Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut
die Stirn. „Ihr müsst mir sagen, wenn ich mich irre, aber wie können wir sicher sein, dass ihnen nicht passiert, was Henry passiert ist? Was sollte Richard daran hindern, seine gierigen Finger auch nach den Erbschaften unserer Söhne auszustrecken? Seht euch doch Waringham an. Selbst, wenn er es Robin lässt, soll ich im Ernst glauben, dass es an Raymond übergeht, sollte Mortimer Dermond dann noch leben? Das kann mir niemand weismachen. Wer sagt, hier geht es um Lancaster, hat recht. Aber genauso geht es um unser aller Recht. Ich stimme Euch zu, Worcester, wir haben geschlafen. Zu lange.“
„Also, was tun wir?“, fragte John.
„Die Frage ist, was tut der König?“, erwiderte Aimhurst.
„Er geht nach Irland“, sagte eine leise Stimme weit hinten.
Alle wandten sich um und entdeckten eine hohe, schmale Gestalt in einem dunklen Mantel mit Kapuze. Als er sich bewegte und ins Licht trat, erkannten sie ihn.
Blanche richtete sich erschrocken auf. „Mortimer!“
„Ja, Mutter.“ Er warf die Kapuze zurück, lächelte Blanche mühsam an und wandte sich dann an Robin. „Der König geht unmittelbar nach St. Georg nach Irland. Seit der Earl of March gestorben ist, ist es dort unruhig. Einer der irischen Anführer hat sich zum König von Irland erhoben. Richards Wahrsager vertritt die Auffassung, der König könne sich unsterblichen Ruhm erwerben, wenn er nach Irland geht und den Aufstand niederschlägt.“
Hotspur machte einen Schritt auf ihn zu und packte ihn hart am Arm. „Was verschafft uns die Ehre deines Besuches, he?“
Mortimer schüttelte ihn ab. „Sie haben mich geschickt, Euch auszuspionieren. Und ich wollte es tun. Ich wollte es für meinen Vater tun. Aber ich kann nicht …“ Er blinzelte wütend. „Ich … kann es nicht. Gott steh mir bei, ich verrate meinen Vater und meinen König …“ Er biss sich auf die Lippen und senkte den Kopf.
„Und woher wollen wir wissen, ob du es dir nicht morgen anders überlegst?“, fragte Worcester verächtlich.
Robin trat einen Schritt vor, stellte sich vor seinen Ziehsohn und sah Worcester eisig an. „Ich verbürge mich dafür.“
Worcester hob die Schultern. „Gebe Gott, dass Ihr Euch nicht irrt.“
„Nein, ich irre mich nicht. Ich wünschte, es gäbe mehr Dinge, derer ich mir so sicher sein könnte.“
Mortimer sah ihn sprachlos an. Seine Augen waren unruhig, und er verknotete nervös die Finger ineinander. „Ich … werde sagen, ihr hättet mich entdeckt und hinausgeworfen.“
Robin fühlte mit ihm, und er wünschte sich, es gäbe irgendetwas, das er für ihn tun könnte. Aber er wusste, dass, was immer er sagte oder tat, Mortimers Dilemma nur verschlimmern würde.
Tristan Fitzalan erhob sich von seinem Platz am Fenster und nahm Mortimer am Arm. „Komm.“
„Wohin?“
„Raus hier. Ich hab dir was zu sagen. Über Väter und Verräter …“
Mortimer folgte ihm zögerlich, und als die Tür sich geschlossen hatte, nahmen die Zurückgebliebenen ihr Gespräch wieder auf.
Leofric hielt Robin seine Tafel hin. Robin las vor: „ Ich bin deiner Meinung, ich traue Mortimer. Ich fürchte, dem armen Jungen stehen schwere Zeiten bevor, aber für Harry ist es ein Segen, jetzt hat er einen Beschützer bei Hofe, der des Königs Gunst genießt. Doch ich kann einfach nicht glauben, dass Richard wirklich nach Irland geht. Man kann vieles über den König sagen, aber er ist kein Dummkopf.“
„Nein“, stimmte der Lancasters Sohn Henry, Bischof von Lincoln, zu. „Er ist nicht dumm, aber höchst eitel. Er giert nach Ruhm, nach militärischem Ruhm vor allem, hat er doch in seinem Leben noch keine einzige erfolgreiche Schlacht geschlagen. Und sein Vertrauen in Wahrsager und andere Scharlatane nimmt von Jahr zu Jahr zu. Er ist abhängig von ihnen. Ich bin überzeugt, Mortimer hat recht, Richard wird gehen und England entblößen.“
Aber er muss doch wissen, dass mehr als die Hälfte des Adels sich praktisch im Aufstand befindet , wandte Leofric zweifelnd ein.
„Und was hat er bislang getan, wenn es in England Schwierigkeiten gab? Er hat sich hinter dem breiten Rücken meines Vaters versteckt und sich nach Wales oder Chester verkrochen, den Kopf eingezogen und gehofft, dass es glimpflich für ihn ausgeht. Ich sage Euch, er wird gehen.“
„Das gibt uns einen unschätzbaren Vorteil“, bemerkte Hotspur nachdenklich. „Wenn der König in Irland ist, steht Henry England offen.“
„Ja, aber der König wird Harry mitnehmen“, gab John zu
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