblick sprachlos, dann warf er Mortimer einen kurzen, bitterbösen Blick zu. „Glückwunsch. Für dich wird es sich bestimmt als ein höchst einträgliches Amt erweisen. Ich bin überzeugt, du wirst fette Beute machen. Wie eine Aaskrähe.“
    Empörtes Geraune erhob sich, und der König donnerte die Faust auf den Tisch. „Waringham, das verbitten Wir Uns. Darf man erfahren, welchen Verdacht Ihr gegen Sir Mortimer hegt?“
    „Den Verdacht, mein König, dass der Duke of Hereford eines Tages heimkehrt, um festzustellen, dass er bettelarm ist.“
    Der König lehnte sich lächelnd in seinen thronartigen Sessel zurück und schüttelte den Kopf. „Oh, darum macht Euch keine Sorgen. Das wird er nicht.“
    „Was wird er nicht?“, fragte John in die Stille.
    „Heimkehren. Mein lieber Somerset, Wir haben den Fall Eures Bruders noch einmal überdacht, und angesichts der Vielzahl und Schwere seiner Vergehen haben Wir sein Urteil revidiert.“ Er erhob sich und sah von John zu Robin. „Unter dem Ausdruck Unseres tiefsten Bedauerns verbannen Wir Unseren Cousin Henry Duke of Hereford auf Lebenszeit. Seine Güter und Besitztümer fallen an die Krone.“
    Es gab einen Tumult unter den anwesenden Lancastrianern. Harry wollte aufspringen, aber Raymond war zur Stelle. Er stand hinter ihm und legte beide Hände auf seine Schultern.
    „Nein.“
    „Lass mich …“
    „Ganz ruhig“, flüsterte Raymond heiser. „Senk den Kopf in Demut und lass ihn dein Gesicht nicht sehen. Hier geht es um unser aller Leben, Harry.“
    Die Anspannung verließ Harrys Körper, fast sackte er in sich zusammen. „Heilige Jungfrau, steh uns bei …“
    Raymond ließ die Hände von seinen Schultern gleiten und trat unauffällig einen Schritt zurück. Ängstlich sah er zu seinem Vater hinüber.
    Robin hatte sich erhoben und sah den König unverwandt an. „Sollte ich ein Parlament versäumt haben, Sire? Mir ist kein Beschluss diesbezüglich bekannt.“
    Richard zuckte die Achseln. „Den holen Wir Uns morgen.“
    „Und wenn das Parlament nicht zustimmt?“
    „Es wird.“
    „Weil Ihr ein Puppentheater daraus gemacht habt?“
    Der König beugte sich leicht vor und stützte die Hände auf den Tisch. „Sehnt Ihr Euch so sehr nach Hereford, dass Ihr ihm Gesellschaft leisten wollt?“
    Robin lächelte kalt. „Früher oder später wird es merklich leerer werden in England.“
    Der König lief rot an. „Ich wünschte, mein Vater hätte sich nicht erweichen lassen und Euch Eure verdammte Zunge herausgerissen. Vieles spräche dafür.“
    „Es wird nicht nur leerer, sondern auch stiller …“
    „Oh, mein Gott, Robin, was tust du?“, flüsterte Blanche erstickt an seiner Seite. „Sieh zu Mortimer. Sieh, wie er lächelt. Du lieferst uns ihm aus. Uns alle. Zählt denn wirklich gar nichts mehr für dich, seit Lancaster tot ist?“
    Fast mit einem Ruck kam Robin zu sich, und er spürte einen heißen Stich der Angst im Bauch, als ihm bewusst wurde, was er gesagt hatte. Gütiger Jesus, dachte er, wie alt muss ich werden, damit

Weitere Kostenlose Bücher