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Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
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dritt zusammenstanden und plauderten – über das Wetter, inflationäre Pferdepreise, die Baufortschritte der Kathedrale von Canterbury und andere brisante Themen. Tristan Fitzalan, der erst in der Nacht zuvor zurückgekommen war, schlenderte über den sonnenbeschienenen Hof von Grüppchen zu Grüppchen.
    Hotspur sah ihm erwartungsvoll entgegen. „Und?“
    Fitzalan trat zu ihm und John. „Warm für April, nicht wahr?“
    „Meine Güte, rede doch, Tristan“, drängte John.
    Fitzalan ließ sich nicht beirren. „Vielleicht sollten wir dort hinüber zum Verkaufsring gehen. Es ist so stickig hier unter der Mauer.“ Er warf einen vielsagenden Blick auf die Fensterluke der Wachstube direkt über ihren Köpfen. Man konnte nur raten, wer möglicherweise dort stand und lauschte.
    John und Hotspur nickten und folgten ihm in die Hofmitte.
    Fitzalan senkte die Stimme. „Lord Henry hat viele Freunde in Paris, mehr als der König. Aber er sagt, er will keine französische Hilfe. Und das ist vermutlich weise, man weiß nie, in welch ungünstigem Moment diese verdammten Franzosen umkippen. Mein Onkel der Erzbischof und mein Bruder Arundel haben sich ihm angeschlossen. Und ich schätze, das ist gut so. Anscheinend war er anfangs so erschüttert über den Tod seines Vaters, dass er erwog, in St. Denis ins Kloster zu gehen. Na ja, das haben sie ihm ausgeredet. Jetzt ist er sehr zornig. Er würde nicht zögern, nach England zu kommen und sich Lancaster zu nehmen, wäre da nicht die Sache mit Harry. Er steht Todesängste aus um seinen Jungen.“
    „Zu Recht“, brummte Hotspur.
    „Hm.“ John nickte nachdenklich. „Wir müssen einen Weg finden, ihn vor Richard zu schützen.“
    „Das wird nicht so einfach sein“, erwiderte Fitzalan. „Derzeit ist nur Raymond bei ihm, und inwieweit wir auf Mortimer noch zählen können, weiß Gott allein. Außerdem … finde ich wirklich, dass Waringham der einzige Ort in England ist, wo man nicht betrogen wird, wenn man ein Pferd kaufen will, hier kriegt man noch was für sein Geld. Der Meinung ist übrigens auch mein Onkel Kerby, und ihr wisst ja, welch ein Pferdenarr er ist …“
    John und Hotspur starrten sie entgeistert an und wandten sich dann um. Hinter ihnen stand Mortimer Dermond der Ältere.
    John lächelte kühl. „Was für eine bizarre Überraschung, Sir. Ihr an diesem Ort.“
    Mortimer erwiderte das Lächeln. „Nun, ich war nostalgischer Stimmung. Und ich dachte, es könne nicht schaden, mich mit den Örtlichkeiten wieder vertraut zu machen.“
    „Wollt Ihr ein Pferd kaufen?“, erkundigte sich Hotspur.
    Mortimer schüttelte den Kopf. „Das brauche ich nicht. Ich warte ein Weilchen, und dann gehören sie alle wieder mir.“
    Fitzalan nickte ernst. „Hoffnung ist eine schöne Tugend, Sir. Und im Jenseits belohnt Gott diejenigen, die hier vergeblich hoffen.“
    Mortimer verengte die Augen. „Eines Tages werdet Ihr hängen wie Euer Vater, Fitzalan. Ich werde dort sein.“
    „Ich bin geehrt, Sir.“
    Mortimer stapfte wütend davon.
    „Was immer wir tun, wir sollten ihn nicht außer Acht lassen“, murmelte Hotspur nachdenklich.
    Wie jedes Jahr gab es nach der Auktion ein Festmahl, und als es zu Ende war, fand sich einer nach dem anderen in Robins Privatgemach ein. Es wurde eng. Der Raum über dem Rosengarten war klein, und sie waren über zwanzig. Blanche brachte ihnen Wein, und Francis Aimhurst übernahm das Einschenken. Sie nickte ihm dankbar zu und setzte sich in den Sessel, den Robin ihr frei machte. Meine Güte, sie ist schwanger, ging Aimhurst auf.
    „Wir können die ganze Nacht darüber reden, was Unrecht ist und was Recht“, sagte der Earl of Worcester leise. „Aber in Wahrheit ist es doch so: Der König hat das Recht gebrochen. Er hat das Parlament entmachtet. Sein Kronrat hat jetzt die Befugnisse, die dem Parlament zustehen, Sirs, erinnert Euch an die Magna Charta , die meisten von Euch haben Vorfahren, die sie mit erfochten haben. Wir waren zu träge in den letzten Jahren. Wir hätten es niemals dulden dürfen. Uns allen graut vor Bürgerkrieg und Anarchie, England hat in den letzten zweihundert Jahren zu viel davon gesehen, aber wir dürfen sie nicht um jeden Preis scheuen.“
    Es wurde gemurmelt und genickt.
    „Und das ist nicht alles“, hob Hotspur an. „Richard hat ein Recht verletzt, das viel älter ist als die Magna Charta . Ich meine das Erbrecht. Wir alle haben Söhne, denen wir unsere Güter hinterlassen wollen, oder nicht?“ Er runzelte beunruhigt

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