Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
Vom Netzwerk:
mir dergleichen nicht mehr passiert? Warum muss ich so sein? Alle haben sich beherrscht, John und seine Brüder, Hotspur, Harry, sogar mein hitzköpfiger Raymond. Nur ich nicht. Also dann. Tue Buße, Robin of Waringham, du Dummkopf. Komm schon, Knie. Beuge dich. Beuge dich vor diesem Monster und sühne für meine verfluchte Zunge. Vielleicht hat Richard recht, vielleicht wäre es wirklich besser, Prinz Edward hätte sie abgeschnitten …
    Er trat vor den König und sank auf die Knie. „Ich bitte um Verzeihung, Sire. Ich weiß kaum, was über mich gekommen ist.“
    Richard betrachtete ihn eingehend und weidete sich ebenso genüsslich an seinem Anblick wie Mortimer. Dann ging ihm auf, dass diese Anwandlung von Reue seinen Plänen gänzlich zuwider war, und er runzelte unversöhnlich die Stirn.
    „Ihr stellt hohe Ansprüche an Unsere Milde, Sir.“
    Robin konnte nicht antworten.
    Plötzlich stand John an seiner Seite. „Aber wessen Milde könnte größer sein als die des Königs, Sire?“, fragte er mit der samtweichen Stimme, die er von seinem Vater geerbt hatte, und kniete sich neben Robin.
    „Und welche Tugend Gott gefälliger als Caritas “, fügte sein Bruder Henry, der Bischof, hinzu und kniete an Robins anderer Seite nieder. Der jüngste Bruder, Thomas, folgte schweigend, und Hotspur erhob sich von seinem Platz und gesellte sich zu ihnen. Robin hielt den Kopf tief gesenkt, aber er sah aus dem Augenwinkel, was sie taten. Ein Lancastrianer nach dem anderen kam und kniete vor dem König nieder, bis kein Platz mehr vor der hohen Tafel war.
    Richard betrachtete das Schauspiel ungläubig. Er war gänzlich überrumpelt. Matt saß er in seinem Sessel zurückgelehnt, ließ den Blick über die gesenkten Häupter schweifen und fürchtete sich bis ins Mark. All diese Männer waren mächtige Adlige seines Reiches. Und es gab irgendetwas, das sie verband, an dem er keinen Anteil hatte, von dem er nicht einmal wusste, was es war. Diejenigen, die die Köpfe nicht gesenkt hatten, sahen ihn schaudern. Dann stand er langsam auf.
    „Also schön. Wir wollen nicht verkennen, dass Ihr schwere Wochen hinter Euch habt, Waringham. Darum gewähren wir Eure Bitte und vergeben Euch. Für dieses Mal. Seid gewarnt. Erhebt Euch, Sirs. Herrgott noch mal, steht schon auf!“
    Sie standen einer nach dem anderen auf, und da der König wenig später mit finsterer Miene aus der Halle stolzierte, konnten sie sich verabschieden. Geschlossen verließen sie den Palast von Westminster.
    „Das war verdammt knapp“, raunte John Robin zu.
    Der nickte. Er fühlte sich völlig ausgelaugt. „Wie kann ich dir danken, John? Euch allen? Wahrscheinlich habt ihr meinen Kopf gerettet.“
    John lächelte in der Dunkelheit. „Und warum nicht? Du hast gesagt, was wir alle dachten und nicht zu sagen wagten. Warum solltest du alleine den Kopf dafür hinhalten? Nein, Robin, du schuldest uns nichts.“
    „Guter Junge“, murmelte Katherine. „Robin, was in aller Welt tun wir jetzt? Wie sollen wir Henry zu seinem Recht verhelfen, solange Richard Harry als Geisel hält?“
    Sie hatten Westminster hinter sich gelassen und waren in den Außenbezirken der Stadt. Es war sehr finster. Robin hielt sein Pferd an, und als die anderen seinem Beispiel folgten, wurde es völlig still.
    „Wir können nicht viel tun, solange wir Henrys Meinung nicht kennen. Wir müssen Kontakt zu ihm aufnehmen, und zwar so, dass der König es nicht bemerkt.“
    „Ich werde gehen“, bot Fitzalan leise an.
    „Das reicht nicht“, sagte John. „Wir müssen gemeinsam vorgehen. Und entschlossen. Wir brauchen einen Plan.“
    „Verschwörergetuschel“, raunte Hotspur unbehaglich.
    Robin gab ihm recht. „Die Straßen von London sind kaum der geeignete Ort dafür. Zerstreut Euch, Gentlemen. In zehn Tagen ist Ostern. Am Sonnabend darauf findet die Pferdeauktion in Waringham statt. Niemand wird Verdacht schöpfen, wenn Ihr Euch alle dort einfindet, und bis dahin ist Fitzalan vielleicht zurück.“
    Sie murmelten ihre Zustimmung, und einer nach dem anderen verschwand in der tintenschwarzen Nacht.
    Der Pferdemarkt von Waringham war kein so idealer Treffpunkt, wie sie gedacht hatten, denn viele Ritter des Königs waren gekommen. Manche aus echtem Kaufinteresse, die meisten jedoch als Spione. Robin hieß sie herzlich willkommen und begleitete sie zu den Vorführungen auf den Übungsplätzen des Gestüts, während seine Mitverschwörer auf der Burg zurückblieben, in kleinen Gruppen zu zweit oder zu

Weitere Kostenlose Bücher